Dinner fuer drei Roman
stellte beim Verlassen des Raums erleichtert fest, dass die beiden einander unglücklich ansahen.
Der Pool des Beverly Hills Hotel war ein wunderbarer Ort, größer als die meisten Häuser und bevölkert von der interessantesten Ansammlung von Menschen, die Honey je gesehen hatte. Als sie durch das Tor trat, blickte sie auf schlanke, sonnengebräunte, sorgsam eingeölte und mit glitzerndem Goldschmuck behangene Frauen, die sich auf den weißen Liegen räkelten. Ein paar der Männer trugen winzige Badehosen und sahen aus wie Tarzan. Einer hatte glattes, weißblondes Haar, das ihm bis über die Schultern hing - das bedeutete, dass er entweder ein Wrestling-Star oder ein Norweger sein musste ᅳ, während andere mit ihren dicken Bäuchen, ihrem schütteren, zurückgekämmten Haar und ihren seltsamen Leinen-Slippers wie ganz normale reiche Männer aussahen.
Trotzdem taten sie Honey Leid. Keiner von ihnen wusste, wie man sich in einem Schwimmbecken wirklich amüsierte. Hin und wieder machte einer der Männer einen eleganten Kopfsprung von dem niedrigen Brett oder zog langsam ein paar Bahnen. Und ein paar der diamantbehangenen Frauen saßen im Wasser und unterhielten sich, wobei sie jedoch sorgfältig
darauf achteten, dass kein Tropfen höher als bis zu ihren Schultern kam.
Was nützte diesen Menschen all ihr Reichtum, wenn sie sich noch nicht mal in einem Schwimmbecken vergnügen konnten? Honey schleuderte ihre Gummilatschen von den Füßen, lief in Richtung Wasser und sprang mit lautem Heulen und angezogenen Beinen an der tiefsten Stelle in das kühle Nass. Selten war ihr eine Wasserbombe so gut gelungen. Als sie wieder auftauchte, sah sie, dass alle sich ihr zugewandt hatten. »Sie sollten reinkommen. Das Wasser ist wirklich klasse«, rief sie dem sonnengebräunten Mann und der Frau zu, die mit ihren Telefonen am Ohr am nächsten zu ihr saßen.
Die beiden wichen eilig ihrem Blick aus und führten ihre Telefongespräche fort.
Sie tauchte und schwamm über den Grund des Beckens. Der Badeanzug war zu groß, sodass der Nylonstoff sich um ihren Hintern blähte. Sie tauchte wieder auf und holte Atem, ehe sie erneut untertauchte und versuchte, eingehüllt in die friedvolle Stille, zu verstehen, was im Moment mit ihr geschah. Weshalb hatte Dash Coogan ihr Gespräch mitschneiden lassen wollen? Er hatte behauptet, er wolle ihr keinen Ärger mit der Polizei bereiten, aber was war, wenn er sie belogen hatte?
Sie kam wieder an die Oberfläche und drehte sich auf den Rücken. Wasser drang ihr in die Ohren, und ihr raspelkurzes Haar trieb ungleichmäßig um ihren zurückgelegten Kopf. Sie dachte an Eric Dillon und fragte sich, ob sie ihn wohl jemals wiedersehen würde. Er war der attraktivste Mann, dem sie je begegnet war. Eines jedoch war seltsam. Als sie seinen Namen beiläufig erwähnt hatte, hatte Chantal sie so seltsam angesehen und erklärt, Eric Dillon sei ein beängstigender Typ. Nie zuvor hatte Honey Chantal so etwas über einen Menschen sagen hören, doch vielleicht verwechselte sie auch nur den wahren Eric Dillon mit dem Typen, den er in der Seifenoper spielte.
Eine halbe Stunde später kletterte sie aus dem Becken, um noch eine Wasserbombe zu machen, als sie Ross Bachardy auf
sich zukommen sah. Sie nickte höflich, obwohl sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Sie hatte die ganze Zeit gewusst, dass ihre Zeit im Paradies begrenzt war, dennoch hatte sie auf einen weiteren Tag gehofft. Sie ging zu ihrem Liegestuhl, griff nach ihrem Handtuch und klemmte es sich unter die Achseln.
»Hallo, Honey. Deine Cousine hat mir gesagt, dass ich dich hier finde. Genießt du deinen Aufenthalt hier im Hotel?«
»Es ist der schönste Ort, an dem ich in meinem ganzen Leben je gewesen bin.«
»Das ist gut. Freut mich, dass es dir gefällt. Könnten wir uns vielleicht setzen und uns unterhalten?« Er wies in Richtung eines Tischs auf der Rasenfläche.
Sie fand es wirklich nett von ihm, dass er persönlich hier erschienen war, um ihr zu erklären, dass ihr Urlaub vorbei war, obwohl sie es am liebsten schon hinter sich hätte. »Wie Sie wollen.« Sie folgte ihm in Richtung Tisch und zog, um das Handtuch unter ihren Armen nicht zu verlieren, mit dem Fuß einen Stuhl zu sich heran. In seinem cremefarbenen Sportjackett musste ihm entsetzlich heiß sein, und unweigerlich hatte sie Mitgefühl mit ihm.
»Schade, dass Sie Ihre Badehose nicht mitgebracht haben. Sonst hätten Sie ein bisschen schwimmen können. Das Wasser ist wirklich
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