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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kommissar Schwarz sprechen, der den Fall schließlich untersucht hatte. Aber einen ersten Eindruck hatte ich mir verschafft.
    Er war zwiespältig. Die Lage der Disco war ausgezeichnet, und auch das Gebäude schien mir prädestiniert dafür, eine Discothek aufzunehmen.
    Sollte es hier wirklich nicht mit rechten Dingen zugehen, so hatten die finsteren Mächte natürlich einen idealen Unterschlupf in der näheren Umgebung. Viel Wald und sicherlich auch zahlreiche Verstecke boten sich an. Auf der Karte hatte ich gesehen, dass nicht nur die Rennbahn in der Nähe lag, sondern auch ein Friedhof.
    Ich ging wieder zu meinem Wagen zurück. Ein weiterer war hinzugekommen. Ein blauer Opel Ascona, der neben meinem Leih-BMW parkte. Ein Mann saß darin, hatte die Fahrertür geöffnet und ließ die Beine aus dem Fahrzeug baumeln.
    Als ich näher kam, stieg er aus seinem Wagen und schlug die Tür zu.
    Er schaute mich so direkt an, dass ich unwillkürlich stehenblieb. Der Knabe wollte was von mir, und er sprach mich im nächsten Augenblick auch schon an.
    »Sind Sie John Sinclair?«
    »Ja.«
    »Mein Name ist Christian Schwarz!«
    ***
    Ich lächelte. »Das ist aber eine Überraschung«, sagte ich, streckte meinen rechten Arm aus und reichte dem deutschen Kommissar die Hand. Er machte sofort einen sympathischen Eindruck auf mich. Der Kommissar war in meinem Alter, hatte ein offenes Gesicht und braune, etwas wellige Haare. Seine Augen blickten mich klar an. Er trug eine hellbraune Wildlederjacke, eine Cordhose und ein offenes Hemd ohne Krawatte.
    »Woher wussten Sie, dass Sie mich hier finden konnten?« fragte ich ihn.
    »Das habe ich mir ausgerechnet. Außerdem ist heute mein freier Tag. Ich bin noch Junggeselle und dachte mir, fährst mal hin und schaust dir den Kollegen an. Er wird es schwer haben, dich zu finden.«
    »Das stimmt.«
    »Bleiben wir hier oder trinken wir einen Schluck?« fragte mich der Kommissar.
    »Ich könnte ein Gläschen vertragen.«
    »Gut, kommen Sie, Herr Kollege.«
    Christian Schwarz ging vor. Er kannte die Gegend, weil er hier zu Hause war. Wir überquerten die Turfstraße und auch in deren Mitte die Straßenbahnschienen und fanden auf der anderen Seite eine kleine Kneipe, die geöffnet hatte.
    Die Tür war nicht geschlossen. Sonnenstrahlen fanden ihren Weg in den engen schlauchartigen Raum. Ich sah eine bunte Theke, zwei Spielautomaten an der Wand, die von den beiden einzigen Gästen gefüttert wurden. Eine Frau hockte hinter der Theke und löste Kreuzworträtsel.
    Sie war die Wirtin.
    Wir stellten uns ans Ende der Theke, und Kommissar Schwarz bestellte zwei Bier. Die Frau zapfte und schob die Gläser vor uns hin. Sie machte einen mürrischen Eindruck, setzte sich wieder und löste weiter an ihrem Rätsel.
    »Auf eine gute Zusammenarbeit«, sagte der Kommissar und prostete mir zu.
    Ich trank.
    Das Bier schmeckte gut. Es war kühl und löschte meinen ersten Durst.
    Mehr als zwei Gläser konnte ich mir auf keinen Fall erlauben, schließlich gab es in Deutschland ebenfalls eine Promille-Grenze.
    Ich gab eine Zigarette aus, die Schwarz annahm. »Dann berichten Sie mal«, forderte ich ihn auf.
    Der Kommissar hob die Schultern. »Wahrscheinlich werden Sie enttäuscht sein, Kollege, aber es gibt wirklich nicht viel zu sagen. Die beiden Mädchen sind bis heute nicht wieder aufgetaucht.«
    »Zuletzt wurden sie in der Disco Dracula gesehen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie Zeugen befragt?«
    »Natürlich. Den Besitzer, das Personal, nur den Discjockey konnte ich nicht vernehmen.«
    »Warum nicht?«
    »Er war verschwunden.«
    »Flucht?«
    »Nein.« Der Kommissar trank einen Schluck und zeichnete mit dem Zeigefinger einen Kreis auf die Theke. »Nicht so, wie Sie denken, Kollege. Er war eine Woche krank und ist wohl weggefahren. Wie mir der Eigner der Disco, Heinz Grattner, sagte, will der Discjockey, er heißt übrigens Roland Bittl, am heutigen Tag wieder erscheinen. Gegen Abend soll er seine Horror-Schau abziehen.«
    »Wissen Sie mehr darüber?« hakte ich nach und trank aus.
    Kommissar Schwarz schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Grattner tat ziemlich geheimnisvoll. Sollte wohl die große Überraschung werden. Ich bin auf jeden Fall dabei.«
    »Und die Mädchen sind nicht wieder aufgetaucht?«
    »Nein, leider nicht. Wir haben wirklich alles versucht und dabei keine Spur gefunden.« Er drehte den Kopf und schaute mich an. »Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, Herr Kollege, aber meiner Ansicht nach ist es eine unnötige

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