Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
schlüpfen?
Almaddi kam nicht dazu, über die Folgen dieser Tatsache nachzudenken. Das Telefon auf seinem Nachttisch läutete.
Vier Uhr morgens.
„Carl? Gut dass du noch wach bist!“ Die Stimme von Maureen Huntzinger klang nicht sonderlich freundlich. „Ich möchte dich sehen. Sofort!“
Manama, Bahrain, 17. 02.
Rupert Graf hatte wiederholt erfolglos versucht, Aisha Benheddi wissen zu lassen, dass er Hals über Kopf an den Arabischen Golf gereist war. Er fragte sich, wo Aisha stecken mochte. Andererseits, sie war ihm keinerlei Rechenschaft schuldig über das, was sie tat.
Rupert Graf mochte die Frühstücksbuffets in den großen internationalen Hotels nicht. Er sah nicht ein, warum er in der Fremde am Morgen mehr essen sollte als er jemals zuhause essen würde. Deshalb ließ er sich normalerweise nur einen Toast, ein paar Oliven oder Käse oder Aufschnitt mit einer Tasse Espresso auf sein Zimmer bringen.
Wenn er heute eine Ausnahme von dieser Gewohnheit machte, dann aus Rücksicht auf die Handvoll Mitarbeiter der DRRS, die, wie er mittlerweile wusste, sich nach den entsetzlichen letzten Tagen in der Gegenwart ihres Vorgesetzten erheblich wohler fühlten.
Rupert Graf war deshalb zutiefst überrascht, als Dr. Kummer, der gerade mit einem Teller voller Eierspeisen, Speck, Tomaten, Bohnen und Bratwürsten ihn fragte:
„Herr Graf, erinnern Sie sich an die arabische Übersetzerin aus Hamburg, die Herr Burghof ein paarmal engagiert hatte? Die so sehr konservativ gekleidete junge Frau mit dem hübschen Gesicht? Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich die Dame heute früh am Aufzug gesehen.“
„War die nicht von irgendwo aus Nordafrika?“ fragte Graf.
„Das weiß ich nicht. Aber Dr. Burghof ist mehrere Male mit ihr Bremen gesehen worden. In irgendwelchen Lokalen. Bremen ist eine kleine Stadt. Es wurde gemunkelt, Burghof hole sie nicht nur, um für ihn zu übersetzen. Es hieß, er habe ein intimes Verhältnis zu dieser Frau. Womöglich ist sie seinetwegen hier.“
Rupert Graf hatte Mühe, seine Verblüffung und seine plötzlich aufsteigende Eifersucht zu verbergen.
„Diese Weiber mit ihren Schleiern sehen sich alle ziemlich ähnlich.“ antwortete er. „Sprechen Sie die Dame doch einfach an, wenn Sie sie noch mal sehen. Wenn sie Ihnen auf Deutsch antwortet, haben Sie wohl recht!“
Trotzdem versuchte Graf noch vom Frühstückssaal aus, die Mobilnummer von Aisha Benheddi anzurufen. Er erreichte nur die Mailbox, was angesichts der frühen Stunde in Deutschland nicht verwunderlich war.
Graf stand bereits im Aufzugkreuz, um zu seinem Zimmer zu fahren, als Carl Almaddi aus einer der Kabinen trat und Graf begrüßte. Er stellte Graf eine elegante ondulierte blonde Dame vor, die ihre Augen hinter einer riesigen Sonnenbrille verbarg.
„Dies ist Maureen Huntzinger, die Frau meines bei der Al Salam niedergestochenen Kameraden und Freundes Peter.“
„Es tut mir sehr leid, was Ihrem Mann zugestoßen ist!“ sagte Graf. „Meine Kollegen und ich, wir alle hoffen, er kommt durch!“
„Ohne Ihr U-Boot wäre das alles nicht passiert,“ antwortete die Frau, ohne eine Miene zu verziehen. „Richten Sie sich darauf ein, ich beabsichtige, Sie und Ihr Unternehmen zu verklagen.“
„Maureen ist Anwältin in einer der bekanntesten Kanzleien Washingtons,“ sagte Carl Almaddi, eher entschuldigend.
„Na. Ich wünsche Ihrem Mann trotzdem alles Gute!“ antwortete Graf mit einer kleinen Verbeugung.
Sein Bedarf an Zicken war für diesen Tag gedeckt!
Department of the Navy, Washington D.C., 17.02.
CINC-TF58 Rear Admiral USN Hugh Harald Haroldson fühlte sich alles andere als wohl, bei dem dritthöchsten Offizier der US Navy, Vier-Sterne-Admiral Jack B. Warner antreten zu müssen.
Allgemein hieß es, das B. stünde für Betram. Nur ganz wenige intime Freunde wussten, dass Admiral Warner sich wegen seines zweiten Vornamens entsetzlich genierte: Bartholomaeus! Warners Eltern hatten dies ihrem Sohn gegenüber damit erklärt, dass mit der amerikanisierten Fassung des Namens Johannes – John- Jack nicht der Apostel Johannes, sondern Johannes der Täufer gemeint gewesen sei. Deshalb hatten sie noch den Namen des Apostels Bartholomäus - Sohn des Tholmai – zugefügt. Jack B. Warner war, sobald er das gesetzlich vorgeschriebene Alter erreicht hatte, aus der Kirche ausgetreten!
Hugh Harald Haroldson hoffte lediglich, dass er selbst hier nicht würde eine Art persönlicher Bartholomäusnacht erleiden müssen!
Er kannte
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