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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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begann zu rasen. »Was - was meinst du damit, seine Haare kitzeln?«
    »Sie kitzeln mir in der Nase, Mami.«
    »Die Haare auf seinem - auf seinem Kopf?«
    »Nein, du Dummerchen. Die Haare auf seinem Bauch.« Sie legte ihre Hand auf die Mitte ihrer Brust. »Hier.«
    Lilly hielt die Decke so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »Hat Daddy - ja, natürlich hat er.« Sie versuchte, ein Lachen zwischen ihren starren Lippen hervorzupressen, doch heraus kam nur ein leises, schmerzerfülltes Schluchzen. »Natürlich hat Daddy seinen - seinen Pyjama an, wenn du bei ihm im Bett bist, nicht wahr?«
    Rachel blickte erneut in Richtung Fenster. »Ich habe Angst vor Donner, Mami.«
    »Hör mir zu, Rachel!« Lillys Stimme wurde schrill. »Hat Daddy seinen Pyjama an, wenn du bei ihm im Bett liegst?«
    Rachel runzelte die Stirn. »Daddy trägt keine Pyjamas, Mami.«
    O Gott. Großer Gott. Am liebsten wäre sie aus dem Zimmer gestürzt, fort von dem grauenhaften schwarzen Strudel, der sie erbarmungslos in die Tiefe zog. Ihre Zähne begannen zu klappern. »Daddy - hat er dich jemals... berührt, Rachel?«
    Rachel schob sich den Daumen in den Mund und nickte.
    Lillys Blut gefror zu Eis. Sie packte ihre Tochter bei den Schultern. »Wo hat er dich berührt?«

    »Becca schläft.«
    Sie wollte verschwinden, ihren eigenen Körper und damit auch den entsetzlichen Strudel hinter sich lassen, der sie mit sich riss, doch sie konnte ihre Tochter nicht verlassen. »Denk genau nach, Rachel. Hat Daddy dich jemals ᅳ« Nein! Sag es nicht! Du darfst es nicht erzählen. »Hat Daddy ᅳ« Ihre Stimme wurde zu einem Schluchzen.
    Rachel starrte sie erschrocken an. »Mami, was ist los?«
    »Hat er dich jemals... zwischen deinen... Beinen... angefasst?«, stieß sie plötzlich hervor.
    Rachel nickte wieder, rollte sich auf die Seite und blickte erneut in Richtung Fenster. »Geh weg, Mami.«
    Lilly begann zu schluchzen. »Oh, mein Baby!« Sie zog ihre kleine Tochter mitsamt der Decke in die Arme. »Oh, mein armes, süßes Baby! Meine arme Lilly.«
    »Mami, hör auf! Du machst mir Angst!«
    Doch Lilly musste ihr auch die letzte, unaussprechliche Frage stellen. Mach, dass es nicht wahr ist. Bitte, mach, dass es nicht wahr ist. Sie löste sich weit genug von ihrer Tochter, um ihr ins Gesicht sehen zu können, das inzwischen nicht mehr rebellisch, sondern bleich und ängstlich war, während ihre Tränen lautlos auf die Decke fielen.
    »Hat Daddy - oh, Rachel, Liebling... Hat Daddy dir jemals seinen - seinen Penis gezeigt?«
    Rachel riss die Augen auf und nickte erneut. »Mami, ich habe Angst.«
    »Natürlich hast du Angst. Oh, mein armes, armes Baby. Ich werde nicht zulassen, dass er dir noch mal wehtut. Er darf dir nie wieder wehtun.«
    Lilly wiegte ihre Tochter in ihren Armen, und während sie ihren kleinen Körper eng an ihre Brust zog, schwor sie sich, sie von nun an für immer zu beschützen. Sie mochte mit Rachel bisher in mancherlei Hinsicht nicht fertig geworden sein, doch in dieser Angelegenheit würde sie sie ganz bestimmt nicht im Stich lassen.

    »Mami, du machst mir Angst. Mami, warum nennst du mich Lilly?«
    »Was meinst du, mein Liebling?«
    »Du hast Lilly gesagt. Das ist dein Name, nicht meiner. Du hast ›arme Lilly‹ gesagt.«
    »Oh, das glaube ich nicht.«
    »Doch, Mami. ›Arme Lilly.‹«
    »Schlaf jetzt, Schätzchen. Shh … Mami ist ja bei dir.«
    »Ich will zu meinem Daddy.«
    »Es ist alles gut, mein Liebling. Ich werde niemals zulassen, dass er dir noch einmal wehtut.«
     
    Eric kam erst um sieben Uhr morgens nach Hause. Er hatte zahlreiche Interviews gegeben, sich fotografieren lassen, drei verschiedene Partys besucht und schließlich noch ausgedehnt gefrühstückt. Nadia hatte gegen vier Uhr aufgegeben, doch für ihn war es die Nacht seines Lebens gewesen, und er hatte sich gewünscht, sie ginge nie vorbei.
    Er stieg aus der Limousine und schlenderte den gepflasterten Weg zu seinem Haus hinauf. Er hatte seinen Hemdkragen geöffnet, die Krawatte gelöst und sich das Smoking-Jackett über den Arm gehängt. In seiner Hand schimmerte der Oscar im Licht der frühmorgendlichen Sonne. Endlich war in seinem Leben alles gut. Er hatte seine Arbeit, seine Töchter, und zum ersten Mal, seit er fünfzehn gewesen war, hasste er sich nicht.
    Als die Limousine abfuhr, sah er, dass Lilly neben ihrem Wagen stand und auf ihn wartete. Seine Euphorie verflog. Weshalb konnte sie ihn nicht wenigstens einen Tag lang seinen Erfolg

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