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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ihr Kinn mit einem Finger hoch.
    »Du schickst am besten ein paar Jackoo und eine Eskorte weg, damit sie die anderen Mädchen zur Station bringen. Und morgen abend feiern wir alle eine große Party an Bord eines Korps-Transporters.«
    »Aber – wir wollten dich besuchen!«
    »Ich bitte mir auch schon jetzt den ersten Tanz aus.«
    »Mhm«, meinte Shorty leise. »Hoffentlich steht er dann noch mit beiden Beinen auf dem Boden.«

 
12
     
    Die Quoppina-Rüstung in ein bequemes Bündel zusammengelegt, so folgte Retief dem Phip, der ihn zum Camp der Ween führen wollte. Hish, immer noch in seiner Voion-Verkleidung, holperte hinter ihm her. Krieger hoben die Kampfklauen, als sie auf die Lichtung mit dem großen Lagerfeuer kamen.
    »Oh, das ist einer von den Terries, für die wir unseren Schinken gespart haben«, sagte Jik-jik und kam näher. »Hm, sieht zart und saftig aus ...«
    »Das hatten wir schon mal, Jik-jik«, sagte Retief leise. »Kennst du mich nicht?«
    »Oh, du!« Jik-jik änderte schnell seine Meinung. »Setz dich zu uns. Aber paß auf, daß nicht einer der Jungen deine Verkleidung anknabbert.«
    »Ich bin Gift«, sagte Retief laut. »Wenn ihr einen Terry verspeist, bekommt ihr schreckliche Magenkrämpfe, und hinterher geht euch die Hornschicht vom Panzer ab.« Er setzte sich auf einen Baumstumpf, während Hish nervös um sich sah. »Ich muß in die Stadt, Jik-jik«, sagte Retief. »Dazu brauche ich die Hilfe der Stämme ...«
     
    *
     
    Retief, wieder in seinen bunten Panzer gehüllt, suchte den Boden unter sich ab, während ihn der riesige Rhoon nach Süden trug. Er war in Begleitung von zwölf besonders starken Gefährten. Zur Linken befand sich General Hish, auf einem Rhoon, der eigens mit einem imitierten Cockpit ausgestattet worden war. Eine fröhliche rote Schärpe flatterte im Wind. »Es sieht so aus, als hätten die Bodentruppen sich wieder gesammelt«, rief Retief seinem Rhoon zu. »Ich sehe nur hin und wieder ein paar kleinere Gruppen.«
    »Bis auf die fünfzigtausend Schufte, die sich noch hinter den Türmen der Stadt verbergen«, dröhnte der Rhoon. »Meine Hoffnung ist, daß sie sich herauswagen und die gestohlenen Leichen der Rhoon gegen uns einsetzen.«
    »Ich bezweifle, ob dir dieser Wunsch erfüllt wird«, meinte Retief. »Gerthudion und ihre Freunde haben den Himmel gesäubert.«
    Der Rhoon, der Hish trug, flog hundert Meter voraus, gefolgt von Retiefs Flieger. Sie überquerten den Hafen in fünfhundert Fuß Höhe und hielten auf das flache Landedach der Terrestrischen Botschaft zu.
    »Die Burschen da unten richten ihre Pistolen auf uns«, sagte Retief. »Aber sie wissen nicht so recht, ob sie schießen sollen.«
    »Das ist nicht schlimm, Tief-tief, wenn man bedenkt, daß du in die Festung des Schwarzgeräderten eindringen willst.«
    »Hoffentlich benimmt sich Hish richtig.«
    »Die Nähe von Lundelias Klauen wird ihm Respekt einflößen«, krächzte der Rhoon.
    Lundelia war gelandet, und Hishs rote Schärpe hing jetzt nach unten. Zwei auf dem Dach postierte Voion rollten näher, die Pistolen schußbereit. Hish stieg umständlich ab und warf einen nervösen Blick auf den Kopf des riesigen Fliegers. Seine Arme zitterten, als er mit den Polizisten sprach. Er deutete auf Retief, der jetzt ebenfalls gelandet war.
    »... Gefangener«, flüsterte Hish. »Auf die Seite, Freund, damit ich ihn zu Seiner Gefräßigkeit bringen kann.«
    Als Retief von seinem Rhoon kletterte, hielt Hish die Energiepistole auf ihn gerichtet. Vorsichtshalber hatte Retief die Energiezelle daraus entfernt. »Ich bin sicher, der Premierminister will sich den Rebellenführer persönlich ansehen«, stellte er fest.
    »Das ist also der Bandit, häh?« Einer der Voion rollte näher. »Komischer Quoppina. Wie haben Sie ihn erwischt?«
    »Ich holte ihn mitten aus der Schar seiner Anhänger«, brüstete sich Hish. »Dutzende mußten dabei ihr Leben lassen. Aber jetzt Platz gemacht, bevor ich meine gute Laune verliere und euch auf die Liste der Gefallenen schreibe.«
    »Okay, werden Sie nur nicht hochmütig«, sagte der Posten gemächlich. Er gab die Tür frei. »Hoffentlich haben Sie auch den Richtigen erwischt.« Er rollte auf seinen Protheserädern weiter.
    »Oh, ich bin der Richtige«, versicherte Retief. »Sie glauben doch nicht, daß er lügt?«
    Im Korridor wandte er sich kurz Hish zu. »Sie spielen gut, General. Aber jetzt verpatzen Sie uns ja nicht die Hauptszene. Es soll der Höhepunkt der Morgenunterhaltung werden.«

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