Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Sicherheitsexperten der Bundeswehr sind schließlich zum Teil hier in Israel ausgebildet worden!“
„Haben wir keine Chance, über die offizielle deutsche Seite an diese Informationen zu kommen? Du weißt schon, deutsch-israelische Freundschaft und dieser ganze Schmu. Oder, indem wir sie an den Holocaust erinnern. Das hilft doch eigentlich immer!“
Ezrah Goldstein sah Salomonowitz nachdenklich an.
„Ich will das mit Ari besprechen. Das wird nicht leicht. Du weißt ja, wie die Deutschen sind. Die haben ein Geheimschutzabkommen mit den Saudis geschlossen, und da halten die sich dran. Ihr kennt doch die Geschichte, wo ein Deutscher an einem Puff klingelt und, als die Puffmutter rausguckt, er die fragt: `Ich hab nur zwei EURO, was krieg ich dafür?` Sagt die: ´Hinterm Haus ist eine Kellertreppe, da kannst du dir einen runterholen!` Nach fünf Minuten klingelt der Typ erneut. `Was willst du jetzt schon wieder?´ fragt die Puffmutter. Sagt der: `Bezahlen`.“
Salomonowitz und Shaked lachten.
„Ja, so sind die wirklich!“ sagte Goldstein. „Immer penibel!“
„Interessant finde ich, was wir durch Siddiqui über den Geldgeber erfahren konnten,“ sagte Moishe Shaked. „Aus den Mitschnitten der Telefonate von Zaif wissen wir, dass er sich mehrfach darüber ausgelassen hat, eines der höchsten Mitglieder der Königsfamilie habe das Geld für das Projekt gegeben. Es gibt ja nirgendwo ein offizielles Budget.“
„Das ist dort doch nichts Unübliches!“ warf Itzak ein. „Aber wir wissen nicht, wer genau?“
„Nein.“
„Aber wir wissen,“ warf Ezrah Goldstein ein, „dass Graf, kaum war der Vertrag in Kraft und er wieder zuhause, sich sämtliche Informationen über das saudische Königshaus auf seinen Bürocomputer gerufen hat. Also, sämtliche Brüder des Königs, sämtliche von deren männlichen Nachfahren, sogar deren Enkel. Es sah aus, als suche er das Bild von jemandem, den er mal getroffen hat.“
„Hat er keinen Namen eingegeben?“
„Leider nicht. Sonst wüssten wir ja, nach wem er gesucht hat.“
„Kann man diesen Scheich Mahmut al Ibrahim nicht abschöpfen. Ihm ein Mädchen unterschieben, die ihn aushorcht? Einen seiner Mitarbeiter? Viele seiner Angestellten stammen doch aus Palästina!“
„Bekomme ich dafür ein Budget?“ fragte Shaked. Alle drei waren sich bewusst, dass solche Aktionen nicht kostenfrei sein konnten.
Salomonowitz antwortete:
„Ich werde mit dem Minister sprechen. Allerdings kann ich bisher keine direkte Bedrohung Israels begründen, und ihr wisst ja, wie knauserig der Bursche ist. Ständig hält er mir vor, was die bisherigen Aktionen schon gekostet haben.
„Im Übrigen hat mich Chaim Zimmerman aus Washington angerufen. Er ist befreundet mit jemandem aus der Heimatschutzbehörde. Die haben vor einiger Zeit einen seltsamen Anruf aus Riadh nach Peshawar in Pakistan abgefangen. Jemand aus Riadh bat jemanden in einer Koranschule in Peshawar um Hilfe bei den U-Booten. Die Schule gilt als Außenstelle der Taliban.“
„Kann man sich da einen Reim draus machen?“ fragte Shaked.
„In dem Telefonat war wohl etwas dergestalt gesagt worden, man wolle die Boote gegen den Großen Teufel einsetzen. Das ist eigentlich die Bezeichnung für die USA. Aber je nach Dialekt könnte auch Israel gemeint sein.“
„Was machen die Amerikaner jetzt?“ fragte Goldstein.
„Sie behalten die Schule im Auge!“
„Ach so, noch etwas,“ sagte Moishe Shaked. „Hakeem bin Zaif geht zum Studium nach Deutschland. Nach Hamburg.“
„Wer ist das jetzt wieder?“
„Der Sohn von Admiral Zaif al Sultan. Das bedeutet, der Alte wird den Knaben regelmäßig dort besuchen. Und damit er die Reisen nicht aus eigener Tasche zahlen muss, wird er dienstliche Gründe erfinden, um zu den Werften nach Bremen zu reisen. Das ist eine Autostunde von Hamburg entfernt.“
„Wir haben Fotos und wesentliche Einzelheiten in unserer Datenbank,“ antwortete Goldstein. „Lass mich wissen, wann der Bengel kommt. Dann soll Ari sich um ihn kümmern.“
Hakeem bin Zaif freute sich einerseits darauf, sein Studium in Deutschland aufzunehmen, andererseits war er betrübt, nicht mehr an den Gebetsstunden und den anschließenden Debatten mit Imam Hadschi Omar teilnehmen zu können.
Da Hakeem so gut wie keine Deutschkenntnisse hatte, wäre die Aufnahme seines Studiums in einem englischsprachigen Land sicherlich einfacher gewesen. Aber in die USA wollte er nicht, nach England auch nicht. Nach Australien wollte
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