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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ganze Land zu schleppen.«
    »Ach ja?«

    Sie wartete auf eine Erklärung, doch er sagte nichts. Er hatte nicht die Absicht, ihr zu erzählen, dass Lilly mit den Mädchen über einen längeren Zeitraum hinweg einfach nicht zurechtkam. Theoretisch hätten die Mädchen gleich viel Zeit mit beiden Elternteilen verbringen sollen, in der Praxis jedoch waren sie fast ausschließlich bei ihm.
    Lilly liebte ihre beiden Töchter, doch aus einem ihm unverständlichen Grund gab sie sich die Schuld an Beccas Gesundheitszustand, und ihre Schuldgefühle machten es ihr unmöglich, die besonderen Anforderungen zu erfüllen, die sie an sie stellte. Und mit Rachel lief es in gewisser Hinsicht noch viel schlechter. Trotz aller Intelligenz gelang es Lilly nicht, sich gegen das eigenwillige kleine Mädchen durchzusetzen, und Rachel nutzte ihre Schwäche natürlich schamlos aus.
    Laurel beobachtete weiter, wie er Becca liebevoll im Arm hielt. »Sie werden noch Ihren Ruf als letzter harter Bursche ruinieren. Obwohl das vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre. In den Augen einiger Kritiker ist nämlich genau das Ihr größter Fehler. Sie behaupten, dass Sie, egal in welcher Rolle, immer wie ein Einzelgänger oder Außenseiter wirken.«
    »Das ist doch Unsinn.«
    »Nicht, wenn man dieser kürzlich erschienenen kritischen Analyse Ihrer Arbeiten Glauben schenkt.« Sie blätterte in ihrem Notizbuch. »Ich zitiere: ›Eric Dillon stellt in seinen Rollen immer Einzelgänger dar, immer verkörpert er Charaktere, die sich am Rand des Abgrunds bewegen. Er verströmt eine gefährliche Sexualität, wendet sich von allen ab und zieht sich freiwillig aus der Gesellschaft zurück. Wir spüren seinen Schmerz, aber nur in dem Maß, wie er es zulässt. Er spielt mit einer eigentümlichen, harten und schwer zu ergründenden Brillanz. Alles in allem ist Dillon großartig, feindselig und am Ende sicherlich dem Untergang geweiht.‹«
    Seine Tochter noch immer in den Armen haltend, sprang er von der Couch auf. »Ich habe gesagt, dass es für heute reicht.«
    Becca sah ihn mit aufgerissenen Augen ängstlich an, worauf
er sich zwang, seine Muskeln zu entspannen, und ihr beruhigend über den Arm strich, ehe er die Journalistin mit finsterer Miene anstarrte.
    Offenbar kam Laurel zu dem Schluss, dass sie für den Augenblick weit genug gegangen war. Hastig raffte sie ihre Habseligkeiten zusammen, schob sie in ihre Tasche und wandte sich zum Gehen. Doch an der Tür drehte sie sich noch einmal zu ihm um.
    »Ich mache nur meinen Job, Eric. Vielleicht könnten wir ja, wenn das alles vorbei ist - ach, Sie wissen schon, zusammen etwas trinken gehen oder so.«
    »Oder so«, erwiderte er kühl.
    Nachdem Laurel endlich verschwunden war, beruhigte er seine verschreckte Tochter und schickte sie hinaus zum Spielen, um eine Reihe von Telefongesprächen führen zu können.
    Anschließend ging er hinüber in das geräumige Zimmer, das sich die beiden Mädchen teilten, bedeutete Carmen mit einem Nicken, endlich ihre verdiente Kaffeepause zu machen, und trat an das Tischchen, an dem Becca sich niedergelassen hatte und geduldig mit Fingerfarbe rote Kreise auf weiße Zeichenblätter malte.
    Es war nicht gerade leicht gewesen, die Mädchen für drei Monate ans andere Ende des Landes zu verfrachten. Überall im Hotelzimmer standen bunte Plastikkisten mit ihren Spielsachen und Büchern herum. Er hatte eine Spezialschule und eine gute Sprachtherapeutin für Rebecca sowie einen privaten Kindergarten für Rachel finden müssen. Trotzdem war er immer noch der Überzeugung, dass die Vorteile des Zusammenseins mit beiden Mädchen die Nachteile ihrer Entwurzelung überwogen.
    Rachel, für die die Fingerfarbe inzwischen jeden Reiz verloren hatte, begann Radschlagen zu üben. Doch es standen zu viele Möbelstücke in dem Zimmer, um irgendwelche Turnübungen machen zu können, sodass es nicht lange dauerte, bis das Unvermeidliche geschah. Sie fiel nach vorne über, schlug
mit einer Ferse gegen die Kante einer der bunten Plastikkisten und heulte vor Empörung auf.
    Er ging vor ihr in die Hocke. »Lass mich mal pusten.«
    Sie starrte ihn so zornig an, als sei er allein verantwortlich für ihr sportliches Versagen.
    »Daddy, du hast alles kaputtgemacht! Bis du reingekommen bist, hat es prima funktioniert. Das ist alles deine Schuld.«
    Er zog eine Braue in die Höhe, um ihr zu zeigen, dass er sie durchschaute.
    Doch sie gehörte zu den wenigen Menschen, die sich nicht von ihm einschüchtern

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