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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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Holbergsgade 6, dem Sitz des Innenministeriums, nicht weiter beachtet.

    Wer jedoch den Weg der Nachricht von Riad bis Kopenhagen verfolgt hatte, waren die mit enormen Rechnerkapazitäten ausgestatteten Computer in Fort Meade in den USA.
    Denen war als erstes aufgefallen, dass die SIM-Karte des Absenders der Nachricht anonym in den Niederlanden gekauft worden war. Als nächstes rechneten sie aus, bei welchen anderen Nachrichten aus Riad in der letzten Zeit eine unbekannte niederländische SIM benutzt worden war. Nur bei einer! Alle anderen niederländischen SIM, die in ganz Saudi Arabien entweder für Mobiltelefone oder PCs Einsatz gefunden hatten, waren bestimmten, mit Namen und Anschriften unterlegten Nutzern zuzuweisen.
    Da der Inhalt der Nachricht bekannt war, mussten die Rechner nur noch nach dem identischen Wortlaut suchen. Das ging Ratz-Fatz!
    NSA, CIA, selbst das FBI, das ja eigentlich nur innerhalb der USA zu operieren hatte, hatten die Nachricht bis Kopenhagen verfolgt.
    Und alle hatten Lieutenant Commander Carl Almaddi aufgefordert, ihnen dringend eine Erklärung zu liefern, was es mit dieser Nachricht auf sich hätte.
    Bei diesem umständlichen Weg musste ja wohl etwas faul sein!

    „Diese unverfrorene Schickse hatte also wirklich die Chuzpe, Ari aufzufordern, ihre Studienkosten zu garantieren?!“ fragte Itzak Salomonowitz. „Das ist der Gipfel der Dreistigkeit!“
    „Nun“, antwortete Ezrah Goldstein. „Sie hat Ari in aller Ruhe auseinandergesetzt, wenn sie zu Graf zurückkehre, würde ihr Vater ihre Kosten nicht mehr übernehmen. Wenn Ari das Interesse hätte, dicht an Graf zu bleiben, ginge das ja wohl am besten über sie.“
    „Unverschämtheit!“ sagte Itzak.
    „Aber sie hat Recht,“ warf Moishe Shaked ein.
    „Trotzdem unverschämt! Weiber!“
    „Die Frage, die sich stellt, ist: Was kann die Sadler uns tatsächlich nützen? Was ist sie wert? Graf weiß ja selber nicht, warum die Araber solche Eile an den Tag legen und wer hinter der Finanzierung steckt. Stellt euch vor, wir geben dem Frauenzimmer Geld, und es kommt nichts dabei heraus!“
    „Können wir nicht besser Graf selbst unter Druck setzen?“ fragte Itzak. „Du hattest doch gesagt, Ezrah, ihr hättet genug über ihn und seine Geschäfte, um die deutschen Staatsanwälte für ihn zu interessieren. Du hattest Nigeria erwähnt. Ich nehme an, es geht um Schmiergelder? Und in Saudi wird er ja wohl auch ein paar Bakschischs bezahlen.“
    „In Saudi lässt er alles durch Mahmut machen. Nachdem die Deutschen seit 1999 nicht mehr international schmieren dürfen, haben sie erstaunliche Energie darein gesetzt, Umwege zu finden. Deshalb ja das Konsortium mit Mahmut. Das Konsortium erhält das Geld für die fertigen Boote. Graf lässt sich von diesem Geld nur das geben, was sein Unternehmen an tatsächlichen Aufwendungen plus Gewinn hat. Der Rest des Geldes, unangemessen viel für das, was der saudische Partner tut, bleibt in Saudi Arabien und geht an Mahmut. Der füllt hieraus die Taschen derjenigen, die geholfen haben, das Geschäft so schnell über die Runden zu bringen. Graf tut also nichts, was in Deutschland nicht legal wäre.“
    „Und Nigeria? Das ist doch wohl eins der korruptesten Länder überhaupt?“
    „Tja,“ antwortete Goldstein. „Zunächst dachten wir, wir hätten ihn. Graf hat mehrere Berater, die bei Zustandekommen eines Vertrages Geld bekommen. Viel Geld. Sehr viel Geld. Wenn unsere Berechnungen stimmen, geht es in der Summe um runde zehn Prozent.“
    „Also Schmiergeld?“ fragte Moishe Shaked.
    „Vermutlich. Aber es gibt da eine ganze Anzahl von Verträgen, über kaufmännische Beratung, über technische Beratung, über Hilfe bei der Beschaffung von Ersatzteilen, über Serviceleistungen nach Lieferung der Schiffe. Ich glaube, sechs Verträge insgesamt. Alle mit unterschiedlichen Parteien. Wahrscheinlich sind die dahinter stehenden Figuren dann wieder dieselben. Ich weiß es nicht, es ist aber zu vermuten, auch, wenn alle unterschiedliche Anschriften haben.“
    „Kann man rausfinden, ob die selben Typen dahinter stecken?“
    „Klar, nur kostet das. Und wir können das ja nun nicht im Sinne der Sicherheit Israels finanzieren.“
    „Aber wir könnten den deutschen Behörden einen Tipp geben!“
    „Graf hat das ganz pfiffig gemacht. Schmiergeld wird immer da vermutet, wo die Zahlung vom Erfolg abhängt. Also, kein Erfolg, kein Geld, wenn Erfolg, dann viel Geld. Graf hat die Zahlung so vom Erfolg abgekoppelt, dass

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