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Dinner fuer drei Roman

Dinner fuer drei Roman

Titel: Dinner fuer drei Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ehe sie die Bettdecke zurückschlug, lautlos das Bett verließ und barfuß über den dicken Teppich hinaus in den Flur schlich. Er war so lang und dunkel wie in einer Burg, mit einer schweren Holztruhe, großen hässlichen Vasen und einem Holzstuhl, der wie ein Thron aussah. Ein paar Schwerter, mit denen Opa Guy in einem seiner Filme gekämpft hatte, hingen an den Wänden, und gelbe Lampen, die aussahen wie Kerzen, warfen ein flackerndes, unheimliches Licht auf die dunkelroten Tapeten.
    Ihr Bauch begann vor Angst zu kribbeln - Opa Guys Haus war so groß und dunkel ᅳ, trotzdem schob sie sich vorsichtig weiter durch den Korridor bis zur Tür des Zimmers ihrer Schwester. Vorsichtig drehte sie den Knauf und drückte mit beiden Händen gegen die schwere Tür, bis sie sich einen Spaltbreit öffnete, ehe sie sich vorsichtig hindurchzwängte.
    Becca lag zusammengerollt mitten auf dem Bett und machte das seltsame leise ptt-ptt-ptt mit ihrem Mund, wie immer, wenn sie schlief. Manchmal wurde Rachel von dem leisen Schnarchen wach und versetzte der Schwester einen kleinen Tritt, doch nun vermittelte ihr das vertraute Schnauben ein Gefühl der Sicherheit. Rachel war froh, dass ihre Schwester weder Angst hatte noch weinte. Als Beccas Schwester trug sie eine große Verantwortung. Daddy hatte immer gemeint, sie sei zu streng zu Becca, aber Daddy war nicht da, und Mami
schien irgendwie Angst vor Becca zu haben, also musste Rachel dafür sorgen, dass sie etwas lernte und dass sie sich anständig benahm.
    Mit gerunzelter Stirn blickte sie auf das Bett hinunter. Becca fing an, Daddy zu vergessen, aber das konnte Rachel nicht. Mami sagte, Daddy hätte zu viel zu tun, um sich um sie zu kümmern, aber Rachel dachte, dass er sie vielleicht einfach nicht mehr in seiner Nähe haben wollte, weil sie zu viele schlimme Dinge angestellt hatte. Aber vielleicht würde er sie zu sich holen, wenn sie so brav wären wie Becca. Sie presste die Lippen aufeinander. Und wenn er endlich käme, würde sie ihn kräftig zwischen die Rippen boxen, weil er sie so lange bei Mami gelassen hatte.
    Becca stöhnte und verzog den Mund, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Rachel schlich sich neben das Bett und tätschelte ihr begütigend die Wange. »Hab keine Angst, Becca«, wisperte sie. »Ich passe auf dich auf.«
    Ihre Schwester beruhigte sich wieder, und Rachel wandte sich zum Gehen, als sie eine große, düstere Gestalt im Türrahmen aufragen sah. Ihre Knie wurden weich, doch gleich darauf schalt sie sich einen Angsthasen, denn schließlich war es Opa Guy.
    Leise schlich sie zu ihm. Er trat zur Seite, sodass sie auf den Flur treten konnte, und zog die Tür zu. Sie blickte zu ihm auf. In einer Hand hielt er ein Glas Wasser für sie, in der anderen einen weiteren Drink für sich.
    »Geh wieder in dein Zimmer«, sagte er noch immer mit dieser seltsamen, langsamen Stimme.
    Sie spürte, wie die Müdigkeit sie wieder übermannte, und tappte hinter ihm her durch den langen dunklen Flur. Er taumelte ein wenig und verschüttete etwas von ihrem Wasser auf dem Teppich neben ihrem Bett. Wenn sie etwas verschüttete, musste sie es immer sofort sauber machen, Opa Guy hingegen nahm die Pfütze gar nicht wahr.
    Er schlug ihre Bettdecke zurück, worauf sie sich hinlegte,
das Glas entgegennahm, es mit beiden Händen umfasste und daran nippte, ehe sie es ihm wieder reichte.
    »War das alles, was du wolltest?« Er klang, als sei er wütend auf sie.
    Sie nickte.
    »Also gut. Dann leg dich hin, und schlaf.« Inzwischen flüsterte er, und sie fragte sich, ob er fürchtete, Becca aufzuwecken, obwohl sie doch viel zu weit weg war.
    »Ich werde dir noch ein bisschen den Rücken massieren«, sagte er leise. »Ich werde dir den Rücken massieren, bis du wieder schläfst.«
    Es gefiel ihr nicht, wie er sprach, und sein Geruch gefiel ihr auch nicht, aber es war schön, den Rücken massiert zu bekommen, deshalb drehte sie sich gehorsam auf den Bauch und schloss die Augen.
    Opa Guy schob seine Hände unter ihr Nachthemd, und sie hob die Hüfte, damit er es so weit nach oben schieben konnte, dass er ihren Rücken erreichen konnte. Er begann sie zu massieren. Seine Hände fühlten sich gut an, und sie gähnte. Die Musik aus dem Radio war leise und schön. Ihre Lider klappten zu. Sie dachte an Max und die wilden Kerle aus ihrem Lieblingsbuch. Vielleicht würde ihr Großvater es ihr ja morgen vorlesen. Vielleicht …
    Wie Max in seinem Segelboot trieben ihre Gedanken gemütlich dahin.
    Bis

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