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Diplomat und Rebell von Terra

Diplomat und Rebell von Terra

Titel: Diplomat und Rebell von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Er nahm die Pistole, legte die Energiezelle wieder ein und schob sie in das versteckte Hüft-Holster. Dann rückte er seine Gesichtsmaske zurecht.
    »Wie sehe ich aus?«
    »Wie ein Alptraum«, zischelte Hish. »Lassen Sie mich jetzt gehen, Retief. Wenn Sie für Ihre Idiotie erschossen werden, möchte ich nicht durch Zufall in der Schußbahn stehen.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß Sie nicht durch Zufall sterben«, versicherte Retief dem Groaci. Er überprüfte noch einmal den Inhalt seiner gebauschten Hüfttasche. Es klirrte wie Glas.
    »Also, gehen wir, Hish.«
    »Wie kann ich auf diesen Rädern die Treppe nach unten rollen?« jammerte der General.
    »Keine Ausflüchte. Rumpeln Sie nach unten wie die Voion. Sie brauchen sich nur am Geländer festzuhalten.«
    Hish gehorchte knurrend. Einen Stock tiefer kamen sie in einen breiten Korridor, wo sie von mißtrauischen Wachtposten empfangen wurden.
    »Richtig singen!« flüsterte Retief.
    »Du da!« fuhr Hish den nächsten Voion an. »Wo ist die Suite Seiner Gefräßigkeit?«
    »Wen geht das was an, Wackelrad?« Der Posten kam näher. »Und was bringst du uns da Schönes mit? Eine Kreuzung aus Terry und Quoppina?« Er gab ein kratzendes Geräusch von sich.
    »Welcher herumziehende Kretin hat denn die Eierregale deines Stammes befruchtet?« fragte Hish spitz. »Aber verschwenden wir keine Zeit mit Liebenswürdigkeiten. Zeig mir den Weg zum Premierminister, sonst sorge ich dafür, daß deine Ersatzteile ins Veteranen-Depot kommen.«
    »Hör mal, für wen hältst du dich eigentlich?«
    Hish klopfte sich mit seiner Pseudoklaue auf den Panzer. »Ist es möglich, daß du die Rangabzeichen eines Generals nicht kennst?« zischte er.
    »Äh – das sind Sie?« Der Voion zögerte. »Ich habe noch nie einen gesehen.«
    »Dann siehst du eben jetzt einen. Schnell! Der Gefangene ist der Kommandant des Rebellenheers.«
    »Ja?« Der Posten rollte näher. Andere stellten ihre Hörorgane auf und folgten der Unterhaltung.
    »Aufpassen!« sagte Retief ruhig in der Sprache der Groaci. »Nicht vergessen, daß Sie in Schußlinie stehen, wenn ich schieße ...«
    »Halt!« fauchte der Groaci heiser und winkte die neugierigen Voion zurück. »Nehmt sofort eure Posten ein. Platz da ...«
    »Wir wollen den Stelzer sehen«, meinte einer.
    »Ja, von dem Kerl möchte ich ein Stück, der so viele meiner Freunde zerlegt hat!«
    »Bearbeiten wir ihn!«
    »Ich sehe keine Pistole!«
    »Mal sehen, ob der Stelzer seine Arme abbiegen kann ...«
    Eine Tür wurde geräuschvoll aufgerissen, und ein ohrenbetäubender Wutschrei ertönte. Man sah die riesige Gestalt von Premierminister Ikk, dessen Jarweelfedern vor Wut zitterten.
    »Ihr Abschaum des Dschungels besitzt die Frechheit, vor meiner Tür die Freßorgane aufzureißen?« kreischte er. »Ich lasse euch die Organe herausreißen. Niv! Kuz! Schießt sie auf der Stelle nieder!«
    »Äh – wenn ich ein Wort einwenden darf, Eure Gefräßigkeit ...« Hish hob die Hand. »Ich hoffe, Sie erinnern sich an mich – an General Hish. Ich habe Ihnen einen Gefangenen mitgebracht –«
    »Hish? Gefangener? Was ...?« Der zornige Premierminister klatschte die mit Juwelen geschmückten Fühler gegeneinander, daß es wie das Platzen einer Papiertüte klang. Dann starrte er den verkleideten Groaci an. »Sie – äh – haben den Namen von General Hish erwähnt?«
    »Äh – ich mußte mich etwas verkleiden ...«
    »Verkleiden ...« Ikk rollte heran und winkte die reuigen Posten zur Seite. Er sah Hish genau an. »Hmm. Ja«, murmelte er. »Ich sehe jetzt die Gelenke. Gute Arbeit. Sie sehen wie ein Stammestrottel mit verkürzten Achsen und krummen Leitungen aus, aber ich hätte nie gedacht ...« Er sah Retief an. »Und das da ist Ihr Gefangener, Hish?«
    »Das, mein lieber Ikk, ist der Anführer der Rebellenarmee.«
    »Was – sind Sie sicher?« Ikk rollte schnell zurück und sah Retief von oben bis unten an. »Ich hörte, daß es ein Stelzer sei – rotbrauner Panzer, Stummelrotoren, beim Wurm, er muß es sein! Wie haben Sie das nur geschafft? Aber egal, bringen Sie ihn herein.« Er wirbelte herum, und sein Blick fiel auf die aufmerksam horchenden Posten.
    »Ihr könnt alle gehen«, rief er fröhlich. »Ihr seid befördert. Kerle müssen ihren Mut zeigen, das sage ich ja immer. Ist gut für die Moral.« Er summte eine Melodie vor sich hin und ging durch das breite Portal in das Botschaftsbüro voraus. Da, wo bei Retiefs letztem Besuch die Korps-Insignien gewesen waren, hing

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