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Disco Dracula

Disco Dracula

Titel: Disco Dracula Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geldausgabe gewesen, dass man sie von England zu uns geschickt hat. Wir kennen uns hier aus. Sie sind fremd, finden werden sie kaum etwas.«
    Ich konnte den Kommissar verstehen. Er fühlte sich irgendwie beobachtet, weil man ihm offenbar nichts zutraute. Deshalb wollte ich ihn beruhigen. »Der Vater der verschwundenen Engländerin ist ein ziemlich einflussreicher Mann. Er hat meinen Chef gebeten, mal nachzuhaken. Mir passt die Sache auch nicht, glauben Sie mir.«
    Schwarz grinste. »Dann sind wir irgendwie gleich. Man entscheidet über unsere Köpfe hinweg.«
    »Genau.«
    Wir prosteten uns zu. Ich erkundigte mich nach einer Vermisstenanzeige.
    »Natürlich ist das alles über die Bühne gelaufen. Wir haben sogar in der näheren Umgebung eine Suchaktion durchgeführt. Der Wald um die Rennbahn, der Südfriedhof, sogar in der Emscher haben wir gefischt. Nichts zu machen. Die beiden Mädchen blieben verschwunden. Nicht einmal einen Stofffetzen konnten wir finden. Es scheint wie verhext zu sein. Kannten sie die eine der beiden denn?«
    »Ginny meinen Sie?«
    »Ja.«
    »Nein, ich habe sie nur auf einem Foto gesehen. Warum fragen Sie?«
    Schwarz runzelte die Stirn. »Es ist ja so, dass des öfteren Mädchen verschwinden. Die haben dann einfach keinen Bock mehr und reißen von zu Hause aus. Hinterher finden wir sie dann als menschliche Wracks auf irgendeinem Straßenstrich oder in obskuren Bars! Manchmal auch in Ausländerheimen.«
    »Haben Sie da gesucht?« wollte ich wissen.
    »Sicher. Ohne Erfolg.« Seine Antwort klang deprimiert.
    Dafür hatte ich vollstes Verständnis.
    Ich jedoch wurde das Gefühl nicht los, dass dieses plötzliche Verschwinden der beiden Mädchen mit der Disco Dracula in einem unmittelbaren Zusammenhang stand. Das sagte ich dem deutschen Kommissar auch.
    Der schaute mich skeptisch an. »Die Disco ist sauber. Kein Rauschgift, keine Schlägereien, uns ist wirklich nichts bekannt, das können Sie mir glauben.«
    »So meine ich das nicht.«
    »Wie denn?«
    »Das ist schwer zu formulieren. Es geht um folgendes: Sind Sie sicher, dass hier alles stimmt, dass diese Disco normal ist und es mit rechten Dingen zugeht?«
    »Das verstehe ich nicht?«
    »Glauben Sie an Vampire?« Ich wurde direkt.
    Er antwortete nicht, grinste nur, nahm sein Glas und trank es leer.
    »Haben Sie das im Ernst gemeint?«
    »Ja.«
    »Und Sie spielen damit auf die Disco Dracula an?«
    »Genau.«
    »Nein, Kollege, an Vampire glaube ich nicht. Tut mir leid. Und in der Disco ist ja alles nur Schau. Das sind ganz gewöhnliche Tricks, mit denen Grattner die Gäste anlocken will. Echte Vampire gibt es nicht und wird es nicht geben.« Als Untermauerung seiner Meinung hob er das Bierglas und stellte es hart auf den Deckel zurück.
    Ich machte dem Kommissar nicht einmal Vorwürfe. Wer glaubt schon an Vampire? Hatte ich früher auch nicht, bis ich eines Besseren belehrt worden war. Vampire waren mir in meiner Laufbahn schon mehr als einmal begegnet. Gefährliche Blutsauger, die rein auf Vernichtung programmiert waren. Sie suchten Blut, sie bekamen es, denn nur das garantierte ihr weiteres untotes Leben.
    Konnte es sein, dass die beiden Mädchen Vampiren in die Hände gefallen waren und vielleicht von ihnen irgendwo versteckt gehalten wurden? An diese Möglichkeit hatte natürlich keiner der Polizisten gedacht, sie war auch für sie zu absurd, zu unwahrscheinlich, aber ich dachte darüber nach.
    »Was ist los?« fragte mich der Kommissar. Er hatte ein frisches Bier bestellt.
    »Ich überlege.«
    »Und was? Vampire, wie?«
    »Möglich.«
    »Sie kommen zwar aus dem klassischen Land der Geister, John Sinclair, aber diesen Aberglauben können Sie hier vergessen. Wir sind in Deutschland.«
    »Natürlich, trotzdem würde ich mich gern in der Disco mal umschauen.«
    »Die ist geschlossen.«
    »Die alten Ställe auch?«
    »Nein, glaube ich nicht.«
    »Sind Sie dabei?«
    Er lachte. »Wir haben noch sehr viel Zeit, bis die Disco eröffnet wird. Es ist egal, wo wir sie uns totschlagen. Kommen Sie mit, aber viel werden wir nicht finden.« Er winkte der Wirtin und zahlte die drei Bier.
    »Die Ställe sind natürlich von Ihnen und Ihren Leuten durchsucht worden.«
    Er nickte und leerte sein Glas. Dann wischte er sich über die Lippen und sagte: »Einen Hinweis auf die beiden Verschwundenen haben wir nicht gefunden.«
    Gemeinsam rutschten wir von den Hockern. Der Kommissar schlug noch als Gruß auf die Theke, dann gingen wir. Draußen blendete uns die

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