Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)
tausendmal gemacht.
»Ich bin Belle«, sagte sie mit ihrem bezaubernden Lächeln. »Möchten Sie vielleicht etwas trinken?«
Es war Esmé, die dem jungen Mann mitteilte, dass der Preis fünfzig Dollar betrug, und Martha lächelte, als sie sah, dass er keineswegs schockiert wirkte, sondern sofort seine Brieftasche zückte, um auf der Stelle zu bezahlen. Esmé schüttelte den Kopf. »Nicht hier. Geben Sie es Belle, wenn Sie oben sind, sie gibt es dort dem Dienstmädchen weiter.«
Belle nippte immer noch an dem Brandy, den Martha ihr zur Aufmunterung gegeben hatte, aber der junge Mann, der sagte, dass er Jack Masters heiße und aus Tennessee käme, stürzte seinen Drink in einem Zug hinunter, nahm Belle an der Hand und eilte mit ihr zur Treppe.
Martha zog sich in den Schatten zurück, als die beiden die Treppe hinaufgingen, und hoffte, dass Belles hübsches Gesicht nicht angstverzerrt war. Sie konnte sich noch gut an ihr erstes Mal in einem Bordell in Atlanta erinnern, und der Mann, der sie wählte, war kein Schmusekater gewesen wie dieser blonde Jüngling, sondern so brutal, dass sie das Gefühl gehabt hatte, zerrissen zu werden.
*
»Wenn du bitte deine Hosen ausziehen würdest, Jack, dann kann ich dich waschen«, sagte Belle und bemühte sich, es so klingen zu lassen, als hätte sie es schon hundertmal gesagt. Er hatte ihr das Geld gegeben, sowie sie im Zimmer waren, und sie hatte die Tür wieder geöffnet und es Cissie gereicht, die draußen wartete. Als sie Wasser in die Waschschüssel goss, zitterte ihre Hand so sehr, dass sie Angst hatte, den Krug fallen zu lassen.
»Du bist wirklich sehr hübsch«, sagte er und knöpfte seine Hosen auf. »Ich kann kaum glauben, dass ich einen Engel wie dich gefunden habe.«
»Danke, das ist sehr liebenswürdig«, sagte Belle und unterdrückte ein Kichern. »Bist du noch nie in einem Freudenhaus gewesen?«
Seine Hosen und Unterhosen landeten auf dem Boden. Er hatte sehr helle Haut und sehr dünne Beine. »Heute zum dritten Mal«, verkündete er stolz. »Ich komme alle drei Monate geschäftlich mit meinem Onkel nach New Orleans. Er handelt mit Tafelgeschirr.«
Da Belle wusste, dass sie keine Zeit verschwenden durfte, knöpfte sie sein langes Hemd auf, langte nach seinem Glied und wusch es mit dem Lappen. Sein Glied, das zum Glück völlig gesund aussah, richtete sich sofort auf.
»Er freut sich, mich zu sehen«, sagte sie, wie sie es einmal von Hatty gehört hatte.
»Und ob«, stieß Jack hervor.
»Könntest du bitte mein Kleid aufhaken?«, bat Belle ihn.
Sein Atem strich warm über ihren Nacken, und seine Hände zitterten. Dass er sie so sehr begehrte, weckte auch in ihr einen winzigen Funken Verlangen. Bestimmt würde es mit ihm nicht allzu schlimm sein.
Nachdem sie aus ihrem Kleid geschlüpft war und es über einen Stuhl geworfen hatte, drehte sie sich lächelnd in Hemd und Strümpfen zu ihm um, nahm seine Hand und legte sie auf ihre Brüste.
Sie wollte ihn gerade fragen, wie er es gern hätte, als er einen Satz nach vorn machte, ihr Hemd herunterzog und seine Lippen auf ihre Brust presste. Seine Hand glitt zwischen ihre Schenkel, während er sie zum Bett drängte. Er war nicht grob, sondern leidenschaftlich, und wieder empfand Belle leises Verlangen. Sie schmiegte sich an ihn und sagte ihm, wie gut es ihr gefiel. Plötzlich war er über ihr und drang in sie ein, ohne seinen Mund von ihrer Brust zu lösen. Sie lag nur halb auf dem Bett, und er nahm sie im Stehen.
Er kam nach vier oder fünf Stößen und brach dann keuchend auf ihr zusammen. Belle spähte zu der kleinen Uhr auf dem Nachttisch und stellte fest, dass das Ganze keine zehn Minuten gedauert hatte. Es war beinahe zum Lachen; er hatte für sie mehr Geld ausgegeben, als die meisten Leute in einem Monat verdienten, und es hatte nicht einmal so lange gedauert, wie ein Glas Bier zu trinken. Abersie erkannte auch die traurige Seite: Hier war ein netter, aber einsamer junger Mensch, der wahrscheinlich glaubte, in ein Bordell zu gehen, würde einen echten Mann aus ihm machen.
Sie schmuste noch ein bisschen mit ihm und erzählte ihm, wie toll er wäre, schob ihn dann sanft von sich herunter und sagte, dass er sich jetzt anziehen müsse. Halb erwartete sie, dass er mehr verlangen würde, aber er sah nur benommen und glücklich aus, nicht verärgert.
»Kann ich wieder zu dir kommen, wenn ich das nächste Mal in New Orleans bin?«, fragte er.
»Natürlich, ich werde auf dich warten«, versprach Belle.
Gleich
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