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Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
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bescherte ihm allmählich einen kleinen Schmerbauch.
    »Du bist eine Augenweide«, versicherte ich ihm feierlich. »Das lässt sich nicht leugnen.«
    »Danke.«
    »Gut, dass sie dich schon vorher ohne Shirt gesehen hat«, bemerkte Matt, als er den Reißverschluss seines Overalls hochzog. »Dann wäre ich um eine Show gekommen. Gut, Leute, ich bin in zehn Minuten wieder da.«
    »Moment!«, rief ich. »Die Milch!«
    »Irgendwo unter der Spüle steht ein Plastikkrug – da ist er ja.« Er griff danach, lächelte mir zu und verschwand in der Dunkelheit.
    »Gut«, sagte ich knapp. »Wo hast du denn nun Schmerzen?«
    »Auf der ganzen linken Seite.«
    »Nur wenn du auf bist, oder tut es auch weh, wenn du im Bett liegst?«
    »Nur wenn ich mich umdrehe«, sagte Scott. »Dann zwickt es.«
    Draußen startete Matt das Quad und fuhr zum Kuhstall hoch.
    »So«, fuhr Scott fort. »Du hast dir also den King geschnappt. Manchen Leuten ist einfach nicht zu helfen.«
    »Scotty«, erwiderte ich impulsiv, »du bist der Hit.«
    »Stimmt. Hey, du hast nicht ein paar heiße Freundinnen, die zufällig Singles sind?«

    Eine Stunde später stellte Scotty seine zweite leere Flasche Woodstock ab, verzog das Gesicht zu einem furchteinflößenden, lüsternen Grinsen und sagte: »Ich vermute, ihr zwei hättet gern, dass ich verschwinde und euch allein lasse.« Mit den Fingern versah er das Wort »allein« in der Luft mit Anführungszeichen.
    Matt lümmelte der Länge nach auf seinem schäbigen Sofa, die Beine über meinen Schoß gelegt, und sagte grinsend. »Du vermutest richtig. Also mach schon, sieh zu, dass du Land gewinnst.«
    »Ich hoffe nur, ihr nehmt euch einen Moment Zeit, um an mich zu denken – allein und einsam in einem leeren Haus …«
    »Mit nur dem Rattenschwanz als Gesellschaft«, fuhr ich traurig fort.
    »Ich werde mich wahrscheinlich in den Schlaf weinen.«
    »Entweder das«, stimmte Matt zu, »oder du lädst dir ein paar Stunden lang Pornos aus dem Internet herunter.«
    »Ich weiß nicht, wie du so was Abstoßendes vorschlagen kannst«, erwiderte Scotty hoheitsvoll. »Das trifft mich tief, Matthew.« Er stand auf und reckte sich, wobei unterhalb seines T-Shirt-Saums ein Stückchen weißer Bauch zu sehen war. »Also dann gute Nacht.«
    »Nacht, Scotty«, sagte ich. »Heb eine Woche oder zwei nichts Schweres, ja?«
    Matt rollte sich von der Couch und folgte ihm in die Küche hinaus. Als das Dröhnen von Scottys Jeep die Stille der Nacht zerriss, kam er zurück und hielt mir eine Hand hin, um mir aufzuhelfen.
    »Was meinst du, wer als Nächstes vorbeikommt?«, fragte ich.
    Er lächelte. »Wer auch immer es sein mag, er hat kein Glück. Ich habe die Tür abgeschlossen.« Und mit diesen Worten zog er mich den Flur entlang zu seinem Zimmer.

    Matt rollte sich auf die Seite, zog mich enger an sich, suchte meine Lippen und küsste mich schläfrig und zufrieden. »Was hast du denn?«
    »Gar nichts.« Ich strich mit der Hand über seinen Rücken.
    »Dein Gesicht ist feucht.«
    »Ich bin nur glücklich.«
    »So glücklich, dass du weinst?«
    »Ja.«
    »Wer kann Frauen schon verstehen?«, sinnierte er.
    Laut der Leuchtanzeige des Weckers neben seinem Bett war es genau zehn Uhr siebenundvierzig, und er musste um halb fünf aufstehen. Ein netter Mensch hätte ihm noch etwas Schlaf gegönnt, aber diese Größe brachte ich nicht auf.
    »Warum hast du mich am Montag geküsst?«, fragte ich.
    Ich spürte sein Lächeln an meiner Haut. »Rose hat es mir geraten.«
    »Bitte?«
    »Sie hat mir gesagt, ich solle aufhören, dich mit den Blicken zu verschlingen, und stattdessen lieber etwas Produktives tun.«
    »Mich mit den Blicken verschlingen«, murmelte ich. »Nicht schlecht.«
    »Ich glaube, wir sollten ihre Dosis Schundliteratur herabsetzen.«
    »Da könntest du recht haben.«
    »Dann«, fuhr er fort, »sagte sie, du hättest nach dem unverzeihlichen Benehmen deines Exfreundes nur noch das Selbstvertrauen eines Plattwurms. Und wenn ich mir einbilden würde, das, was ich sagen wollte, mit dem Schenken von scheußlicher Nachtwäsche zum Ausdruck bringen zu können, dann sollte ich besser noch mal drüber nachdenken.«
    Ich grübelte eine Weile darüber nach; überlegte, ob ich mich gekränkt fühlen sollte, und kam zu dem Schluss, dass ich momentan die glücklichste Frau im ganzen Universum war und Rose mich daher mit jedem wirbellosen Tier vergleichen konnte, das ihr in den Sinn kam.
    »Danke, dass du getan hast, was sie dir gesagt hat«,

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