Dir ergeben - Band 2 Roman
und sanften Worten verscheucht.
Doch ich sage nichts dergleichen, sondern flüstere nur »Ja«.
»Ich auch.« Er packt mit je einer Hand einen Vorhang und reißt ihn herunter. Von meiner Position aus sehe ich, wie sich seine Rückenmuskulatur anspannt und gleich darauf, wie der hauchdünne Stoff, befreit von Damien, zu Boden rauscht. Mein Mund verzieht sich zu einem feinen Lächeln, denn Damien hat auch mich befreit.
Im Nu steht er wieder neben mir und benutzt die Vorhänge, um meine Beine an die Messingbettpfosten zu fesseln: Jetzt habe ich alle viere von mir gestreckt, Arme und Beine sind gespreizt, und ich kann weder ihn noch mich berühren. Ich kann mich auch nicht umdrehen, und schon gar nicht die Beine schließen, um meine pralle, nasse Möse zu verstecken. Ich drehe den Kopf zur Seite. Einerseits würde ich mich am liebsten unter den Laken verkriechen, andererseits erregt mich die Vorstellung, dermaßen geöffnet und Damien so ausgeliefert zu sein.
Ich frage mich, was er vorhat, und stöhne auf, als er einen Schritt vom Bett zurücktritt, anstatt sich zu mir zu legen. Plötzlich werde ich nervös. Dass das Finale phänomenal sein wird, weiß ich. Aber ich weiß auch, dass Damien äußerst geschickt darin ist, meine Erwartungen zu durchkreuzen. Wenn er mich jetzt einfach so liegen lässt, könnte es durchaus passieren, dass ich vor Verzweiflung laut aufschreie.
»Mach dir keine Sorgen!«, sagt er, als könnte er Gedanken lesen. »Manchmal lass ich dich gern ein wenig leiden, aber heute Nacht wäre das auch für mich die reinste Qual.«
»Dann geht es also um Sadismus und nicht um Masochismus!«, sage ich neckend und muss lachen, als er laut losprustet.
»Wie lautet die Definition von Sadismus gleich wieder, Miss Fairchild? Ich glaube, Sadismus bedeutet, dass man sexuelle Befriedigung daraus zieht, anderen Schmerz oder Leid zuzufügen beziehungsweise sie zu erniedrigen.« Er geht zu dem kleinen Tisch neben dem Bett und zieht eine Schublade auf. »Gegen sexuelle Befriedigung habe ich nichts – und ich habe vor, mir noch sehr viel mehr davon zu gönnen, bevor diese Nacht vorüber ist. Und was es mit dem Rest auf sich hat, können wir gleich mal ausprobieren.«
Er nimmt eine Schachtel Streichhölzer aus der Schublade. Ich vertraue Damien voll und ganz, aber was um alles in der Welt will er mit Streichhölzern?
»Und, Miss Fairchild? Leiden Sie bereits?«
Ich schlucke. Ich bin sehr nervös – aber leiden? »Nein.«
»Das freut mich zu hören.« Er läuft quer durchs Zimmer und verschwindet aus meinem Blickfeld. Kurz darauf kehrt er mit einer dicken, flackernden Kerze zurück. »Kerzenwachs kann sehr anregend sein«, sagt er, als ich ihn fragend ansehe.
»Die sich rasch ändernde Temperatur. Wie es auf der Haut erstarrt. Haben Sie das schon einmal ausprobiert, Miss Fairchild?«
Ich schüttle den Kopf. »Nein.« Ich weiß nicht, ob ich Angst habe oder erregt bin.
»Hm«, sagt er, wie um sich meine Antwort genau einzuprägen. »Heute interessiert mich an dieser Kerze nur eines.« Er bleibt neben dem Bett stehen und hält die Kerze so, dass Wachs auf die Marmorplatte des Beistelltisches tropft. Dann drückt er die Kerze hinein und holt noch etwas aus der Schublade. Erst als er die Wandbeleuchtung dimmt, sehe ich, dass es sich um eine Fernbedienung handelt.
Schon bald wird es dunkel, und nur die Kerzenflamme taucht uns in ihr flackerndes, orangefarbenes Licht.
»Oh …«
»Enttäuscht?«, fragt er.
»Nein«, sage ich und spüre, wie meine Wangen glühen. »Aber ein bisschen neugierig bin ich schon.«
»Ach ja? Das muss ich mir merken. Aber wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, bei Sadismus.« Er kommt zu mir aufs Bett und kniet sich zwischen meine weit gespreizten Beine. Mein Atem geht stoßweise, als er mir sanft die Hände knapp über den Knien auf die Schenkel legt, während seine Daumen die weiche Haut der Innenseiten berühren. »Und über Erniedrigung haben wir auch gesprochen. Fühlen Sie sich erniedrigt, Miss Fairchild? Immerhin liegen Sie völlig hilflos vor mir, so weit geöffnet wie eine Blüte und unglaublich feucht. Du bist wunderschön, Nikki«, setzt er nach, und ich höre die ungefilterte Leidenschaft in seiner Stimme. »Aber erniedrigt?«
Ich habe den Kopf abgewandt, denn ich fühle mich wirklich sehr verletzlich. Verletzlich, weit geöffnet, dekadent und wild. Aber erniedrigt? Nein, im Gegenteil, ich bin erregt. Und ich glaube, es ist genau diese merkwürdige Mischung, die
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