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Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC

Titel: Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Evans
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möglichst leise zu sein, als wir uns an einigen sehr lebhaften Runden schwedischen Volkstanzes in der Horizontalen übten.
    Als Ellen mich ein Jahr später in London aufspürte, hatte sich ihr Englisch marginal verbessert, mein Schwedisch war noch immer so gut wie nicht vorhanden, und sie sah noch umwerfender aus als zuvor. Wir verbrachten einen ausgesprochen gelungenen Abend im Speak, wo ich zu ihrer Erheiterung die meiste Zeit damit verbrachte, die Hälfte der anwesenden Gitarristen/Schlagzeuger/Sänger/Bassisten von ihr wegzubeißen und dabei noch möglichst cool zu bleiben, und anschließend begleitete ich sie in ihr Hotel in Soho.
    „Mack, du hast so viele Freunde!“, sagte sie und lächelte mich strahlend an.
    Hatte ich schon erwähnt, dass sie nicht „Mark“ sagen konnte? Ich war Mack. Was völlig okay war, und viel besser als Mike.
    In der Lobby ihres Hotels prangte ein großes Schild mit der Aufschrift: GÄSTE AUF DEN ZIMMERN NICHT GESTATTET. Aber solche Verbote nimmt ja niemand ernst. Außerdem hatte ich gerade ein paar Runden Nahkampf hinter mir; es war wirklich nicht einfach gewesen, die ganzen Drecksäcke im Speak von Ellen fernzuhalten. Ich blieb.
    Am nächsten Morgen weckte uns allerdings eine dicke Hotelangestellte mit breitestem Cockney-Akzent, die brüllte: „Gäste sind hier nicht gestattet!“ Sie hätte Eliza Doolittles dickärschige Enkelin sein können, jedenfalls hörte sie sich so an. Zwei Hausdetektive erschienen hinter ihr und befahlen mir, etwas überzuziehen.
    „Haben wir dich erwischt, Kleiner!“
    Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. Scheiße, die machten richtig auf knallhartes Bullengespann! Schnell gab ich Ellen einen Kuss und bat sie, mich in meinem Verlies im Tower zu besuchen. Das kapierte sie zwar nicht, aber Dumm und Dümmer verstanden, was ich meinte, und sie fanden das gar nicht witzig.
    „Das gibt richtig Ärger, Bürschchen!“, verkündeten sie und führten mich ab, als sei ich Ronnie Biggs.
    Was sollte denn der Scheiß! Das war völlig albern. Ich konnte mir nicht helfen, die Situation wurde mit jeder Sekunde bescheuerter. Also wehrte ich mich spaßeshalber ein bisschen und brüllte: „NICHT MEHR SCHLAGEN, BITTE! ICH ZAHLE AUCH! ABER NICHT MEHR SCHLAGEN!“ Dümmer sah zu den anderen Hotelgästen, die schon ein bisschen komisch guckten. „Wir haben ihn nicht geschlagen, ehrlich!“, erklärte er und hob in aller Unschuld seine Hände.
    Daraufhin schubsten sie mich ins Büro, wo sie mich dann richtig in die Mangel nahmen.
    „Wir könnten dir alles Mögliche anhängen und die Bullen rufen“, sagte D1.
    „Die Übernachtung kostet hier nämlich 25 Pfund“, ergänzte D2.
    Ich dachte darüber nach. „Wie wär’s, wenn ich jedem von euch 25 gebe und wir die ganze Sache vergessen?“
    Die beiden Spezis dachten darüber nach. „Nee, einmal 25 reicht. Das teilen wir.“
    Verdammte Scheiße! Am liebsten hätte ich darauf bestanden, dass sie beide 25 bekamen, nur so aus Spaß. Wie waren zwei solche Kasper überhaupt je an diesen Job herangekommen? Aber dann wickelte ich die passenden Scheine von der Rolle Geld, die ich für Gitarrenkäufe einstecken hatte, und sie kippten beinahe aus den Latschen.
    „Donnerwetter, ihr Südafrikaner schleppt aber verdammt viel Bargeld mit euch rum.“
    Ich war schon wieder die Treppe hinauf und sprang zu Ellen ins Bett.

    Als Ellen schließlich nach Stockholm zurückkehrte, hatte ich mal wieder Lust, um die Häuser zu ziehen und fragte Phil, ob er Lust hatte, mitzukommen. Er lehnte ab. Das überraschte mich, denn er hatte gerade erst geduscht und sah so aus, als ob er sich für einen schönen Abend fein gemacht hätte.
    „Sicher?“, hakte ich nach.
    „Nee, Alter, ich bleibe heute Abend hier.“
    Na gut, dachte ich, vielleicht kriegt er noch Damenbesuch. Also fuhr ich mit der U-Bahn nach Soho und ging ins Marquee. Die Band, die dort spielte, taugte nichts, und nach ein paar Bierchen mit Simon, dem Bar-Manager, zog ich weiter ins Ship, dem nächsten Wasserloch auf der Wardour Street, für noch mehr Bier, Scotch und ein paar Runden Darts mit den Stammgästen. Dann machte ich mich auf ins Speak. Dort war die Band auch scheiße, aber ich setzte mich trotzdem ein bisschen an den Tresen, bevor ich ins Restaurant ging, um mir ein Steak und einen Gutenachtschluck zu genehmigen. (Vorher sah ich mich gründlich um, ob nicht vielleicht wieder Steve von den Sex Pistols da war und bei mir schnorren wollte.) Als ich wieder aus dem

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