Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
Vom Netzwerk:
herum, um einen Blick auf den verblassten Einband des Buches zu erhaschen. Er trat zur Seite, um mir die Sicht zu versperren.
    »So was Neugieriges«, murmelte er, ehe er sich vorbeugte und mich küsste.
    Lächelnd erwiderte ich seinen Kuss, dabei ließ ich die Hände unter sein Sweatshirt und über die warme Haut seines Rückens gleiten. Dann griff ich in dem Versuch, eine sexy Undercover- KGB -Agentin aus einem Bond-Film zu imitieren, nach unten und entriss ihm das Buch. »Hah!«, rief ich triumphierend und entwand mich seinem Griff, um es genauer zu betrachten.
    »Du bist ein Aas«, teilte Matt mir sachlich mit.
    Ich stellte Roses Band mit Kipling-Gedichten an seinen Platz zurück und lehnte sowohl von seinen Worten als auch seinen Taten gerührt die Stirn gegen seine Schulter. »Ich liebe dich.«
    »Du bist trotzdem ein Aas.« Er küsste mich seitlich auf den Hals. »Ist Rose wach?«
    »Sie will zum Dinner aufstehen. Im Moment hält sie ein Nickerchen.«

    Wir teilten uns die Chaiselongue und die Zeitung, als ein Auto den Hügel hochkam.
    »Bist du mit dem Sportteil fertig?«, fragte Matt.
    »Ich tausche ihn gegen die Nachrichten aus aller Welt.«
    »In Libyen herrscht immer noch Chaos, und die französischen Bauern demonstrieren.«
    »Warum?« Ich reichte ihm die Rugbyseite.
    »Hab mir nicht die Mühe gemacht, so weit zu lesen«, sagte er. »Um die Zeit totzuschlagen, nehme ich an.«
    Kim öffnete die Küchentür und kam mit Andy im Schlepp tau herein. »Wie geht es Tante Rose?«
    »Sie schläft ein bisschen«, sagte ich. »Aber zum Dinner will sie aufstehen.«
    Sie nickte. »Cool. Reicht das Essen auch für uns?«
    »Es ist genug da. Hi, Andy.« Ich schwang meine Beine über die von Matt und stand auf. »Hat jemand etwas gegen Erbsen und Karotten einzuwenden?«
    »Erbsen sind ein so praktisches Gemüse«, bemerkte Kim. »Man holt sie aus der Tiefkühltruhe, wirft sie in einen Topf und kocht sie drei Minuten lang.«
    »Du hast den wichtigsten Schritt vergessen«, erinnerte sie ihr Bruder. »Man gibt Butter dazu.«
    »Fast alles Essbare kann geschmacklich verbessert werden, wenn man Butter dazutut«, warf ich träumerisch ein. »Oder Zitronensaft oder Zucker. Oder beides.«
    Andy schüttelte den Kopf. »Pizza nicht. Und Eis auch nicht.«
    »Hast du schon mal die Rückseite einer kalten Pizza mit Butter bestrichen?« Matt tat sein Bestes, um die Zeitung wieder halbwegs ordentlich zusammenzulegen. »Solltest du mal probieren. Jo, was hast du mit dem Fernsehprogramm gemacht?«
    »Den Teil hattest du«, gab ich zurück. »Also such es.«
    Kim schnaubte. »Mann, seid ihr nervig. Ihr seid erst eine Woche zusammen und benehmt euch schon, als wärt ihr zwanzig Jahre verheiratet.«
    Ich ging zur Gefriertruhe, um nach Erbsen zu suchen. »Du vergisst, Kimmy, dass in unserem Alter Leidenschaft in Sekundenschnelle in Kameradschaft umschlägt.«
    Während Matt das Fernsehprogramm studierte, presste er die Lippen fest aufeinander und bot so das ziemlich überzeugende Bild eines Mannes, dem es im Traum nicht einfallen würde, seine Freundin auf dem Weg von der Wäscheleine zum Haus in den Holzschuppen zu ziehen, um es dort an einen Holzstapel gelehnt mit ihr zu treiben. War sicher mit Splittern verbunden, aber durchaus reizvoll.
    »Soll ich ein paar Karotten schneiden?«, erbot sich Andy.
    »Das wäre nicht schlecht.« Ich öffnete die Ofentür und stach mit einer Gabel in eine gebackene Kartoffel, um zu prüfen, wie weich sie war. Roses Glocke läutete, und ich richtete mich hastig wieder auf, aber Kim stürmte schon den Flur hinunter.
    Andy förderte aus den Tiefen des Kühlschranks eine Tüte Karotten zutage und legte sie auf den Tisch. »Wo ist das Schneidebrett?«
    Matt gab es ihm und begann gemächlich den Tisch zu decken. »Hast du gestern Abend was geschossen?«, fragte er. Andy hatte Kim zum Erstaunen aller, die sie kannten, davon überzeugt, dass es durchaus Spaß machte, den Dienstagabend damit zu verbringen, mit einem Punktscheinwerfer und einem Gewehr in der feuchten Dunkelheit herumzuschleichen.
    »Ein Kaninchen und vier Opossums«, erwiderte Andy. »Die Opossums waren alle an dem Teich unterhalb des Kuhstalls und haben die neuen Weidenschösslinge gefressen.«
    »Wie viele hast du gesehen?«
    Andy lächelte, als er anfing, die Karotten zu köpfen. »Ein Kaninchen und vier Opossums«, wiederholte er mit sichtlicher Befriedigung. »Das ist übrigens ein hübscher kleiner Teich – jagt ihr auch

Weitere Kostenlose Bücher