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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Gesicht Alain beobachtete. Chris strahlte auf allen Fotos pure Freude darüber aus, dass er Teil des Ensembles war.
    »Nicht schlecht«, sagte Pippa, als Carlos das letzte Bild geschlossen hatte und den Rechner zuklappte. »Du bist wirklich ein guter Fotograf. Da würde mir die Auswahl schwerfallen.«
    »Vielen Dank.« Er wirkte ehrlich erfreut über ihr Kompliment. »Das ist erst der Anfang. Fingerübungen zum Warmwerden. Es wird erst richtig interessant, wenn die Proben losgehen. Hast du eine Ahnung, was er heute vorhat?«
    »Selbstbehauptungstraining, hat er gesagt«, antwortete Pippa, »als Gemeinschaftsübung für die Kämpfe auf der Bühne.«
    Es war kurz vor zwölf Uhr, als sich die Mitglieder des Ensembles auf der Terrasse des Hotels versammelten. Alle waren dick eingemummelt, und ihr Atem stand in weißen Wolken vor den Gesichtern. Von ihrem Standort aus blickte Pippa durch den Park des Hotels auf den Blisswalk und den bewaldeten Hügel dahinter. Sie deutete auf den Aussichtsturm auf der Kuppe und sagte: »Wenn ihr wollt, machen wir mal einen Spaziergang zum Turm.«
    »Nur, wenn Rapunzel da oben wohnt«, scherzte Kwiatkowski und zückte seine Kamera, um ein paar Aufnahmen von den Schauspielern zu machen.
    »Lassen Sie das, ich sehe schrecklich aus. Mein Gesicht ist schon ganz rot von der Kälte«, fauchte Dana Danvers und wandte sich ab. »Reicht es nicht, dass wir hier draußen stehen und frieren? Ich verlange, dass Sie alle Bilder von mir löschen.«
    Kwiatkowski lachte leise, während er unbeirrt weiterknipste. Anita, Sir Michael und Duncan stellten sich fröhlich in Positur, und Duncan rief: »Los, wir machen ein Gruppenbild! Chris, du auch!«
    Alle außer Dana und Hendrik drängten sich kichernd zusammen und legten die Arme umeinander, aber Sir Michael zog die beiden einfach mit dazu.
    »Wo bleibt er denn?«, fragte Hendrik Rossevelt mit ärgerlich gerunzelter Stirn und hüpfte auf der Stelle, um sich aufzuwärmen.
    »Mein Mann hat gerade noch einen Anruf …«, begann Barbara-Ellen, wurde aber durch das Auftauchen von Kestrings unterbrochen.
    Gutgelaunt rieb der Regisseur sich die Hände. »Sind wir vollzählig?«, fragte er. Als alle nickten, fuhr er fort: »Dann kann es ja losgehen. Wir machen Schießübungen.«
    Geflissentlich ignorierte er das erstaunte Gemurmel seines Ensembles und dozierte: »Früher wurde auf der Bühne gefochten und gerungen – unser Hamlet spielt Russisches Roulette. Und nicht nur mit Laertes. Dabei lassen wir den Ausgang absichtlich offen. Das Publikum wird mitzittern wie schon lange nicht mehr. Und diese Szene werden wir jetzt üben, wie wir sie inszenieren: in winterlicher Kälte.« Von Kestring sah sich um und zog eine Pistole aus der Manteltasche. »Wer will zuerst?«
    »Das Ding fasse ich nicht an«, stieß Johannes Berkel hervor und wich ein paar Schritte zurück. »Das ist gegen meine Prinzipien. Schon die Fechtstunden in der Schauspielschule habe ich gehasst. Einer der Gründe, weshalb ich nicht mehr spielen wollte.«
    »Bühnenfechten? Du liebe Güte.« Hendrik Rossevelt drängte sich nach vorne und streckte die Hand aus. »Sind doch alles nur Requisiten. Ich fange an.«
    »Sie haben den nötigen Biss«, sagte von Kestring und legte dem geschmeichelten Hendrik die Waffe in die Hand. »Zielen Sie einfach dahinten in den Wald. Alle anderen treten bitte zurück. Bereiten Sie sich auf einen ordentlichen Rückschlag vor, Rossevelt.«
    Der Schauspieler hob den Arm, krümmte langsam den Zeigefinger und drückte ab.
    Ein lauter Knall ertönte, und Rossevelts Arm flog mit einem Ruck nach oben.
    »Wahnsinn!«, keuchte Hendrik. »Das ist ja irre! Das wird die Zuschauer beeindrucken!«
    Alain ging zu ihm und übernahm die Waffe. Er fasste sie mit beiden Händen, hielt sie auf Brusthöhe und ging leicht in die Knie. Er schoss mit hartem Gesichtsausdruck und ließ die Pistole anschließend betont lässig vom rechten Zeigefinger baumeln.
    »Sein Name ist Bond, Alain Bond«, flüsterte Chris Pippa ins Ohr.
    »Ich weiß gar nicht, ob ich mich schütteln oder gerührt sein soll«, gab sie leise zurück.
    »Der Nächste«, kommandierte von Kestring.
    Dana Danvers trat vor und sah ihn herausfordernd an. »Gib mir die Pistole«, sagte sie zu Bettencourt, ohne dabei Hasso aus den Augen zu lassen.
    »Schon mal so ein Ding benutzt?«, fragte von Kestring.
    Dana schüttelte den Kopf. »Vielleicht könnten Sie mir zeigen …«
    Von Kestring nahm Alain die Waffe ab, reichte sie Dana und

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