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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Kenner
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sehe den Trailer schon vor mir!«
    Ich verziehe schmerzhaft das Gesicht. »Nun, meinen Part darfst du gern übernehmen. Ich persönlich hätte gern einen anderen Hauptdarsteller an meiner Seite.«
    »Hast du ja auch«, sagt Jamie. »Aber so schwer es mir auch fällt, nicht über unsere Traummänner zu reden, will ich doch erst hören, wie deine Geschichte ausgegangen ist. Woher wussten die Aasgeier, dass du dort arbeitest? Hat Tanner es ihnen gesteckt? Hast du Damien das mit der Betriebsspionage erzählt? Bestimmt ist er total ausgeflippt.«
    »Das sage ich ihm erst, wenn ich ihn sehe«, erwidere ich. »Und ja, er wird total ausflippen.« Ich verkneife mir eine Grimasse. Selbst wenn Edward mich zur Arbeit gefahren hätte, hätte er das nicht verhindern können. Ich fürchte nur, dass das leider keine Rolle spielen wird, wenn Damien hört, was passiert ist.
    »Und was Tanner angeht …« Ich verstumme achselzuckend. Ich vermute zwar, dass er die Medien informiert hat, aber beweisen kann ich es nicht. »Na, egal. Inzwischen wissen sowieso alle Bescheid. Super!«, bemerke ich trocken.
    Jamie beugt sich zu mir vor und mustert mich stirnrunzelnd. »Alles in Ordnung? Wirklich?«
    Beinahe hätte ich mein einstudiertes Lächeln aufgesetzt, aber stattdessen nicke ich und sage, dass es mir gut geht. Doch ich habe es mit Jamie zu tun, meiner besten Freundin seit Ewigkeiten. Deshalb weiß sie auch, wie wichtig meine große Schwester für mich war: Wie sehr mir Ashley geholfen hat, all den Mist durchzustehen, den meine Mutter mir zugemutet hat: in den vielen Nächten, in denen ich ohne Licht in meinem Zimmer eingeschlossen war, weil meine Mutter der Meinung war, dass ich meinen Schönheitsschlaf brauche. In den endlosen Stunden, die ich mit einem Buch auf dem Kopf her­umlaufen musste. An jedem zweiten Wochenende im Monat, an dem ich nichts als Zitronenwasser zu mir nehmen durfte, um zu entgiften und »von dieser schrecklichen Cellulitis verschont zu bleiben«. Bei den großen Problemen, den kleinen, immer.
    Ich war diejenige, die die Bänder und Tiaras gewonnen hat, aber beneidet habe ich Ashley. Ashley, die ein ganz normales Leben leben durfte, zumindest dachte ich das. Ashley, die sich mehr um ihre kleine Schwester gekümmert hat als um sich selbst.
    Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, dass sie von meiner Mutter dieselbe Gehirnwäsche bekommen hat wie ich. Beziehungsweise erst dann, als es bereits zu spät war und ich Ashleys Abschiedsbrief in der Hand hielt, auf ihre saubere, ordentliche Handschrift starrte und ihrem Mann die Schuld gab, weil er sie verlassen hatte, woraufhin sie sich vorkam wie eine totale Versagerin: Weil sie es einfach nicht geschafft hatte, die Rolle auszufüllen, die meine Mutter für sie vorgesehen hatte.
    Dieses verdammte Miststück!
    Ich schließe die Augen und merke, dass meine Hand auf dem Oberschenkel liegt – direkt über der Narbe, die sich unter meinem Rock verbirgt. Vor Ashleys Tod habe ich mich bereits geritzt, aber danach wurde es richtig schlimm.
    Mit diesen Narben sind zahlreiche Erinnerungen verbunden – ganz so als wäre jede Wulst eine emotionale Hürde. Die schmerzhafteste Erinnerung aber ist die an Ashley.
    »Nein«, sage ich schließlich, um Jamies Frage zu beantworten. »Nichts ist in Ordnung. Aber bevor sie Ashley erwähnt haben, habe ich es einigermaßen gut weggesteckt. Toll war es nicht, aber ich konnte damit leben. Und das werde ich auch in Zukunft tun. Ich war einfach nicht darauf vorbereitet.«
    »Das wird auch wieder vorbeigehen! Das sind eben die Vor- und Nachteile des Berühmtseins. Irgendwann legt sich die Aufregung wieder.«
    »Wie Tanner schon sagte: Ich bin die ›Mitarbeiterin des Monats‹.« Ich lächle, aber diesmal aufrichtig. »Vielleicht bedeutet das ja, dass sie mich schon nächsten Monat in Ruhe lassen und sich auf den neuen Stern am Schauspielerhimmel konzentrieren, der mit Byron Rand ausgeht.«
    »Bryan Raine!«, verbessert sie mich. »Und versuch bloß nicht, das Thema zu wechseln! Also, vergiss die blöden Paparazzi! Ich möchte wissen, wie das Meeting war.«
    »Gut«, sage ich und trinke meinen Martini aus. Ich erzähle Jamie, was beim Meeting passiert ist, das Tanner und ich bei Suncoast hatten.
    »Das ist mein Fachgebiet«, hatte Tanner gesagt, als der Leiter der IT-Abteilung mir eine Sachfrage stellte. »Miss Fairchild ist nur für Organisationsfragen zuständig.«
    »Was für ein Arschloch!«, ruft Jamie.
    »Ich habe mich nicht provozieren

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