Dinner fuer drei Roman
beim nächsten Mal richtig zu machen.«
»Klar, Jack«, erwiderte sie freundlich.
Dash sah sie warnend an.
Beim nächsten Versuch schaffte sie es, im Stehen auszurutschen, beim übernächsten begann sie zu stottern, und am Ende verpasste sie doch tatsächlich ihren Einsatz. Dash hatte sein Hemd inzwischen völlig durchgeschwitzt, deshalb mussten sie warten, bis er umgezogen war. Sie fingen noch einmal von vorn an, als sie erneut ihren Einsatz verpasste.
Eine Stunde später, nachdem sie die Aufnahme zum fünften Mal durch einen erneuten Ausrutscher verdorben hatte, hatte Dash die Nase voll. Schnaubend verließ er den Set.
Jack ging umgehend zu Ross, um sich über Honeys immer schlechteres Benehmen zu beschweren. Doch die Einschaltquoten der Dash Coogan Show waren sensationell, deshalb wollte Ross nicht riskieren, die Schauspielerin zu verprellen,
die die Zeitungen als beliebtesten »Kinder«-Star der letzten Jahre feierten, und noch vor Ende der Folge war Jack Swackhammer gefeuert.
Als sie die Neuigkeit hörte, wurde ihr speiübel. Weshalb konnte sie nicht irgendjemandem so wichtig sein, dass er ihrem Treiben ein Ende bereitete?
Die Drehbuchautoren saßen um den Konferenztisch und starrten auf die Tür, die Honey soeben lautstark von außen ins Schloss geworfen hatte. Einen Augenblick lang herrschte verblüfftes Schweigen, doch dann legte eine der Frauen ihren Notizblock auf den Tisch. »So kann es einfach nicht weitergehen.«
Der Mann, der links von ihr saß, räusperte sich leise. »Wir waren uns doch einig, dass wir uns nicht einmischen.«
»Das ist richtig«, stimmte ein anderer ihm zu. »Wir haben versprochen, als unparteiische Beobachter zu fungieren.«
»Als Drehbuchautoren geben wir die Wirklichkeit nur wieder, ohne sie zu verändern.«
Die Frau schüttelte den Kopf. »Es ist mir egal, was wir versprochen haben. Sie wird sich vollkommen zugrunde richten, und deshalb müssen wir endlich etwas unternehmen.«
AUSSENAUFNAHME. VERANDA DER RANCH - TAG.
Eleanors weißes Designerkostüm ist von oben bis unten schlammverspritzt. Sie ist außer sich vor Zorn. Dashs Miene ist grimmig. Janie steht schuldbewusst neben dem Schaukelstuhl.
DASH: Ist das wahr, Janie? Hast du diese Schlammgrube absichtlich ausgehoben?
JANIE: (verzweifelt) Es war ein Versehen, Dad. Miss Chadwick sollte nicht in die Grube fallen. Sie war für den alten Winters gedacht. Schließlich musste ich etwas tun. Sie wollte ihm die Ranch verkaufen.
ELEANOR: (wischt sich einen Schlammklumpen von der Wange)
Jetzt reicht’s! Endlich finde ich einen Käufer für diese grässliche Ranch, und was tut Ihr Satansbraten von Tochter? Versucht, den Käufer zu ermorden!
JANIE: Ich wollte ihn nicht ermorden, Miss Chadwick. Ich wollte ihn nur lange genug aufhalten, bis Dad aus der Stadt zurück war. Tut mir wirklich Leid, dass Sie an seiner Stelle in das Loch gefallen sind.
ELEANOR: Ich fürchte, dass ein ›es tut mir Leid‹ in diesem Fall nicht reicht. Ich habe mir von Ihrer Tochter eine Menge gefallen lassen, Mr. Jones, aber das hier geht zu weit. Ich weiß, Sie halten mich für verwöhnt und oberflächlich und noch ein halbes Dutzend weiterer Dinge, für die ihr urwüchsigen Cowboy-Typen nicht viel übrig habt. Aber ich sage Ihnen eins. Nicht einen Tag lang habe ich meine Pflichten gegenüber meinem Jungen vernachlässigt.
JANIE: (macht einen Satz nach vorn) Ihr Sohn ist ein widerlicher, stinkender Weiberheld, der am besten für immer verschwinden sollte!
DASH: Das reicht, Janie. Falls das alles ist, Miss Chadwick …
ELEANOR: Das war ganz sicher noch nicht alles. Nicht ein einziges Mal habe ich zugelassen, dass mein Sohn jemand anderem etwas zuleide tut. Ich habe ihm immer deutlich gemacht, was richtig und was falsch ist. Vielleicht gilt ein gewisser grundlegender Anstand hier in Texas nicht als wichtig, aber ich kann Ihnen versichern, dass man überall sonst in diesem Land sehr viel davon hält.
DASH: (mit kalter Stimme) Wenn ich wissen möchte, wie ich meine Tochter erziehen soll, werde ich Sie fragen.
ELEANOR: Bis dahin ist es vielleicht längst zu spät.
Eleanor schnappt sich ihre Handtasche und verschwindet im Haus.
JANIE: (selbstgefällig) Der hast du es aber gegeben, Dad.
DASH: Ja, richtig, der habe ich’s gegeben. Und jetzt werde ich
dir etwas sagen. Miss Jane Marie Jones, genau hier enden deine Tage als sorgloses Kind, das nie eine harte Hand zu spüren bekommen hat!
Er packt Janie und trägt sie
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