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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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hätten zu diesem Zeitpunkt eher Misstrauen erregt denn zu verwertbaren Informationen geführt. Da die Saudis schon das Fotografieren von Flughäfen oder anderen infrastrukturellen Einrichtungen als Spionage ansahen, musste auf das fragile und sensible Verhältnis äußerste Rücksicht genommen werden.
    Lieutenant Commander Carl Almaddi war sich im Klaren, dass, sollte das Boot Tzabeh bei vollem Tageslicht auf Sehrohrtiefe sein Hafenbecken verlassen, dies von keinem Satelliten der Welt bemerkt werden würde. Selbst die sensiblen Radar-, Infrarot- und Magnetmassenortungsgeräte der amerikanischen Spionagesatelliten wären hier hilflos. Wenn von dem Boot nur das Periskop aus dem Wasser ragen würde, wenn auf aktiven Radar- und Funkverkehr verzichtet würde, war das Periskop nur mit viel Glück, mit sehr viel Glück, vom Radar eines in der Nähe befindlichen Schiffes erkennbar.
    Lieutenant Commander Carl Almaddi mochte diese Situation gar nicht. Er musste sich jetzt verlassen auf Aussagen der Fachleute der US-Navy, die immer wieder bestätigt hatten, das Boot könne nicht durch die engmaschige Sonarüberwachung im Arabischen Golf schlüpfen. Er konnte nur hoffen, dass diese Experten recht behielten!
    Er wurde vom Schrillen des Telefons aus seinen Gedanken gerissen.
    „Carl, hier spricht Chaim. Es wäre gut, wenn wir gemeinsam einen Kaffee trinken könnten. Gleich. Ich bin in zwanzig Minuten dort.“

    Tatsächlich hatte die Tzabeh die Pier der Al Salam bereits zwei Mal verlassen. Beim ersten Mal war ausschließlich die Fahrmannschaft der DRRS an Bord gewesen, um eine erste Probefahrt nach Ankunft des Bootes und nach dem Hochfahren der Systeme durchzuführen.
    Die deutschen Experten hatten das Management der Al Salam gebeten, die saudischen Behörden über die geplante Fahrt zu unterrichten und waren davon ausgegangen, dass dies geschehen würde. Tatsächlich war eine solche Meldung nicht erfolgt. Sie war einfach vergessen worden.
    Die deutsche Crew hatte nicht aus Geheimniskrämerei das Boot auf Sehrohrtiefe aus dem Becken aufs offene Meer gesteuert: An Land war in einem Nebengebäude der Al Salam eine komplette OPZ und ein bisher noch unvollständiges Sensorensystem installiert worden, mit denen das Training der zukünftigen Mannschaften durchgeführt werden sollte. Das bereits funktionierende Radarsystem wurde deshalb anlässlich der ersten Fahrt der Tzabeh genutzt, um die Radarsilhouette des Periskops zu vermessen. Die über die Silhouette gesammelten Daten konnten sich in der Zukunft als taktisch wichtig erweisen.
    Auf See war das Boot getaucht und hatte bis zum Abend eine Reihe von Manövern gefahren, immer in sicherer Entfernung der Schiffsverkehrswege. Nach Einbruch der Dunkelheit war die Tzabeh in Überwasserfahrt im Kielwasser eines Frachters in den Hafen von Dhahran zurückgekehrt und hatte an ihrem Liegeplatz festgemacht.
    Bei der zweiten Fahrt, einige Tage später, war die Mannschaft bunter: neben Burghof und einem seiner Fachleute war Leutnant ul Haq mit einem weiteren Pakistani an Bord, Leutnant Mehmet, ferner ein ehemaliger ägyptischer U-Bootoffizier, Adnan, der jetzt als Techniker der Al Salam tätig war, sowie, zum ersten Mal, als Gäste, aber immerhin als Vertreter der Saudischen Marine und des zukünftigen Eigners des Bootes, Oberleutnant Khalid, der auserkorene Kommandant, und sein Stellvertreter, Leutnant Amr.
    Auch wenn Burghof als der ranghöchste Vertreter des Konsortiums DRRS/Al Salam an Bord war, war es ul Haq, der das Ruder führte.
    Es war unübersehbar, welche Freude es ihm machte, das Kommando über das Boot zu haben.
    Wieder verließen sie das Hafenbecken auf Sehrohrtiefe. Ul Haq steuerte das Boot geschickt hinter ein Containerschiff, das gerade den Hafen von Dhahran verließ. Nur das Sehrohr ragte aus dem Wasser. Kein Radargerät der Welt hätte dieses Sehrohr, wenige zwanzig Meter im aufgewirbelten Kielwasser hinter dem Stahlkoloss des Containerschiffes, entdecken können!
    Sobald ul Haq merkte, dass das Containerschiff, das sie inzwischen längst als MS Second Love, 25.000 BRT, registriert in Panama, gebaut bei der Werft EMAQ in Rio de Janeiro, identifiziert hatten, den Kurs Richtung Straße von Hormuz einschlug, tauchte er und fuhr die Tzabeh unter den Kiel der Second Love.
    Burghof war fasziniert.
    Die Second Love hatte einen Tiefgang von acht Metern. Die Tzabeh fuhr auf elf Metern. Das Geräusch des Propellers der Second Love war so ohrenbetäubend laut wie eine Rockband in einer

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