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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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E-Mail. Und seine Handynummer. Der ist mal was anderes als die bärtigen, klugen Langweiler, mit denen du sonst immer ausgehst …“
    „Hugh hatte keinen …“
    „Oder diese muskelbepackten Kerle, die Berge hinaufkraxeln …“
    „Das war nur ein Mal, vier Jahre, bevor ich Hugh kennengelernt habe …“
    „Oder diese hübschen Tänzer, die nicht entscheiden konnten, ob sie nun bisexuell sind oder nicht …“
    „Das waren andere Zeiten. Damals habe ich viel Zeit mit meinen Kommilitonen verbracht. Und es war nur einer, der …“
    „Aber jetzt kannst du mal mit einem Erwachsenen ausgehen“, sagte Kimberly abschließend. „Und wenn du mir die Mail-Adresse vom irischen Kobold gibst, lade ich ihn zu Bills Party ein.“
    Ich kritzelte die Mail-Adresse auf ein Post-it. „Ich weiß nicht so genau, wieso ich das mache. Erst lasse ich mich für den Sender verkuppeln, und jetzt verdirbst du auch noch meinen neuen Mieter.“
    „Ich bin sicher, wir werden uns beide höchst professionell verhalten.“ Ungerührt reichte sie mir eine Papierserviette, weil ich prustend den Kaffee über ihren Schreibtisch verteilte.
    Nach sechs Monaten, in denen er die Häuser anderer Leute gehütet, auf den Sofas von Freunden übernachtet und im größten Notfall auch mal für ein paar Tage wieder bei Elise untergeschlüpft war – in einem Haus, das sich nicht länger wie sein Zuhause anfühlte –, dachte Patrick, er müsste doch eigentlich erleichtert sein, endlich wieder eine eigene Wohnung zu haben. Wenn es bloß so einfach gewesen wäre. Er hatte das Gefühl, nicht in dieses enge Apartment zu gehören. Er und sein halbes Dutzend summender Computer und die Stille, die ihn umgab. Jo war eine bemerkenswert ruhige Nachbarin. Er vermutete, dass sie tagsüber meist schlief. Eines Nachmittags, als es draußen angenehm sonnig und warm war, traf er sie im Vorgarten, wo sie Blumenzwiebeln setzte.
    „Narzissen“, erklärte sie. „Die Eichhörnchen fressen alle anderen Blumenzwiebeln auf.“
    „Stimmt“, sagte er.
    „Kommst du auch zu Bills Party?“
    Er zögerte. „Vielleicht.“
    „Wird bestimmt lustig“, sagte sie und zog ihre Gartenhandschuhe aus. „Liz Ferrar kommt auch, und vielleicht ein paar andere Leute, die du kennst. Ist mit der Wohnung alles in Ordnung?“
    „Ja, alles bestens. Danke.“ Er klang geradezu enthusiastisch. Vielleicht sollte er wirklich mehr vor die Tür gehen. Seine Stimme hallte in ihm nach, und er überlegte, dass man mit so viel Enthusiasmus auch eine wilde Orgie hätte kommentieren können.
    Am späten Nachmittag brach sie meistens zur Arbeit auf. Aus purer Neugier und weil er seine Wäsche machen musste, betrat er später an diesem Tag ihren Teil des Hauses. Die Tür zum Apartment öffnete sich in den oberen Flur des Hauses. Polierte Holzdielen, weiße Wände. Alles wirkte sehr asketisch. Fast wie in einem Nonnenkloster.
    Das Badezimmer hingegen war eine Überraschung. Er spähte durch die halb offene Tür und sah den Wäscheständer über der Badewanne, auf dem die teure Unterwäsche ausgebreitet war. Lieber Himmel! Trug sie so was, wenn sie im Garten arbeitete? Es gab auch ganz klassische Sachen. Aber alles war sexy und aus Seide … sogar Strümpfe sah er. Das war etwas völlig anderes als dieser ausgeleierte Weihnachtsmannschlüpfer. So viel exotische Seide und Satin. Unterwäsche, die gezeigt werden wollte. Die man langsam auszog (oder gar nicht), die über das Gesicht eines Mannes glitt, damit er ihren Geruch erhaschen konnte.
    Grimmig klammerte Patrick sich an seinen Wäschekorb. Auf keinen Fall würde er ihre Unterwäsche berühren. Das kam absolut nicht infrage. Nur weil er sie ein Mal nackt gesehen und ihre Beine bewundert hatte, nur weil er ihre Stimme im Radio liebte, hieß das noch lange nicht, dass er … Nein, er durfte nichts anfassen, redete er sich ein. Das waren doch nur irgendwelche Stofffetzen. Wenn sie – oder eine andere Frau – das trug, das wäre viel interessanter. Wenn sich ein Nippel gegen die kühle Seide drückte, wenn lockiges Haar sich feucht an Satin schmiegte oder … Er versuchte, sein gutes, irisch-katholisches schlechtes Gewissen heraufzubeschwören, doch das misslang gründlich.
    Etwas streifte sein Bein. Fast hätte er den Korb fallen lassen. Natürlich, die blöde Katze. Sie blickte ihn aus ernsten Augen vorwurfsvoll an.
    „Schon gut, ich habe verstanden.“ Patrick hievte den Korb weiter nach oben. „Verrat ihr nichts, hörst du?“
    Von unten erscholl ein

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