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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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persönliche, geheime Leben ihrer
Mutter.
    »Ganz
und gar nicht, Madam«, erwiderte er und verbeugte sich steif.
    Auch er
hatte sie im Laufe der Woche aufgesucht. Er hatte sich seiner ehemaligen
Gouvernante gegenüber distanziert, aber nicht unhöflich verhalten. Viola
gegenüber hatte er vorsichtige Verbindlichkeit an den Tag gelegt. Er hatte die
Ehre erbeten, beide Ladys zum Empfang des Duke of Tresham begleiten zu dürfen.
Viola fragte sich nun, warum er das tat. Ihre Mutter war die Mätresse seines
Vaters gewesen und sie war die Frucht dieser geheimen Verbindung. Aber er
beantwortete ihre Frage, noch während sie dies dachte.
    »Mein
Vater wollte Miss Thornhill als Lady anerkannt wissen«, erklärte er, »und ich
werde seinem Wunsch nicht zuwiderhandeln.«
    »Sie
ist wahrhaftig eine Lady«, sagte Violas Mutter. »Mein Vater ...«
    Aber
Viola hörte nicht zu. Sie war nervös. ja, natürlich war sie nervös. Es wäre
sinnlos, es zu leugnen. Selbst ohne ihre unzüchtige Vergangenheit - und
selbst wenn sie Clarence Wildings eheliche Tochter gewesen wäre hätte sie
niemals erhoffen können, sich irgendwann auf dem Weg zu einer Gesellschaft des
Ton zu befinden. Sowohl er als auch ihre Mutter entstammten zwar dem niederen
Adel, aber sie standen auf der gesellschaftlichen Leiter nicht hoch genug, um
sich mit der Beau monde zu verbinden.
    Aber
sie wollte ihrer Nervosität nicht nachgeben. Sie hatte beschlossen, darauf zu
vertrauen, dass Ferdinand und seine Familie wussten, was sie taten. Es war in
gewissem Sinne eine Erleichterung, dass alles ans Licht gekommen war. Keine
Geheimnisse mehr zu haben. Keine verborgenen Ängste mehr. Und auch keine
Zweifel.
    Sie
trug ein weißes Satinkleid mit zart ausgebogenem Saum und einer kurzen
Schleppe, aber ohne weitere Zierde. Sie war im Verlauf der Woche zu mehreren
ermüdenden Anproben zu einer der renommiertesten Damenschneiderinnen der Bond
Street gegangen. Das Kleid wie auch die silberfarbenen Schuhe und Handschuhe
sowie der Fächer, den sie dazu zu tragen erwählt hatte, waren übertrieben
kostspielig gewesen, aber Onkel Wesley hatte ihr das Darlehen, um das sie ihn gebeten
hatte, bis sie das Geld von Pinewood schicken könnte, zum Geschenk gemacht.
Ihre Mutter hatte ihm alles erzählt und er war böse auf Viola gewesen -
aber auf eine schmerzliche, liebevolle Art. Es hatte ihn verletzt, dass sie die
Last der Schulden ihres Stiefvaters ertragen hatte, anstatt zu ihm zu kommen.
    Ferdinand
hatte sie die ganze Woche über kaum gesehen. Er hatte einmal formell
vorgesprochen, um bei ihrer Mutter und ihrem Onkel um ihre Hand anzuhalten,
obwohl sie fünfundzwanzig Jahre alt war und er gar nicht hätte fragen müssen.
Seitdem hatte sie ihn nur einmal kurz gesehen. Sie umfasste fest ihren Fächer
und sie lächelte.
    Morgen
fuhr sie nach Hause.
    Die
Kutsche bog auf den Grosvenor Square ein und rollte vor den Türen des Dudley
House aus.
    Sie wirkte wie Miss
Thornhill von Pinewood Manor, dachte Ferdinand, während er sie den größten Teil
des Abends beobachtete. Sie war in ihrem täuschend einfachen, weißen Kleid das
Abbild zurückhaltender Eleganz. Sie trug das Haar in den vertrauten Zöpfen, die
aber auf komplizierte Art geschlungen und aufgesteckt waren. Sie bewegte sich
mit königlicher Anmut. Falls sie nervös war - und das war sie zweifellos -,
zeigte sie es nicht.
    Er
hielt Abstand. Jeder im Dudley House - und der Salon und die angrenzenden
Räume waren von der Créme de la Créme der Gesellschaft bevölkert -
wusste, was er vergangene Woche im Hyde Park für sie getan hatte. Daher wollte
er nicht, dass es hieß, sie hätte sich heute Abend an ihn klammern müssen und
hätte ohne ihn nicht tun können, was sie eindeutig recht großartig tat.
    Sie
verband sich mit dem Ton. Sie unterhielt sich mit Ladys, von denen unter
anderen Umständen zu erwarten gewesen wäre, dass sie sich von ihr abgewandt und
ihre Röcke gerafft hätten, um nicht mit ihr in Berührung zu kommen. Sie sprach
und lachte mit Gentlemen, die sie in einer anderen, nun vergangenen Rolle
gekannt hatten.
    Und sie
tat es allein.
    In der
Tat hielt sich Bamber, der sich so sehr durch sein gutes Benehmen auszeichnete
wie vielleicht noch niemals zuvor, während der ersten Stunde in ihrer
unmittelbaren Nähe auf, bis er sie jedem Gast persönlich als seine
Halbschwester vorgestellt hatte. Und Jane, Angie, Tresham und sogar Heyward
versicherten sich, dass sich stets einer von ihnen in der Gruppe befand, die
sich gerade um

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