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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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Seinem selbstzufriedenen Lächeln entnehme ich, dass er Gedanken lesen kann. Doch dann schaut er wieder weg, und sein Lächeln verblasst, weicht einer leeren, undurchdringlichen Miene.
    Mir wird ganz seltsam zumute. »Damien?« Instinktiv drehe ich den Kopf und folge seinem Blick. Zwischen mehreren gerahmten Fotos hängt eine Uhr. Sie gehört zu den wenigen Gegenständen, die Damien schon in das noch unfertige Haus gebracht hat. Oh.
    Spontan will ich mich aufsetzen, bin aber immer noch mit allen vieren ans Bett gefesselt, nackt und verletzlich. Doch in diesem Moment kommt mir Damien noch verletzlicher vor.
    »Nicht mal mehr eine Minute«, sagt er und schaut mir wieder ins Gesicht. »Und? Wer von uns beiden verwandelt sich jetzt in einen Kürbis – du oder ich?« Die Worte sollen scherzhaft klingen, aber etwas an seiner Stimme beunruhigt mich.
    »Ich glaube, als Kürbis würdest du mir längst nicht so gut gefallen«, sage ich betont heiter. »Außerdem steht mir Orange kein bisschen.«
    Er lacht, und als er sich rittlings auf mich setzt und dann auf die Knie geht, sodass sich seine Erektion provozierend an meinem Bauch reibt, sind sämtliche Bedenken wie weggeblasen. Er streichelt mit dem Finger meine Lippen, und ich ringe nach Luft, weil ich ganz vergessen habe zu atmen.
    Er rutscht weiter nach unten und streicht über das smaragdbesetzte Platinfußkettchen, das er mir zu Beginn unseres Spiels geschenkt hat. Er sieht mich an, und in seinen Augen lodert Leidenschaft. »Du gehörst nach wie vor mir«, flüstert er. Und noch bevor ich etwas sagen kann, ändert er seine Position und dringt so rasch in mich ein, dass ich ebenso erstaunt wie erregt aufschreie. Wir bewegen uns im Gleichtakt, lieben uns langsam und zärtlich – und als ich spüre, dass ihn ein Beben durchläuft, schließe ich die Augen: Ich empfinde tiefste Zufriedenheit, ihm eine solche Erfüllung geschenkt zu haben.
    Er rollt von mir herunter und schmiegt sich an mich. »Nikki.« Das ist weder ein Befehl noch eine Frage, sondern einfach nur mein Name auf seinen Lippen.
    Wir bleiben so liegen, dicht aneinandergeschmiegt, bis ich die Fesseln nicht mehr länger ertrage. »Mach mich los!«, sage ich.
    Er hebt den Kopf und sieht mich an. Da ist immer noch diese Glut in seinen Augen, aber ich merke auch, dass er zu Scherzen aufgelegt ist. Er beeilt sich nicht gerade, mich zu befreien.
    »Hallo?«, sage ich und trommle ungeduldig auf das eiserne Bettgestell. »Hast du dich auf dem Weg zum Kopfende verlaufen?«
    »Ich überlege gerade«, sagt er, »warum ich das überhaupt tun sollte.«
    »Weil ich sonst Krämpfe in den Armen bekomme.«
    »Ich kann dich gerne massieren.«
    Ich runzle die Stirn. »Und weil du am Samstag eine Cocktailparty gibst. Die Gäste werden Fragen stellen.«
    »Gut möglich. Aber ist doch schön, wenn für genügend Gesprächsstoff gesorgt ist.«
    »So ungern ich deine Gäste auch um ein so interessantes Gesprächsthema bringe möchte – wenigstens die Hände hätte ich doch gern frei.«
    »Tatsächlich?« Träge fährt er mit dem Finger über meine Seite, und ich muss mir auf die Unterlippe beißen, um nicht zusammenzuzucken. Es fühlt sich herrlich an, ist eine Mischung aus Streicheln und Kitzeln, und plötzlich prickelt mein ganzer Körper. »Und wofür brauchen Sie Ihre Hände, Miss Fairchild?«
    »Um Sie zu berühren«, sage ich kühn. »Außerdem ist das mein gutes Recht: Schließlich sind wir gleichberechtigt – jetzt, wo Mitternacht vorbei ist. Oder etwa nicht, Sir ?«
    Es entsteht eine kurze Pause, bevor er knapp und formell nickt. »Ja, Madam «, sagt er, während er sich vorbeugt und die Knoten löst, die meine Handgelenke fesseln. »Das stimmt.«
    Sobald ich die Hände frei habe, setze ich mich auf und binde die Knöchel los. Ich ziehe die Beine an und genieße das Gefühl, mich wieder ungehindert bewegen zu können. Dann knie ich mich vor Damien aufs Bett, der am Fußende sitzt und mich anschaut. Es fällt mir schwer, den Blick abzuwenden. Bei Kerzenschein sieht er noch atemberaubender aus als sonst. Ich strecke den Arm aus, will ihn unter meinen Fingern spüren, die Wärme seines Körpers auf meiner Haut. Langsam lege ich die Hand auf sein Herz und schließe die Augen: Es schlägt kräftig und regelmäßig. Sanft drücke ich ihn aufs Bett und setze mich rittlings auf ihn, nehme ihn zwischen meine Knie. Ich fahre mit den Fingern über seine Brust und sehe, wie seine Kiefermuskeln mahlen, weil er sich schwer beherrschen muss.

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