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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ließen, und zog ebenfalls eine ihrer schmalen Brauen in die Höhe. »Radschlagen ist doof.«
    »Uh-huh«, antwortete er. »Und es hier drinnen zu versuchen ist auch nicht gerade schlau.«
    Er richtete sich wieder auf, trat hinter Rebecca und strich ihr sanft über den Nacken. »Das machst du wirklich prima. Gib mir das Bild, wenn es trocken ist, dann hänge ich es im Theater in meine Garderobe.« Er wandte sich wieder an Rachel. »Zeig mir doch mal dein Bild.«
    Sie zog einen Schmollmund. »Es war doof. Ich habe es zerrissen.«
    »Ich glaube, hier braucht jemand dringend ein bisschen Schlaf.«
    »Daddy, ich bin nicht nörgelig. Du sagst immer, dass ich Schlaf brauche, wenn du findest, dass ich nörgelig bin.«
    »Willst du etwa behaupten, du wärst besonders gut gelaunt?«
    »Daddy, nur Babys machen einen Mittagsschlaf.«
    »Und du bist ganz bestimmt kein Baby mehr.«
    Becca hob den Kopf. »Will Patches Beccas Kreise zeigen, Daddy. Patches zeigen, ja?«
    Augenblicklich war Rachels schlechte Laune verflogen. Sie sprang begeistert auf, stürzte durch den Raum und umklammerte Erics linkes Bein. »O ja, Daddy! Patches soll mit uns spielen. Bitte.«

    Beide Mädchen sahen ihn derart flehend an, dass er in Gelächter ausbrach. »Da habt ihr mich ja schön reingelegt. In Ordnung. Aber Patches kann nicht lange bleiben. Er hat mir gesagt, dass er heute Nachmittag noch ein großes Gemetzel vor sich hat. Und obendrein hat er noch einen Termin mit seinem Agenten.«
    Kichernd rannte Rachel zu ihrer Kommode, zog eine Schublade auf, riss ihre marineblaue Strumpfhose heraus und drückte sie Eric in die Hand, ehe sie sich auf die Suche nach dem Verbandskasten machte.
    »Nicht schon wieder ein Pflaster«, protestierte Eric, als er auf einem der kleinen Stühle Platz nahm, sich die Strumpfhose um den Kopf wickelte und die Beine an der Seite wie die Enden eines Piratenstirnbands zusammenband. »Ihr werdet noch mit einem Vater enden, der die Hälfte seiner rechten Braue verloren hat. Lasst uns nur so tun.«
    »Daddy, du brauchst unbedingt das Pflaster«, beharrte Rachel, wie immer, wenn er protestierte. »Ohne ein Pflaster bist du nicht der echte Patches, stimmt’s, Becca?«
    »Becca will Patches sehen.«
    Grummelnd zog er ein Pflaster aus der Hülle und klebte es sich von der Innenseite seiner Augenbraue bis an den Rand des Wangenknochens quer über das rechte Auge.
    Becca schob sich ehrfürchtig den Daumen in den Mund, während Rachel sich erwartungsvoll vorbeugte. In stummer Faszination warteten sie auf die wundersame Verwandlung ihres Daddys in Patches, den Piraten. Er ließ sich Zeit. Wie bescheiden sein Publikum auch sein mochte, dieser besondere Moment der Verwandlung, der Augenblick, in dem die Grenze zwischen Illusion und Wirklichkeit verschwamm, war etwas Heiliges für ihn.
    Er holte einmal … zweimal Luft.
    Rachel quietschte vor Vergnügen, als er das Auge unter dem Pflaster zusammenkniff, einen Mundwinkel verzog und die Verwandlung abschloss.

    »Oh, wen haben wir denn da? Zwei blutrünstige Weibsbilder, wenn ich mich nicht irre.« Er bedachte sie mit seinem finstersten Blick, was mit zwei schrillen Quietschern belohnt wurde. Rachel begann wie immer vor ihm davonzulaufen, doch er sprang von seinem Stuhl auf und fing sie eilig ein.
    »Nicht so schnell, meine Hübsche. Ich habe schon die ganze Zeit nach zwei süßen kleinen Kameradinnen auf meinem Piratenschiff gesucht.« Sein Blick wanderte von der fröhlich kreischenden, zappelnden Rachel zu Becca, die dem Treiben von ihrem Platz am Maltisch aus mit leuchtenden Augen zusah, und er schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn ich es mir so recht überlege, werfe ich euch doch vielleicht besser zurück ins Wasser. Ihr beide seht mir doch ein bisschen schwächlich aus.« Er stellte Rachel ab, stemmte die Hände in die Hüften und sah sie böse an.
    Rachel war empört. »Wir sind nicht schwächlich, Patches. Hier, fühl mal.« Sie hob ihren Arm und spannte ihre winzigen Muskeln an. »Becca, zeig Patches deine Muskeln.«
    Becca gehorchte, und Eric beugte sich pflichtschuldig vor und betastete die beiden dünnen Ärmchen. »Ihr beide seid stärker, als ihr ausseht. Aber trotzdem …« Er wandte sich stirnrunzelnd an Becca. »Kannst du gut mit einem Säbel umgehen, Mädel?«
    »Er meint ein Schwert«, soufflierte Rachel.
    Becca nickte. »Sehr, sehr gut.«
    »Ich auch, Patches«, juchzte Rachel. »Ich kann ganz toll mit dem Säbel umgehen.« Sie begann mit ihrem Lieblingsteil des Spiels.

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