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Dinner mit Rose

Dinner mit Rose

Titel: Dinner mit Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Hawkins
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alles entsetzlich würdelos. Und zu allem Übel wollen sie mich nun auch noch mit irgendwelchen hochgiftigen Medikamenten vollpumpen, die zweifellos eine Menge unangenehmer Nebenwirkungen haben.« Sie schüttelte betrübt den Kopf. »Onkologen sind verkappte Sadisten.«
    »Und wann hast du den ersten Termin?«
    »Nächsten Dienstag.«
    »Soll ich dich fahren?«, fragte ich.
    »Zu spät. Matt hat sich schon als Chauffeur angeboten.« Sie bückte sich und sammelte einen Arm voll dorniger Rosenzweige auf. »Ich werfe die hier eben noch über den Zaun, und dann trinken wir ein Glas Wein zusammen, ja?«

    Ich hielt es für besser, Rose am Dienstagabend in Ruhe zu lassen, aber am Mittwoch fuhr ich in der einbrechenden Dämmerung das Tal hoch. Es war ein besonders schöner Abend, nur der Hauch einer Brise ließ die goldenen Blätter der Pappeln am Straßenrand rascheln, und die Sonne versank in einem warmen aprikosenfarbenen Glanz hinter den Bergen.
    Matts Kleintransporter stand bereits da, ebenso Hazels schmucker weißer Kleinwagen. Die Hunde waren offenbar von der Begrüßung dieses Besucheransturms erschöpft und erhoben sich nur zögernd, um mich zu beschnuppern. Dem alten Jagdhund gelang es, sein Bein an meinem Hinterrad zu heben und ein paar Tropfen herauszupressen, aber man sah, dass er nicht mit dem Herzen dabei war. Percy wühlte unter dem Walnussbaum hinter dem Stall herum; ich konnte nur sein wohlgepolstertes rosiges Hinterteil sehen.
    Ich kam gerade in dem Moment durch die Küchentür, als sich Rose ausgiebig ins Spülbecken erbrach. Einen Moment lang stand sie mit gesenktem Kopf da und umklammerte den Beckenrand, dann blickte sie auf und sagte nur eine Spur weniger lebhaft als sonst: »Warum muss man immer Karotten spucken, wenn einem schlecht wird, selbst wenn man die verdammten Dinger seit Tagen nicht mehr gegessen hat?«
    »Mein Freund Stu hat da eine Theorie«, sagte ich. »Er nimmt an, die Gallenblase ist eigentlich ein Speicherorgan für Karotten, und jedes Mal, wenn du dich übergibst, setzt sie ein paar frei.«
    »Ah.« Rose nickte, als sie den Wasserhahn aufdrehte, um die Spüle zu säubern. »Das erklärt alles.«
    »Oh Rosie «, jammerte Hazel vom Wohnzimmer her. »Ich kann es nicht ertragen, dich so leiden zu sehen.«
    »Dann schau doch nicht hin«, knurrte Rose, füllte ein Glas mit Wasser und trank einen großen Schluck. »Jetzt geht es mir besser. Komm mit, Kindchen, die gesamte Sippschaft ist hier – gieß Wasser zur Suppe, heiß alle willkommen.«
    Im Wohnzimmer hatte sich Kim in einem Sessel zusammengerollt, Hazel tigerte ruhelos auf und ab, und Matt lehnte an einem schweren Eichenholz-Sideboard, in dem sich staubiges Geschirr mit Weidenmuster stapelte. »Hey, Jose«, begrüßte er mich obenhin. »Bist du gekommen, um Rose beim Spucken zuzusehen? Das ist sehr unterhaltsam.«
    »Finde ich auch«, stimmte ich zu. »Ich habe einen freien Abend, also dachte ich, ich könnte mich ein bisschen amüsieren.«
    Hazel musterte uns eher bekümmert als ärgerlich. »Eure Tante hat Krebs «, tadelte sie. »Das ist nicht lustig. D … denk an deinen Vater, Matthew …« Sie zog ein hauchzartes Spitzentüchlein aus dem Ärmel ihrer Strickjacke und presste es sich in einer Geste tiefen Schmerzes gegen ihre Augen. Ich warf einen Blick auf Matts Gesicht und hätte ihr am liebsten eine Ohrfeige gegeben.
    »Wir können genauso gut über die ganze Situation lachen . Viel besser, als hier herumzusitzen und Trübsal zu blasen. Reiß dich zusammen, Hazel«, sagte Rose brüsk, sank auf die Couch und lehnte matt den Kopf zurück. »Kimlet, mach nicht so ein Gesicht. Es ist nur die Chemo, und das geht vorüber. Sie schadet diesen Krebszellen mehr als mir.«
    Kim nickte und rang sich ein zittriges Lächeln ab.
    »Ach ja«, warf ich ein. »Das hier habe ich in der Stadt entdeckt, Rose, und gleich an dich gedacht.« Ich gab ihr eine kleine braune Papiertüte und setzte mich neben sie.
    Rose öffnete die Tüte und zog einen leuchtend violetten, mit Silberfäden durchwobenen indischen Baumwollschal heraus. »Josephine, der ist einfach fantastisch«, sagte sie lächelnd.
    »Sehr warm dürfte er nicht sein, aber ich finde, er sieht schick und auffallend aus.«
    »Liebes, das hättest du nicht tun sollen.«
    »Er hat nur sieben Dollar gekostet«, beruhigte ich sie.
    »Geizkragen«, schoss sie zurück.
    »Und ob.« Ich drückte einen Moment lang ihre Hand.
    »Matthew, im Kühlschrank steht eine Flasche Ginger Ale. Bist du so

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