Dinner fuer drei Roman
Vorhänge zugezogen und die Türen verriegelt waren.
Schließlich stieß er auf einen Gärtner, der hinter dem Haus neben dem Swimming-Pool arbeitete.
Der Mann erzählte ihm, Lilly hätte das Land verlassen. Und zwar in Begleitung ihrer Töchter.
Drei Wochen später flog Eric nach Paris, wo die Privatdetektive, die er engagiert hatte, Lilly und die Mädchen ausfindig gemacht hatten.
Das Taxi schob sich durch den dichten Verkehr, und er starrte blicklos durch das Fenster auf den Quai de la Tournelle. Die letzten Wochen waren die längsten seines Lebens gewesen. Er hatte zu viel geraucht, zu viel getrunken und sich trotz seines Triumphs während der Oscar-Verleihung nicht auf seine Arbeit konzentrieren können.
Das Taxi fuhr über den Pont de la Tournelle auf die winzige, mitten in der Seine gelegene Ile Saint-Louis, und der Fahrer blickte grinsend in den Rückspiegel. Eric hatte bereits vor langer Zeit damit zu leben gelernt, dass es kaum noch einen Ort gab, an dem man ihn nicht sofort erkannte. Er blickte nach links auf das Wahrzeichen der Ile de la Cité, ohne den schlanken Turm und die fliehenden Stützpfeiler der Kathedrale Notre-Dame wirklich wahrzunehmen.
Die Ile Saint-Louis stellte den Punkt unter dem Ausrufezeichen dar, das die Ile de la Cité zwischen den Ufern der Seine bildete. Die Insel gehörte zu den exklusivsten und teuersten
Wohngegenden der Stadt, und im Lauf der Jahre hatte eine Reihe von Berühmtheiten von Chagall über James Jones bis hin zu Baron Guy de Rothschild und Madame Georges Pompidou in den eleganten Herrenhäusern residiert.
Das linke Seineufer schimmerte im Licht der spätmorgendlichen Sonne, als das Taxi vor dem Stadthaus aus dem siebzehnten Jahrhundert am vornehmen Quai d’Orléans anhielt.
Während Eric den Fahrer bezahlte, sah er zu den Fenstern in der zweiten Etage hinauf und bemerkte, dass sich die Vorhänge bewegten. Lilly beobachtete ihn also.
So verzweifelt er sich auch nach seinen Töchtern sehnte, war die Situation einfach zu heikel, um einfach unangemeldet bei seiner Ex-Frau zu erscheinen, sodass er sie am frühen Morgen angerufen hatte. Zuerst hatte sie sich geweigert, ihn zu sehen. Doch als ihr klar geworden war, dass er trotzdem kommen würde, hatte sie sich bereit erklärt, sich um elf Uhr mit ihm zu treffen, wenn keins der beiden Mädchen da wäre.
Neben den von halb geöffneten weißen Läden gerahmten langen, schmalen Fenstern des Kalksteinhauses standen Töpfe mit leuchtend pinkfarbenen Hängegeranien, und die mit reichen Schnitzereien versehene Eingangstür war dunkelblau gestrichen. Gerade als er klopfen wollte, ging die Tür auf, und Lilly kam heraus.
Sie sah ausgezehrt und müde aus, hatte noch mehr Gewicht verloren, und unter ihren Augen zeichneten sich violette Schatten ab. »Ich habe dich gewarnt. Ich habe dir gesagt, dass du nicht in die Nähe der Mädchen kommen sollst«, erklärte sie und kreuzte, obwohl es warm war, fröstelnd die mageren Arme vor der Brust.
»Wir müssen miteinander reden.«
Er sah, dass eine Gruppe von Touristen in ihre Richtung kam, und wandte sich hastig ab. Das Letzte, was er in diesem Augenblick brauchte, in dem er versuchte, sein Leben wiederzubekommen, war eine Bitte um ein Autogramm. Er zog eine Sonnenbrille aus der Tasche seines weißen Baumwollhemds
und setzte sie auf. »Hier sind zu viele Leute. Können wir nicht reingehen?«
»Ich will nicht, dass du in die Nähe ihrer Sachen kommst.«
Die Grausamkeit dieser Bemerkung erfüllte ihn mit Wut, und am liebsten hätte er ihr eine Ohrfeige verpasst. Doch stattdessen packte er sie so unsanft am Arm, dass sie vor Schmerz zusammenzuckte, und zog sie entlang des baumbestandenen Flussufers in Richtung einer Bank.
Die Umgebung war idyllisch. Hohe Pappeln warfen gesprenkelte Schatten auf den Gehweg. In der Nähe eines elegant geschwungenen eisernen Laternenpfahls stand ein Mann und angelte. Ein Liebespaar schlenderte so eng umschlungen an ihnen vorüber, dass nur schwer zu sagen war, wo der eine von ihnen aufhörte und der andere begann.
Sie setzte sich auf die schmiedeeiserne Bank und knetete nervös ihre Hände, während er stehen blieb und auf das Wasser hinausstarrte. Bis an sein Lebensende würde er diese wunderschöne Stadt aus tiefster Seele hassen.
»Ich werde mich deinen Drohungen nicht länger beugen, Lilly. Ich werde den offiziellen Weg gehen. Ich habe beschlossen, mein Glück vor Gericht zu versuchen.«
»Das kannst du nicht machen!«, schrie sie
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