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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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die Aussicht auf Verrottung und Verfall.
    Sie stolperte resigniert zurück zu ihrem Wagen. Wenn sie doch nur Black Thunder wieder zum Laufen bringen könnte. Wenn …
    Sie kletterte in das stickige Innere des Fahrzeugs, lehnte sich gegen den Sitz und sank in einen erschöpften, verzweifelten Schlaf.

23
    Sheri Poltrain arbeitete seit drei Jahren hinter der Kasse der Tankstelle im Bezirk Cumberland, North Carolina. Sie war zweimal ausgeraubt und ein halbes Dutzend Male bedroht worden, und als sich jetzt der Fremde der Kasse näherte, spannte sie sich instinktiv an. Sie hatte schon häufiger Schwierigkeiten ins Auge geblickt als die meisten anderen Frauen und wusste genau, wie es sich anfühlte, wenn eine auf sie zukam.
    Er hätte einer Motorrad-Gang angehören können, wenn man einmal davon absah, dass seine Hände und Handgelenke, die unter den Ärmeln seiner braunen Lederjacke hervorsahen, nicht tätowiert waren. Außerdem hatte er keinen Bierbauch. Noch nicht einmal ansatzweise. Unter seiner offenen Jacke sah sie einen Bauch, der so flach war wie das nasse Stück Straße, das an den Zapfsäulen draußen vorbeiführte. Er war mindestens einen Meter achtzig groß, hatte breite Schultern, eine muskulöse Brust, und seine verblichene Jeans schmiegte sich an eines dieser schmalen, straffen Hinterteile, die Männer einfach hinnahmen, ohne jeden Tag dankbar dafür zu sein. Nein, an seinem Körper gab es nichts auszusetzen. Er war geradezu unglaublich. Das Einzige, was an ihm nicht stimmte, war sein Gesicht.
    Er sah aus wie der gemeinste Dreckskerl, dem sie je begegnet war. Nicht hässlich, sondern grausam und gemein. Als könnte er, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, Zigaretten an den empfindsamsten Stellen eines Frauenkörpers ausdrücken.
    Sein dunkelbraunes, beinahe schwarzes Haar hing ihm, feucht vom novemberlichen Nieselregen, beinahe bis auf die Schultern. Er hatte eine kräftige, perfekt geformte Nase und Züge, die man, wie sie einmal gehört hatte, als fein gemeißelt beschrieb. Doch selbst die feinen Züge konnten die schmalen
Lippen und den harten Mund, auf dem sich noch nie ein Lächeln ausgebreitet zu haben schien, ebenso wenig wettmachen wie das kälteste blaue Auge, das sie in ihrem ganzen Leben angesehen hatte.
    Sie sollte lieber nicht auf die schwarze Klappe über dem anderen Auge starren, sagte sie sich, doch es fiel ihr schwer, den Blick abzuwenden. Die schwarze Augenklappe und die ausdruckslose Miene verliehen ihm das Aussehen eines modernen Piraten. Doch nicht so wie diese frisch geföhnten Typen, die man auf den Umschlägen der Liebesromane in den Ständen neben der Kasse sah, sondern wie die Art, die, ohne zu zögern, eine Waffe aus der Hosentasche ziehen und ihr den Magen durchlöchern würde, bis das Magazin leer geschossen war.
    Unbehaglich blickte sie auf das Display der Kasse, das ihr sagte, wie viel er in seinen schlammverspritzten grauen GMC getankt hatte. »Macht genau zweiundzwanzig Dollar.« Sie war nicht der Typ Frau, der sich seine Angst sofort anmerken ließ, doch dieser Kerl machte sie derart nervös, dass ihre Stimme weniger entschlossen klang als gewöhnlich.
    »Und dazu noch eine Flasche Aspirin.«
    Sie blinzelte überrascht. Nach seinem Akzent zu schließen, war er kein Amerikaner, sondern schien aus dem Mittleren Osten oder so zu stammen. Möglicherweise war er irgendein arabischer Terrorist, obwohl sie keine Ahnung hatte, ob es überhaupt arabische Terroristen mit blauen Augen gab.
    Sie nahm ein Fläschchen Aspirin aus einem Karton hinter ihrem Rücken und schob es über den Ladentisch. Sein sichtbares Auge wirkte derart tot, dass ihr ein Schauder den Rücken hinunterlief, doch als er tatsächlich nur seinen Geldbeutel aus der Hosentasche zog, blitzte unter ihrer Furcht ein Anflug von Neugier auf.
    »Kommen Sie hier aus der Gegend?«
    Der Blick, den er ihr zuwarf, war so Furcht einflößend, dass sie hastig wieder auf ihre Kasse sah. Er legte dreißig Dollar
auf den Tresen, nahm das Aspirin und wandte sich zum Gehen.
    »Sie haben Ihr Wechselgeld vergessen«, rief sie ihm nach.
    Ohne sich noch einmal umzusehen, trat er durch die Tür.
    Eric riss das Siegel von der Flasche, öffnete den Deckel und nahm den Wattebausch heraus. Es war ein kühler, regnerischer Samstagnachmittag Ende November, und die Feuchtigkeit verursachte einen dumpfen Schmerz in seinem Bein, das bei dem Autounfall mehrfach gebrochen war. Er schwang sich hinter das Steuer seines Kombis und spülte drei

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