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Dir darf ich nicht gehören

Dir darf ich nicht gehören

Titel: Dir darf ich nicht gehören Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Schmerz erfahren. Der Rhythmus wurde schneller und wilder,
bis sie ihn plötzlich unterbrach, stillhielt, als er erwartete, dass sie sich
bewegen würde, die Muskeln entspannte, als er erwartete, dass sie sie anspannen
würde.
    Er
ergoss sich in einem heißen Stoß in sie und stürzte vom Rand der Welt.
    Irgendwo
draußen in den gewaltigen Weiten des Universums erklang das Echo ihres stummen
Schreis. Und zwei gesprochene Worte.
    »Meine
Liebe.«
    Mit
seiner Stimme.
    Als er
erwachte, waren sie beide in ihre Jacke und die Decke verschlungen. Seine Füße
waren eiskalt, aber sein übriger Körper war warm - er hatte sie als
zusätzliche Decke. Sie lag noch immer auf ihm. Er war noch immer in ihr. Eine
ihrer Haarsträhnen kitzelte ihn an der Nase.
    »Bist du wach?«,
fragte er.
    »Nein.« Ihre Stimme
klang schläfrig.
    »Gut.« Er lachte
leise in sich hinein. »Du hast unsere Wette auf angenehme Art gewonnen, oder?«
    Er
wusste, dass er einen Fehler begangen hatte, sobald die Worte heraus waren. Sie
erstarrte nicht. Sie regte sich nicht und schwieg. Aber er wusste, dass er das
Falsche gesagt hatte. Er versuchte es erneut, mit sanfterer Stimme.
    »Pinewood
gehört dir«, sagte er. »Ich könnte es dir nicht nehmen, das weißt du. Ich gebe
dir das Dokument am Morgen. Ich werde in London dafür sorgen, dass man sich um
die Rechtsgültigkeit kümmert, und dann ist es offiziell. Dein Heim gehört dir,
Viola. Für den Rest deines Lebens. Dein Albtraum ist vorüber.« Er küsste sie
auf den Kopf.
    Sie
schwieg noch immer.
    »Ich
werde jeden Anspruch auf Pinewood abtreten«, sagte er. »Es beim Kartenspielen
zu gewinnen, kommt dem Versprechen, das man dir gemacht hat, nicht recht
gleich, oder?«
    »Aber
das Gewinnen von Wetten ist dir wichtiger als fast alles andere«, sagte sie
endlich. »Diese hast du verloren. Ich habe gewonnen. Ich wusste, dass ich als
Viola Thornhill eine größere Chance hätte, dich zu verführen, denn als Lilian
Talbot. Aber heute Nacht wäre es mir in beiden Fällen gelungen, nicht wahr? Du
hattest keine Chance. Es war töricht, die Wette einzugehen.«
    Leichter
Zweifel regte sich. Aber verdammt, er hatte sie verletzt. Er hatte das Falsche
gesagt. Sie hatten sich geliebt. Die Wette war seinen Gedanken so fern wie nur
irgendetwas gewesen. Und ihren Gedanken ebenfalls, dessen war er sich recht
sicher.
    »Viola,
ich habe nicht an die Wette gedacht, als ich dir hierher gefolgt bin«, sagte
er.
    »Dann
bist du ein noch größerer Narr.« Bei diesen Worten löste sie sich von ihm und
richtete sich auf, um sich von ihm zu erheben. Sie sammelte ihre Kleider ein,
stand auf und begann, sich anzuziehen. »Ich hatte eine Woche Zeit. Mehr Zeit,
als ich gebraucht hätte. Ich hätte Sie während der letzten fünf Tage jederzeit
verführen können. Sie haben verloren, Lord Ferdinand. Ich habe gewonnen.« Sie
schaute auf ihn herab, schob ihr Haar zur Seite, damit ihr Gesicht nicht im
Schatten lag. »Fühlen Sie sich betrogen? Oder haben Sie das Gefühl, dass Sie
das, was sie heute Nacht von mir bekommen haben, mehr als ausreichend für den
Verlust von Pinewood entschädigt?«
    Zum
Teufel! Verdammt! Lilian Talbot schaute auf ihn herab, während sie ihr Kleid an
der Schulter richtete. Dieses grässliche Halblächeln spielte wieder um ihre
Lippen. Und ihre Stimme war wieder samtweiche Liebkosung.
    »Ich
glaube«, sagte er kurz angebunden, »wir haben uns geliebt.«
    Sie lachte
leise. »Armer Lord Ferdinand. Es war eine Illusion von Liebe. In Wahrheit war
es sehr große Wollust. Sehr groß für Sie jedenfalls. Männer glauben immer
gerne, dass ihre Tüchtigkeit im Bett die Abwehr auch der abgehärtetsten Hure
durchdringen kann. Man muss um ihres Stolzes willen den Eindruck erwecken, dass
man ebenso viel Vergnügen bekommen wie gegeben hat. Habe ich es gut gemacht?«
    »Viola
... !«, sagte er scharf.
    »Ich
bin eine sehr abgehärtete Hure«, fuhr sie fort. »Es war töricht von
Ihnen, sich mit mir einzulassen.«
    Es war
nur ein Geschlechtsakt gewesen? Dieses Erlebnis? Und er hatte in seiner
törichten Unerfahrenheit geglaubt, sie liebten sich? War das möglich? Oder
verbarg sie nur den Schmerz über seine Bemerkung, dass sie die Wette gewonnen
hatte? Er wollte es wiedergutmachen, indem er ihr sagte, dass er schon den
ganzen Tag die Absicht gehabt hatte, ihr Pinewood einfach zu schenken.
    Er
beobachtete, wie sie davonging, ohne auch nur zu versuchen, ihr nachzurufen
oder ihr zu folgen. Er hatte bereits zu viel gesagt. Er

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