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Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Diplomatische Beziehungen (German Edition)

Titel: Diplomatische Beziehungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zahra Owens
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herauszufinden, ob er aufgeregt war und ob die Verabredung noch stand. Dann erhielt er eine SMS: „Hilton Antwerp Altstadt. Exec Suite auf deinen Namen. Sei vor 6 da.“
    Es würde wirklich passieren.

    D AS Klopfen an der Tür war so leise, dass Lucas wartete, da er nicht sicher war, ob er es wirklich gehört hatte.
    Da war es wieder. Ein einzelnes, schüchternes, beinahe zögerliches Klopfen.
    Lucas wartete direkt hinter der Tür, so dass sich Jacks Hand, als er die Tür plötzlich aufriss, immer noch in der Luft befand. Er wirkte verletzlicher, kleiner, als Lucas ihn in Erinnerung hatte. Kaum etwas wies darauf hin, dass es sich hier um einen einflussreichen, entschlossenen Mann handelte. Selbst der Anzug, der sonst immer maßgeschneidert aussah, schien ihm weniger gut zu passen. Wenige Minuten zuvor hatte der Portier sein Gepäck heraufgebracht und Lucas, der sich als der perfekte Assistent ausgab, hatte ihm gezeigt, wo er es abstellen sollte und ihn mit einem großzügigen Trinkgeld belohnt.
    Einen Moment standen sie da und wussten beide nicht, was sie als Nächstes tun sollten, bis Lucas schließlich einen Schritt zur Seite machte, um Jack ins Zimmer zu lassen. Er ließ ihre Hände einander streifen, als Jack vorbeiging, doch der Ältere ging bis zum Fenster weiter, ohne darauf zu reagieren.
    „Ich bin froh, dass du es gefunden hast. Ich hatte Angst, du würdest vielleicht nicht …“
    „Deine Wegbeschreibung war sehr gut“, unterbrach ihn Jack tonlos.
    „… kommen“, beendete Lucas seinen Satz und senkte den Kopf, während seine Hand immer noch auf dem Türgriff lag.
    „Vielleicht solltest du die Tür zumachen.“
    „Ja, stimmt“, antwortete Lucas, als würde ihm plötzlich klar, in was für einer irrwitzigen Situation sie sich befanden. Sie hatten sich in einem Hotel verabredet, um ihre Partnerinnen zu betrügen. Er sollte zumindest dafür sorgen, dass sie nicht gesehen wurden. Nachdem er leise die Tür geschlossen hatte, ging er zu Jack am Fenster hinüber und stellte sich schweigend neben ihn.
    Der Amerikaner wirkte traurig und vielleicht auch ein bisschen ängstlich. Lucas wusste, dass sein ruhiges Äußeres nur Vorwand war, um seine Nervosität zu verbergen. Plötzlich, als hätte er eine Entscheidung getroffen, drehte sich Jack zu ihm um.
    Jacks Augen waren feucht, als er eine Hand um Lucas‘ Hinterkopf legte und ihn leidenschaftlich küsste. Lucas gab sich dem Kuss dankbar hin und berührte Jacks Lippen mit seiner Zunge, bat vorsichtig um Einlass. Er spürte, wie der Amerikaner sich ihm öffnete, ihn dann wegschob und gleich darauf wieder in eine feste Umarmung zog. Beide rangen nach Atem und Lucas wusste nicht, was er sagen sollte. Alles, was er fühlen konnte, war Jacks rasendes Herz, das gegen seine Brust hämmerte.
    „Ich wollte dich nicht wegstoßen, entschuldige.“ Jack presste seine Stirn gegen Lucas‘. „Warum mache ich das nur immer? Ich bin einfach …“ Er seufzte tief und suchte nach den richtigen Worten. „… Ich will es ja, Lucas …“
    Der junge Mann spürte, wie sich sein Liebhaber von ihm löste. „Aber du glaubst, du kannst es nicht und ich sollte dich lieber in Ruhe lassen“, beendete Lucas den Satz für ihn.
    „Ja … NEIN!“ Jack ließ sich auf die Bettkante fallen und schloss kurz die Augen, während er geräuschvoll ausatmete. Er griff vorsichtig nach Lucas‘ Hand. „Bitte setz dich kurz hin. Ich versuche es dir zu erklären.“
    Lucas schluckte, aber blieb stehen. „Ist schon okay, Jack, ich verstehe das. Du musst an deine Karriere und deine Frau denken. Ich hätte nie glauben dürfen, dass das hier … das mit uns … möglich wäre.“
    Doch der Amerikaner zog an seinem Arm, so dass Lucas sich schließlich neben ihn setzte, vornübergebeugt und mit gesenktem Blick.
    „Das ist es nicht, Lucas, bitte … ich weiß nur nicht, wie ich mich in dieser Situation verhalten soll.“ Jack legte eine Hand auf Lucas‘ Knie. „Ich war nämlich noch nie in dieser Situation.“
    Lucas richtete sich auf und drehte sich mit vor Erstaunen offenem Mund langsam zu Jack um, als er das Problem begriff. „Willst du damit sagen …“
    Jack nickte mit einem verlegenen Lächeln.
    „Du warst noch nie mit einem Mann zusammen?“
    „Tja, danke, dass du das endlich änderst“, schnaubte Jack und wandte den Blick ab, aber ließ die Hand auf dem Knie des jungen Mannes liegen.
    „Warum hast du es mir nicht gesagt?“, fragte Lucas und legte seine Hand auf Jacks.
    „Weil es

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