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Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen

Titel: Doberstein & Rubov 01 - Feuerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Beinßen
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ist?«
    Klaus wurde immer kleinlauter: »Wenn ich es doch sage: Ich weiß es ganz einfach nicht. Ich hatte sie einen Moment aus den Augen verloren, bog um eine Ecke – und dann nichts mehr. Ich erinnere mich einfach nicht. Wahrscheinlich haben sie mir einen über den Schädel gezogen.« Wie um seine Annahme zu untermauern, befühlte er suchend seinen Hinterkopf, um eine Beule zu ertasten.
    Gabriele sah ihn scheel an: »Naja. Klingt ziemlich abenteuerlich. Wenn du dich an nichts richtig erinnerst – woher willst du dann so genau wissen, ob’s wirklich deine bösen Russen gewesen sind?« Das Wort Russen betonte sie bewusst überspitzt.
    Klaus begegnete dem mit einem aggressiven Blick: »Hör mal zu, Gabriele. Wie selbst du unschwer erkennen kannst, bin ich verprügelt worden. Und zwar ziemlich heftig. Ein paar Minuten zuvor habe ich einem Haufen verdächtiger dunkler Gestalten aufgelauert. Da liegt es nahe, dass sie es waren, die mich in den Hinterhalt gelockt haben. Wer sonst sollte mich hier wohl verprügeln wollen?«
    Gabrieles Augen funkelten angriffslustig, als sie entgegnete: »Es soll Leute gegeben haben, die gegen eine Laterne gelaufen sind und dabei das Bewusstsein verloren haben.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schob Klaus seinen Hocker nach hinten, stand auf und verließ die Gaststube.
    »Das war gemein, Gabi«, schimpfte Sina. »Warum machst du den Armen so fertig? Ihm ging es wirklich nicht gut.«
    »Weil er ein verfluchter Schwätzer ist«, sagte Gabriele abfällig. »Entschuldige, wenn ich für deinen Ex nur noch böse Worte übrig habe. Aber er ist drauf und dran, unseren gesamten Coup zu vermasseln. Mit seiner eigenmächtigen Schnüffelei schreckt er die gesamte Bevölkerung auf. Ich frage mich ernsthaft, wie lange wir ungestört weitersuchen können.«
    »Wir verschwinden ja eh erstmal ein paar Tage von der Bildfläche. Bis dahin werden die auch Klaus vergessen haben. Außerdem musst du zugeben, dass das blaue Auge echt war. Und von einer Laterne stammt das mit Sicherheit nicht.« Sina orderte ein zweites Bier, bevor sie fragte: »Meinst du nicht, dass an dieser Russengeschichte was dran sein könnte?«
    Gabriele verdrehte die Augen: »Meine liebe Sina: Dein werter Abgelegter mag Prügel bezogen haben. Meinetwegen auch von einer Gruppe Touristen, die einen annähernd russischen Akzent gesprochen haben. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was das mit unserer Bildersuche zu tun haben soll. Wahrscheinlich ist er denen mit seiner Nachrennerei nur ganz einfach auf die Nerven gefallen. Und das kann ich mir bei Klaus allzu gut vorstellen.«
    Sina begehrte auf: »Meinst du nicht, dass du ziemlich gemein zu ihm warst? Er wollte uns doch nur helfen. Warum bist du so gehässig?«
    Gabriele ließ auf ihre Antwort warten und leerte erst mit einigen langen Zügen ihr Glas. »Sinalein. Du weißt: Ich habe nie einen Hehl aus meiner Abneigung gegenüber Klaus gemacht. Ich halte ihn, offen gesagt, für einen Lump. Er stand dir im Wege, als ihr noch zusammen wart. Nun steht er uns im Wege, weil er auf diese blödsinnige Idee gekommen ist, dich beschützen zu müssen.«
    »Ich wüsste nicht, was daran lumpig sein soll, wenn er mich beschützen will.«
    Gabriele rang sichtlich nach Worten: »Muss ich noch direkter werden?«
    »Ja, das musst du«, entgegnete Sina trotzig.
    Gabriele schnappte sich das nächste Bierglas, das Bernhard nach einem dezenten Fingerzeig von Gabi gebracht hatte. »Er ist scharf auf dich, Sina. Das ist alles. Er möchte dich wieder ins Bett kriegen. Wohl, weil ihm seine Romanzen mit Frauen, deren Intelligenzquotienten dem einer Topfpflanze entsprechen, nichts bringen. Ich sage nur – Sonja und Tina.«
    »Ha!«, Sina lachte herzhaft auf, sodass Bernhard sich interessiert in ihre Richtung umdrehte, machte dann aber mit seiner Arbeit am Spülbecken weiter. »Gabi, du hättest Psychoanalytikerin werden sollen. Gestreng auf den Pfaden von Freud: Alles dreht sich nur um die Sexualität. Pah, dass ich nicht lache.«
    Gabriele blickte sie finster an: »Du verstehst gar nichts, Sina. Du bist naiv, wenn du glaubst, dass Klaus seine Finger von dir lässt. Er wäre gar nicht hier, wenn er das nicht im Sinn hätte.«
    Sina bog sich beinahe vor Lachen: »Gabi, die große Seelenforscherin. Komm mir nur noch mit der Weisheit, dass das ganze Leben im Grunde nichts anderes ist als die ewige Suche nach dem besten Fick.«
    Gabis Bierglas knallte hart auf den Tresen: »Verarschen kann ich

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