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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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sein, im Gegenteil, ich kenne diese Neigung genau und weiß, wo sie herrührt. Ich weiß, warum ich es hasse, gesagt zu bekommen, was ich tun soll, und warum ich mich zugleich danach sehne, dass mir jemand die Verantwortung abnimmt.
    Ich blickte an mir herab – weiße Bluse, schwarzer Rock, alles ordentlich, sauber und bescheiden. Das Kleid hingegen schien „Sex!“ zu kreischen, und das, obwohl es noch auf einem Bügel hing.
    „Das wird dir fantastisch stehen, Puppe.“ Marcy grinste. „Probier's mal an.“
    „Hier? Jetzt? Nein! Ich muss arbeiten … ich kann nicht …“
    Sie hob eine Hand. „Kein Wort mehr. Du hast dieses Kleid nicht selbst gekauft. Hast du eine Ahnung, wer es war? Der Loverboy aus dem Blue Swan?“
    „Dan.“
    „Dan hat dir dieses Kleid gekauft? Einfach so?“
    „Nein. Er will, dass ich es heute Abend anziehe. Wir gehen aus.“
    „Sehr nett.“ Diese Untertreibung zeigte deutlich, dass Marcy beeindruckter war, als sie zugeben wollte. „Sieh nur. Er hat auch Schuhe gekauft. Oh, und eine Stola! Und eine Tasche … verdammt, Mädchen, der Mann hat Geschmack und ganz offensichtlich Geld. Und …“, Marcy zog Strapse und schwarze Strümpfe hervor, “… er weiß, was er will.“
    „Leg das zurüc?“, zischte ich. „Ich weiß noch nicht mal, ob ich irgendwas davon anziehen werde.“
    Marcy betrachtete mich mit erhobenen Augenbrauen. „Selbstverständlich. Du wirst toll aussehen.“
    Mit gerunzelter Stirn schüttelte ich den Kopf, war aber doch nicht bereit, das Kleid wieder in die Schachtel zu legen. „Es ist sehr …“
    „Sexy.“
    „Richtig.“
    „Und, meinst du etwa, du könntest nicht sexy aussehen, Elle?“
    Das war es nicht. Ich wusste sehr gut, dass ich sexy aussehen konnte, mit rotem Lippenstift, offenem Haar, tiefem Dekolleté.
    „Ich glaube nicht, dass ich das brauche, um sexy auszusehen. Es ist … übertrieben.“
    „Vielleicht gefällt ihm genau das.“
    Wahrscheinlich hatte sie recht, und ich konnte es ihm auch nicht wirklich verdenken, nachdem ich ihn bereits mit einem derartigen Klischee überfallen hatte. Ich betrachtete die Schuhe. Nuttenabsätze.
    „Darf ich fragen, wohin ihr geht? So angezogen?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Marcy lachte. „Ich hoffe mal, es ist keine Beerdigung. In dem Kleid könntest du Tote aufwecken, Elle.“
    Dann ließ sich mich allein mit meinen Grübeleien. Wohin wollte er mich ausführen?
    Prinzessin Pennywhistle wäre nicht so ängstlich gewesen. Sie hätte das Kleid angezogen und den schönen Prinz getroffen. Erneut musterte ich die Schuhe, die Dessous, die Stola. Er hatte viel Geld ausgegeben, die Farbe Schwarz gewählt und die richtige Größe. Er war ein aufmerksamer Prinz.
    Bei dem Gedanken musste ich lächeln und packte die Schachtel mitsamt Inhalt weg. Dan hatte recht. Ich wollte mit ihm ausgehen. Und es spielte keine Rolle, wohin.
    Ich sollte ihn in der Lobby eines mondänen Hotels im Stadtzentrum treffen, wo echte Bäume aus den Marmorböden wuchsen und ein Springbrunnen mit seinem Plätschern die Stille durchbrach. Ich konnte ihn nirgends entdecken.
    „Elle.“
    Ich drehte mich um. Dan sah gut aus. Verdammt gut. Der Smoking passte so perfekt, dass er ihm auf den Leib geschneidert sein musste. Er nahm meine Hand, zog mich an sich und umfasste meine Taille.
    „Hübsches Kleid.“
    „Dieses alte Ding?“
    „An dir sieht es fantastisch aus.“ Er küsste mich auf die Wange. „Und du duftest wunderbar.“
    Ich erschauerte unter seinen Küssen, meine Brustwarzen richteten sich auf. Seine Zärtlichkeit gab mir zwar ein unbehagliches Gefühl, aber ich machte mich nicht von ihm los. Er küsste mich auf die Schulter, dann nahm er wieder meine Hand. „Sollen wir?“
    „Wohin gehen wir?“, fragte ich, als er mich durch die Lobby zum Ballsaal zog.
    „Zu meinem Klassentreffen.“
    Ich blieb abrupt stehen. „Wir gehen wirklich zu einem Klassentreffen?“
    Er nickte einem anderen, formell gekleideten Paar zu. „Ja, allerdings.“
    Zwar hatte ich mir nun nichts Bestimmtes vorgestellt, allerdings auch nicht gerade ein Klassentreffen erwartet. „Wieso?“
    Dan winkte einem Mann zu, dann zog er mich zur Seite vor einen kleinen Kamin, der brannte, obwohl schon Mitte Mai war. Während er mit mir sprach, lächelte er über meine Schulter anderen Leuten zu.
    „Ich wollte gar nicht kommen, aber Jerry – mein Freund Jerry Melville – er sagte, dass Ceci Gold käme.“
    Ich musterte sein Gesicht. „Und wer soll das sein?“
    „Sie

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