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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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vergewissern, dass er die Wahrheit sagte.«
    »Oder nachzusehen, wer der Tote war. Haben Sie vermutet, es könnte Santo sein?«
    »Ich hatte keine Ahnung! Woher denn auch? Ich wollte nur feststellen, ob ich irgendwie würde helfen können.«
    »Auf welche Weise?«
    »Wenn er verletzt gewesen wäre …«
    »Sie sind Veterinärin, Dr. Trahair. Keine Unfallärztin. Wie hätten Sie ihm helfen wollen?«
    »Verletzungen sind Verletzungen. Knochen sind Knochen. Wenn ich hätte helfen können …«
    »Als Sie ihn gesehen haben, wussten Sie, um wen es sich handelte. Der Junge war Ihnen doch bestens bekannt …«
    »Ich wusste, wer Santo Kerne war, wenn Sie das meinen. Das hier ist keine dicht besiedelte Gegend. Früher oder später kennt man jeden, wenn auch nur vom Sehen.«
    »Aber ich schätze, Sie kannten ihn ein bisschen besser als nur vom Sehen.«
    »Dann ist Ihre Einschätzung falsch.«
    »Das deckt sich nicht mit dem, was mir berichtet wurde, Dr. Trahair. Und auch nicht damit, was bezeugt wurde.«
    Daidre schluckte. Mit einem Mal fiel ihr auf, dass Sergeant Havers aufgehört hatte zu schreiben. Aber wann? Sie war unaufmerksamer gewesen, als sie es hätte sein dürfen, und sie wollte wieder den Kurs einschlagen, mit dem sie begonnen hatte. Trotz ihres heftig klopfenden Herzens sagte sie zu Havers: »New Scotland Yard. Sind Sie die einzige Beamtin aus London, die hier an diesem Fall arbeitet? Außer Superintendent Lynley natürlich.«
    Hannaford ging dazwischen: »Dr. Trahair, das hat nichts mit meiner Frage …«
    »New Scotland Yard. Die Londoner Polizeibehörde. Aber Sie müssen zur … Wie nennt man das? Kriminalpolizei? Mordkommission? Oder heißt das heutzutage anders?«
    Havers warf Hannaford einen hilfesuchenden Blick zu.
    »Dann nehme ich an, dass Sie Thomas Lynley kennen. Da er von New Scotland Yard ist und Sie ebenfalls und sie beide in derselben – soll ich sagen, auf demselben Gebiet? – arbeiten, müssen Sie einander doch kennen, oder?«
    »Ob Superintendent Lynley und Detective Sergeant Havers einander kennen, braucht Sie nicht zu kümmern«, erklärte Hannaford. »Wir haben einen Zeugen, der Santo Kerne vor Ihrer Haustür gesehen hat, Dr. Trahair. Wir haben einen Zeugen, der ihn sogar in Ihrem Cottage gesehen hat. Wenn Sie eine Erklärung haben, wie jemand, den Sie angeblich nur vom Sehen kannten, an Ihre Tür klopfen und Einlass finden konnte, dann würden wir sie sehr gerne hören.«
    »Ich nehme an, Sie waren diejenige, die in Falmouth Fragen über mich gestellt hat«, sagte Daidre zu Havers.
    Havers sah sie ausdruckslos an – ein gutes Pokerface. Überraschenderweise lüftete Hannaford das Geheimnis. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit unvermittelt, wenn auch nur kurz, auf Havers, und ihr Blick war fragend. Daidre zog den naheliegenden Schluss.
    »Und ich nehme weiter an, es war Thomas Lynley, nicht Detective Inspector Hannaford, der Ihnen den Auftrag dazu erteilt hat.« Sie stellte es nüchtern fest. Sie wusste, dass sie recht hatte; doch darüber, was diese Erkenntnis für sie bedeuten mochte, wollte sie im Augenblick lieber nicht nachdenken.
    Was sie hingegen wollte, war, die Polizei abzuschütteln, sie aus ihrem Leben zu vertreiben. Unglücklicherweise gab es nur einen Weg, das zu erreichen, und dieser Weg führte über die Preisgabe von Informationen. Über einen Namen, der den Ermittlern eine andere Richtung weisen würde. Und Daidre war bereit, diesen Namen zu nennen.
    »Sie sollten mit Aldara Pappas sprechen. Sie finden Sie auf einer Farm namens Cornish Gold. Eine Ciderfarm.«
    Jonathan Parsons' Exfrau ausfindig zu machen, kostete Lynley weitere neunzig Minuten. Nachdem er Rock Larsons Büro verlassen hatte, suchte er die Gesamtschule auf, wo er erfuhr, dass Niamh Parsons schon seit Langem Niamh Triglia hieß und noch nicht ganz so lange im Ruhestand war. Über Jahre hatte sie in unmittelbarer Nähe der Schule gewohnt, aber ob sie dort noch immer lebte, nachdem sie aus dem Schuldienst ausgeschieden war, konnte man ihm nicht sagen.
    Er stattete dem Stadtarchiv einen Besuch ab und fand dort schnell heraus, dass die Triglias nicht mehr in Exeter wohnten, aber auch diese Hürde nahm er im Handumdrehen, indem er ein paar Nachbarn befragte und ihnen seinen Dienstausweis zeigte. Mühelos erfuhr er, dass die Triglias wie schon so viele andere vor ihnen in sonnigere Gefilde aufgebrochen waren – nicht jedoch etwa an die spanische Küste. Glücklicherweise waren sie in Cornwall geblieben, wo

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