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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Ermittlungsergebnisse: Die Überprüfung der auf dem Dienstapparat der Frauenbeauftragten an ihrem Todestag eingetroffenen bzw. von dort abgegangenen Gespräche förderte zehn verschiedene Telefonnutzer zu Tage. Neun der potentiellen Gesprächspartner konnten eindeutig identifiziert werden. Es handelte sich dabei ausschließlich um Frauen.
    Bis auf eine Ziffernfolge gehörten alle registrierten Telefonnummern zu auswärtigen Anschlüssen, die über das halbe Bundesgebiet verteilt waren. Wie die Befragungen ergaben, bezogen sich die Inhalte der Festnetz-Telefonate ebenso wie die der acht Mobilfunkverbindungen auf den von Helene Bender-Bergmann organisierten Frauenbeauftragten-Kongress.
    Nur der von einer Telefonzelle im Kaiserslauterer Hauptbahnhof aus getätigte Anruf war von einem innerörtlichen Apparat kommend im Bildungszentrum eingetroffen. Natürlich konnte in diesem Falle die Person des Anrufers nicht auf direktem Wege ermittelt werden.
    Tannenberg verordnete daraufhin Kriminalhauptmeister Geiger sicherheitshalber einen Dienstgang zum Bahnhof, bestand doch zumindest theoretisch die Möglichkeit, dass um diese Uhrzeit – der Anruf traf exakt um 16 Uhr 34 bei Helene Bender-Bergmann ein und dauerte knapp 8 Minuten – irgendjemand etwas Auffälliges im Bahnhofsbereich bemerkt hatte.
    Auch die Analyse der im Büro der Ermordeten sichergestellten Fingerspuren hatte etwas Interessantes zu Tage gefördert: Auf der Außenseite ihres Laptops konnten nach Anwendung der bewährten kriminaltechnischen Verfahren mehrere gut erkennbare Fingerabdrücke identifieziert werden, die unzweifelhaft von Gustav Wackernagel stammten.
    Der Leiter der kriminaltechnischen Abteilung präsentierte des Weiteren einen zusammenfassenden Überblick über die ebenso vielfältigen wie mühsamen Routinearbeiten, mit denen sich die Mitarbeiter der Spurensicherung zur Zeit herumzuplagen hatten.
    Da war zum einen das Auto der Helene Bender-Bergmann, das man in verschlossenem Zustand auf dem Parkplatz vor dem Bildungszentrum gefunden und das man zwecks eingehenderer Begutachtung in die Werksatt der Kriminaltechnik verbracht hatte.
    Und da waren zum anderen zwei Computer und ein Laptop, mit denen die Frauenbeauftragte gearbeitet hatte, die es nun auszuwerten galt. Allerdings war der Zugang zu den drei PC’s mit Passwörtern gesichert, die man bislang noch nicht ermitteln konnte.
    Expertenarbeit, die, wie Tannenberg auch ohne die gebetsmühlenartig vorgetragenen Bemerkungen Mertels aus ähnlichen Situationen wusste, viel Zeit in Anspruch nehmen konnte. Wenn man nicht zufällig auf jemanden stieß, der Kenntnis von den Passwörtern besaß, oder man den Ort ausfindig machen konnte, an dem die Besitzerin die Zugangscodes hinterlegt hatte.
    Aber in dieser für den Fortgang der Ermittlungsarbeit möglicherweise äußerst bedeutsamen Frage war man bislang noch nicht entscheidend weitergekommen. Wie sich auch ansonsten noch keine konkrete Ermittlungsrichtung abzeichnen wollte.
    Ein Umstand, der für die Mitarbeiter der Kaiserslauterer Mordkommission nichts Außergewöhnliches darstellte, schließlich befand man sich erst am Beginn einer sehr zeitaufwändigen analytischen Puzzlearbeit, die, wie stets, wenn es keine direkten Tatzeugen oder eindeutige Indizien (wie zum Beispiel die Mordwaffe oder Videoaufzeichnungen einer Überwachungskamera) gab, die auf direktem Wege zu einem Verdächtigen führten, sich sehr frustrierend und langwierig gestaltete. Und die nicht selten nur aufgrund des Eintreffens glücklicher Zufälle zu einem entscheidenden Ermittlungsdurchbruch führte.
    Natürlich gab es auch in diesem Mordfall recht schnell erste Tatverdächtige. Tatverdächtige, deren Existenz nur allzu offensichtlich war. Tatverdächtige, die sich den Kriminalbeamten quasi auf dem silbernen Tablett selbst präsentierten, sich ihnen geradezu aufdrängten.
    Es lag selbstverständlich durchaus im Bereich des Möglichen, dass Tannenberg sich bei seiner Vermutung irren konnte, aber sein kriminalistischer Spürsinn signalisierte ihm recht deutlich, dass die Herren König und Wackernagel eher nicht als Täter in Frage kamen.
    Der vom Leiter des Bildungszentrums mit einem möglichen Mordmotiv in Verbindung gebrachte Verwaltungsbeamte König war am vorherigen Tage von Kommissar Fouquet an dessen Arbeitsplatz aufgesucht worden.
    Auf die entscheidende Frage hin, wo er denn zur Tatzeit gewesen sei, war er regelrecht explodiert und hatte den jungen Kriminalbeamten mit hochrotem

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