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Diplomat der Sterne

Diplomat der Sterne

Titel: Diplomat der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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passen wirklich nicht sehr gut in unsere Gruppe.«
    »Ich will auch offen mit Ihnen sein, Mr. Magnan: Die Gruppe geht mir mächtig auf die Nerven.«
    »Oh, die Nenni sind etwas langweilig, das gebe ich zu. Aber wir müssen schließlich mit ihnen verhandeln. Und Sie würden einen Beitrag zum Gelingen unserer Aufgabe hier leisten, wenn Sie Ihre ziemlich arrogante Art aufgeben würden.« Magnan blickte Retief kritisch an. »Sie können natürlich nichts für Ihre Größe, aber könnten Sie Ihren Rücken nicht etwas krümmen, nur ein bißchen – und vielleicht ein etwas freundlicheres Gesicht machen …?«
    Der Potentat erschien, und Magnan eilte davon. Retief beobachtete die Diener, die kamen und gingen, beladene Tablette brachten und leere davontrugen. Die Diplomaten versammelten sich um den Staatschef und seine Höflinge. Bedienstete lungerten in der Nähe des Personal-Eingangs und betrachteten die hohen Persönlichkeiten. Retief schlenderte hinüber, trat durch die Tür und in einen schmalen, weißgekachelten Gang voller Küchendüfte. Stumm starrten die Diener ihn an, als er an ihnen vorbei und in die Küche ging.
    Ein Dutzend oder mehr Petreacaner niedriger Kaste standen um einen langen Tisch in der Mitte des Raumes und blickten erschrocken auf. Ein ganzer Haufen großer Brotmesser, Tranchiermesser und Hackmesser lagen auf dem Tisch. Andere Messer steckten in den Gürteln oder Händen der Männer. Ein fetter Mann im gelben Sarong eines Kochs erstarrte mitten in der Bewegung, einem großen, einäugigen Straßenfeger ein dreißig Zentimeter langes Käsemesser zu reichen.
    Retief nahm alles mit einem Blick auf und ließ seine Augen dann zu einer entfernten Ecke der Küche wandern. Während er eine leichte kleine Melodie summte, ging er zu einem der offenen Flaschenregale, wählte eine gräßlich grüne Flasche und wandte sich ohne Eile wieder der Tür zu. Die Gruppe der Bediensteten beobachtete ihn wie hypnotisiert.
    Gerade als Retief die Tür erreichte, schwang sie nach innen, und Magnan stand auf der Schwelle.
    »Ich hatte doch so eine Ahnung«, sagte er.
    »Sie müssen mir alles darüber erzählen – im Salon.«
    »Wir werden das gleich hier austragen«, sagte Magnan scharf.
    »Ich habe Sie gewarnt …« Seine Stimme erstarb, als er die Szene um den Tisch wahrnahm.
    »Nach Ihnen«, sagte Retief und stieß Magnan durch die Tür.
    »Was geht hier vor?« bellte Magnan. Er starrte auf die Männer und wollte an Retief vorbei. Eine Hand hielt ihn zurück.
    »Wir wollen gehen«, betonte Retief und schob Magnan vor sich her durch den Korridor.
    »Diese Messer!« japste Magnan. »Nehmen Sie Ihre Hände von mir, Retief! Was habt ihr Männer vor …«
    Retief warf einen Blick über die Schulter zurück. Der dicke Koch machte plötzlich eine Handbewegung, und die Männer traten zurück. Der Koch hielt ein Messer in der Hand.
    »Macht die Tür zu und seid leise«, befahl er.
    Magnan drückte sich an Retief. »W-wir müssen w-weg …«, stammelte er.
    Retief drehte sich um und hob die Hände. »Ich laufe nicht sehr gut mit einem Messer im Rücken«, erwiderte er. »Stehen Sie ganz still, Mr. Magnan, und tun Sie genau, was er Ihnen sagt.«
    »Bringt sie durch die Hintertür hinaus«, befahl der Koch.
    »Was soll das heißen«, regte Magnan sich auf. »Hören Sie …«
    »Ruhe«, sagte der Koch, fast beiläufig. Magnan starrte ihn mit offenem Mund an, klappte dann heftig seinen Mund zu.
    Zwei der Männer mit Messern nahmen Retief und Magnan in ihre Mitte und grinsten breit. »Vorwärts, ihr Pfauen«, rief einer von ihnen.
    Retief und Magnan durchquerten stumm die Küche, gingen durch die Hintertür hinaus, blieben auf Befehl stehen und warteten. Der Himmel war übersät mit Sternen, und eine leichte Brise bewegte die Baumwipfel jenseits des Gartens. Hinter ihnen besprachen sich leise die Diener.
    »Du gehst auch mit, Illy«, hörten sie den Koch sagen.
    »Macht es hier«, ließ sich ein anderer vernehmen.
    »Und sie dann hinuntertragen?«
    »Werft sie hinter die Hecke.«
    »Ich sagte, in den Fluß. Drei von euch sind reichlich für zwei Nenni-Stutzer.«
    »Es sind Ausländer, keine Nenni. Wir wissen nicht …«
    »Dann sind es eben ausländische Nenni. Macht keinen Unterschied. Ich habe sie gesehen. Ich brauche jeden Mann hier. Und nun zieht los.«
    »Was ist mit dem großen Burschen?«
    »Mit dem? Er kam einfach herein und hat überhaupt nichts bemerkt. Aber paßt gut auf den andern auf.«
    Auf eine Aufforderung mit einer

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