Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
hatte!
Arabischer Golf, 19.00 h
Das Versorgungsschiff ARCO 35 änderte seine Geschwindigkeit auf der Höhe von Abu Hadrijah.
Kommandant ul Haq befahl sofort, die Diesel zu stoppen und den Schnorchel einzuziehen. Mit einem Mal war es völlig still an Bord der Tzabeh. Sie blieben allerdings auf Sehrohrtiefe.
Inzwischen war es schon wieder früher Abend.
Als Hakeem bin Zaif Gelegenheit bekam, durch das Sehrohr zu blicken, erkannte er ringsum eine ganze Reihe von Bohrplattformen. Über etlichen brannten enorme Feuer, und dicke schwarze Qualmwolken stiegen in die Luft.
„Sie fackeln Gas ab,“ sagte Jussuf, als er durch das Periskop blickte.
„Kann man das Gas nicht verwerten?“ fragte Hakeem.
„Kann man. Aber mit dem Öl verdient die Aramco genug.“
Kommandant ul Haq ließ den Radarmast ausfahren.
„Das macht er, um festzustellen, wer noch alles in der Nähe ist,“ erklärte Jussuf. „Das ist nicht ungefährlich. Die Radarstrahlen der Tzabeh können aufgefangen und erkannt werden.“
Nach nicht einmal einer halben Minute ließ ul Haq das Boot auf zwanzig Meter sinken, um unter Wasser lauschen zu können. Er beriet sich eine Weile mit Mehmet, den er zu seinem Vertreter bestimmt hatte.
Dann befahl er einen Kurs nach Osten. In dreißig Metern Tiefe, in Schleichfahrt von fünf Knoten.
Bäreninsel, Nordsee, Meerenge zwischen Spitzbergen und norwegischer Küste, 15. Februar, 14.00 h
Das Tankmanöver über dem Seegebiet zwischen Spitzbergen und der Küste Norwegens war für Lieutenant Comander Carl Almaddi nicht weniger aufregend als das erste. Im Gegenteil.
In diesen Breiten herrscht im Sommer auch zur Nachtzeit Tageslicht, dafür bleibt es fast den gesamten Winter dunkel.
Aus ihrer Höhe war jedoch die Sonne im Süden zu erahnen.
In diesem Dämmerlicht mussten sie sich in eine ganze Schlange von Flugzeugen einreihen, die betankt werden wollten. Betankt wurde gerade eine E-3 Sentry Airborne Warning and Control System (AWACS) der Royal Norwegian Airforce. Wegen der Größe der E-3, die auf der Boeing 707 basiert, und der Luftverwirbelungen, die deren Triebwerke hervorriefen, mussten sich die kleineren Flugzeuge zunächst in respektvollem Abstand halten.
Erst, nachdem die E-3 abgedreht hatte und sicher war, dass die kleinen Maschinen nicht in Gefahr geraten würden, konnten die ersten vier kleinen Jagdflugzeuge an die Tankschläuche.
Almaddis Maschine gehörte zur folgenden Gruppe. Kaum waren die Tanks der F-22 gefüllt, beschleunigte Alan Pierce die Maschine wieder auf volle Geschwindigkeit und stieg auf die Reisehöhe von fast 20.000 Metern. Mit mehr als 2.000 km/h raste das Flugzeug Richtung Süden.
Arabischer Golf, 15. Februar, 21.00 h
Die Tzabeh bewegte sich inzwischen in einer Tiefe von rund zwanzig Metern. Ziel war die Route, die die Tanker der National Iranian Oil Company NIOC von Abadan und Buschir die iranische Küste entlang nach Süden nahmen.
Wie Kommandant Naqui ul Haq erklärte, wollte er das Boot dort in das Kielwasser eines der zahlreichen nach Süden in den Indischen Ozean fahrenden iranischen Tanker bringen und die Meerenge von Hormuz ansteuern. Wie ul Haq erläuterte, würde die Geräuschabstrahlung eines Großtankers die Signatur der Tzabeh übertönen. Sie würden dort sogar problemlos schnorcheln können. Die hohen felsigen Gebirgszüge an der iranischen Küste würden Radarstrahlen saudischer oder amerikanischer Schiffe, die ja ohnehin nicht in die Hoheitsgewässer des Iran eindringen durften, diffus zurückwerfen und den Schnorchel der Tzabeh nicht entdecken.
„Was ist mit dem landgestützten Radar der Iraner?“ fragte Hakeem bin Zaif.
Naqui ul Haq lachte.
„Es gibt ein paar Radarstationen zur Überwachung des kommerziellen Schiffsverkehrs. Die Iraner wollen selbstverständlich wissen, was an Handelsschiffen in ihren Gewässern unterwegs ist. Allerdings sind die Stationen entweder nicht richtig gewartet, oder defekt, oder mit Leuten besetzt, die zwar fromm und gottesfürchtig sind, die aber von der Seeraumüberwachung soviel verstehen wie ein Hammel von der Käseherstellung! Vor denen müssen wir uns nicht fürchten!“
„Wann kommen wir dort an?“ fragte Rashid.
„In sechzehn, siebzehn Stunden. Ihr könnt euch in Ruhe schlafen legen!“
Manama, Bahrain, 15. Februar 21 h
Wing Commander Alan Pierce ließ die F-22 vor einem Hangar auf der US Air Force Base ausrollen. Sobald die Triebwerke ausgeschaltet waren, wurde eine Leiter an die Maschine gerollt und die
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