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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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»Mami, er hat gewonnen! Daddy hat gewonnen!«
    Lilly sank in sich zusammen. Das hatte sie davon, dass sie sich von ihm hatte scheiden lassen. Sie hätte neben ihm sitzen sollen, als er den Preis bekam - sie, und nicht Nadia Evans. Wenn sie doch nur noch verheiratet wären, dann wäre es auch für sie ein Abend des Triumphs.

    Doch es war zu spät. Sie erinnerte sich an den kalten Zorn, mit dem er auf ihre Affäre reagiert hatte, und fragte sich, was wohl geschehen wäre, wenn er gewusst hätte, dass Aaron Blake nicht der Einzige war, mit dem sie ihn während ihrer Ehe betrogen hatte. Sie ekelte sich vor sich selbst. Wann immer sie sich einen Geliebten genommen hatte, hatte sie gedacht, er würde die Leere in ihrem Inneren füllen, doch es war niemals passiert. Der einzige Mann, der sie wirklich glücklich hatte machen können, war ihr Vater.
    Nadia küsste Eric auf die Wange. Er erhob sich von seinem Platz, schob sich aus seiner Reihe und blieb, als auch andere sich erhoben und ihm anerkennend auf den Rücken klopften, immer wieder stehen. Als er schließlich auf der Bühne stand und den Oscar in Empfang nahm, hob er die Statue hoch über den Kopf und wandte sich lachend dem Publikum zu.
    Stille senkte sich über den Saal.
    »Dieses Ding sollte einem nicht so viel bedeuten, aber das tut es...«, begann er.
    Sie konnte es nicht mehr mit ansehen, deshalb griff sie erneut nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.
    »Ich will Daddy sehen!«, protestierte Rachel.
    »Du wirst ihn morgen sehen. Jetzt ist Schlafenszeit.«
    »Aber ich will ihn jetzt sehen. Warum hast du das Fernsehen ausgemacht?«
    »Ich habe Kopfschmerzen.«
    Draußen vor dem Fenster donnerte es krachend, und Rachel schob sich ängstlich den Daumen in den Mund.
    »Bring mich ins Bett, Mami.«
    Als Lilly ihre Tochter ansah, stieg eine Woge der Liebe in ihr auf. Gemeinsam gingen sie den Korridor hinunter. Vor der Tür von Beccas Zimmer blieben sie kurz stehen, und sie blickte auf das reglose kleine Bündel, das unter der Decke lag.
    Was, wenn dieses behinderte Kind die Strafe für ihre eigenen Sünden war? Sie versuchte, den schmerzlichen Gedanken zu verdrängen, der sie jedes Mal bei Beccas Anblick überfiel,
und fragte sich stattdessen, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie sich nicht von Eric von der Abtreibung hätte abbringen lassen. Doch als sie sich zum Gehen wandte, war ihr klar, dass sie die Tatsache, die beiden zur Welt gebracht zu haben, niemals wirklich bedauern würde - wie unnütz und überfordert sie sich als Mutter auch fühlte mochte.
    Schließlich betraten sie Rachels Zimmer, als ein erneuter Donner krachte und der Wind an den Fenstern zu rütteln begann.
    »Mami!«
    »Es ist alles gut. Das ist nur der Donner.«
    »Mami, kannst du nicht bei mir schlafen?«
    »Ich gehe jetzt noch nicht ins Bett.«
    Rachel verzog beleidigt das Gesicht. »Daddy lässt mich bei sich schlafen. Daddy lässt mich die ganze Nacht über bei sich schlafen und kuschelt dann mit mir.«
    Lilly erstarrte. In ihrem Kopf ertönte ein schmerzlich schriller Ton, während sie mühsam nach Atem rang. »Was - was hast du gesagt?«
    »Daddy... er schläft bei mir, wenn ich Angst habe. Mami, was ist los?«
    Mit einem Mal hatte Lilly das Gefühl, als toste ein riesiger Wasserstrudel in ihrem Kopf, der sie mit sich riss und verschlang. Der Strudel wirbelte sie immer schneller im Kreis herum, und das schrille Pfeifen in ihrem Kopf wurde so unerträglich, dass sie sich entsetzt die Ohren zuhielt und kurz vor einer Ohnmacht neben Rachels Bett in sich zusammensank.
    Rachels Stimme erklang wie aus weiter Ferne. »Mami? Mami?«
    Plötzlich stand das Zimmer um sie wieder still, während sie versuchte, sich zu sagen, dass es keinen Grund gab, weshalb Rachels unschuldige Worte eine derart tiefe, irrationale Furcht in ihr wachrufen sollten. Dennoch hatte sie das Gefühl, als hätte dieser eine Satz die Grundlage ihrer gesamten Existenz bedroht.

    Sie umklammerte einen Zipfel von Rachels Decke. »Schläft Daddy oft bei dir?«, fragte sie langsam.
    Wieder rüttelte der Wind an den Kinderzimmerfenstern, und Rachel sah furchtsam in die Dunkelheit hinaus. »Mami, ich möchte, dass du bei mir schläfst.«
    Obwohl Lilly sich bemühte, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen, bebte sie. »Erzähl mir mehr von Daddy.«
    Rachel blickte immer noch wie erstarrt in Richtung Fenster. »Donner macht mir Angst. Daddy sagt, ich brauche keine Angst zu haben. Seine Haare kitzeln.«
    Lillys Herz

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