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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Allein. Unter vier Augen. Und sofort.«
    Als Stellvertreterin Lysanders und des Shakespeare Birthday Festivals blieb Pippa keine andere Wahl, als seiner Bitte Folge zu leisten. Sie und Hendrik verließen den Probenraum und setzten sich in den Speisesaal. Verführerisch zog der Duft von Irish Stew aus der Hotelküche und machte es Pippa schwer, sich auf Hendriks Anliegen zu konzentrieren. Ihren ursprünglichen Plan, in der Mittagspause nach Peter Paw zu suchen, stellte sie resigniert zurück. Tapfer nahm sie sich vor, unvoreingenommen mit dem ihr nicht sonderlich sympathischen Niederländer zu reden, und forderte ihn mit einem freundlichen Nicken auf, sein Anliegen vorzubringen.
    Hendriks Gesicht war erregt gerötet, und er musste sich mehrmals räuspern, bevor seine Stimme ihm gehorchte. »Ich weiß, du magst mich nicht besonders«, sagte er schließlich, »und dazu habe ich nicht unwesentlich beigetragen. Aber ich brauche deine Hilfe als neutrale Vermittlerin.«
    »Ich werde dir ganz sicher nicht behilflich sein, Alain die Rolle wegzunehmen, falls es dir darum geht. Tut mir leid.«
    Er sah sie eindringlich an. »Der Hamlet ist eine Nummer zu groß für ihn, Pippa. Ich behaupte nicht, dass er kein Potential hat, ganz im Gegenteil. Aber er hat bisher lediglich den jugendlichen Liebhaber gespielt, und das merkt man auch.«
    »Hamlet ist ein jugendlicher Liebhaber.«
    Hendrik verdrehte die Augen. »Du weißt genau, was ich meine. Für mich ist die Rolle die eine große Chance.«
    »Für Alain auch. Wieso denkst du, dass sie für dich wichtiger ist als für ihn?« Pippa lehnte sich genervt in ihrem Stuhl zurück. Allmählich ärgerte sie sich darüber, sich auf dieses Gespräch eingelassen zu haben.
    »Aber er will doch überhaupt nicht ins Charakterfach«, sagte Hendrik verzweifelt, »mir geht es um die Bühne, um die hohe Kunst. Für ihn ist es doch nur wichtig, gesehen zu werden, um den Sprung aus den Soaps nach Hollywood zu schaffen.«
    »Soll ich ganz ehrlich sein, Hendrik?«, fragte Pippa und fuhr auf sein Nicken hin fort: »Ich finde das völlig legitim. Alain ist nicht hier, weil er die Rolle in einer Lotterie gewonnen hat, sondern weil er talentiert ist. Und ich bin nicht hier, um zu bewerten, ob seine oder deine Ambitionen wahrhaftiger sind.«
    Sie wollte gerade aufstehen und gehen, als Anita, Duncan, Johannes und Alain im Speisesaal erschienen und sich zu ihnen an den Tisch setzten.
    »Wir denken, wir sollten bei diesem Gespräch dabei sein«, sagte Duncan ernst, »denn wir sind genau wie du, Hendrik, hilflos von Kestrings Launen ausgeliefert. Wir sollten uns nicht von ihm gegeneinander ausspielen lassen. Im Namen des Ensembles bitten wir dich, Pippa, mit ihm zu sprechen.«
    Von Kestring musste nicht überredet werden, denn er genoss sichtlich den von ihm verursachten Aufruhr. Seinen Vorschlag, das Gespräch wie eine Podiumsdiskussion vor allen auf der Bühne zu führen, lehnte Pippa kategorisch ab.
    »Wir sind hier nicht im Kasperletheater, Herr von Kestring«, sagte sie knapp, »wir gehen spazieren und unterhalten uns dabei.«
    Bereits zum siebten Mal umrundeten sie jetzt den Dorfanger, und ihre Diskussion drehte sich genauso im Kreis wie der Weg, den sie gingen.
    Allmählich erregten sie allgemeine Aufmerksamkeit. Amanda Bloom lehnte sich aus ihrem Fenster und machte keinen Hehl aus ihrer Neugier; andere versuchten vergeblich, desinteressiert zu wirken, lungerten aber auf der Straße herum. John Napier und ein Mann mit einem Hund an der Leine standen an der Bushaltestelle und gaben vor, sich zu unterhalten. Ein schneller Blick auf die Kirchturmuhr bestätigte Pippas Verdacht, dass die beiden keineswegs vorhatten, nach Moreton-in-Marsh zu fahren, denn der nächste Bus war erst in einer Stunde zu erwarten. Sowohl beim Doktor neben Phoebes Cottage als auch bei Tierarzt Mickleton leerten sich die Wartezimmer, weil die Leute es vorzogen, das Drama draußen in der Kälte zu verfolgen, statt im Warmen zu sein und sich einen Platz am Fenster zu erkämpfen. Nicola tat so, als würde sie vor ihrem Shop den Schnee fegen, und Phoebe leistete ihr dabei Gesellschaft. Vor Toms Pub stand eine erstaunliche Anzahl Raucher, und selbst die Kinder der Grundschule hatten ihre Leibesübungen unterbrochen und lehnten samt Lehrerin am Schulhofzaun und hielten Maulaffen feil.
    »Zuschauer sind Ihnen wohl völlig gleichgültig«, sagte Pippa und seufzte genervt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die vom Regisseur vorgeschlagene

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