Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)
log sie. »Ein hübsches Haus und dich. Ich wünschte nur, du würdest öfter kommen und mit mir reden. Warum sagst du, dass du meinetwegen gereizt bist?«
»Verdammt!«, explodierte er. »Ich weiß, dass nicht ich es bin, den du willst. Du hast dich bloß auf mich eingelassen, um von Martha wegzukommen. Aber dumm, wie ich war, habe ich mir eingebildet, dass du dir etwas aus mir machst.«
Obwohl er absolut recht hatte, was ihre Motive anging, hatte Belle sich trotzdem eine liebevolle Beziehung mit ihm gewünscht, und dass daraus nichts geworden war, lag allein an ihm. Auch auf das Risiko hin, ihn noch wütender zu machen, beschloss sie, ihm die Stirn zu bieten.
»Ich habe mir etwas aus dir gemacht, als du mich hierhergebracht hast, aber du hast es geschafft, dass ich mich mehr wie eine Hure fühle als früher bei Martha«, warf sie ihm vor. »Wie kannst du von mir erwarten, dass ich dich liebe, wenn du nicht einmal früh genug kommst, um gemeinsam mit mir zu essen? Wenn du nicht einmal wissen willst, was ich den ganzen Tag mache, sondern mich einfach fickst, als wäre ich eine Ein-Dollar-Hure, und morgens verschwindest, ohne mir auch nur zu sagen, wann du wiederkommst? Warum bist du heute Abend gekommen? Hast du gehofft, mich mit einem anderen zu erwischen?«
Er bewegte sich so schnell, dass Belle seine Faust erst sah, als sie auf ihrem Kinn landete. Sie taumelte unter der Wucht des Schlags und prallte mit dem Rücken schmerzhaft an die Tischkante.
»Wie kannst du nur?«, rief sie empört und hielt sich mit einer Hand ihr Kinn. »Ich habe dich für einen Gentleman gehalten. Du enttäuschst mich.«
Es tat schrecklich weh, und sie dachte daran, dass sie am nächsten Morgen einen großen Bluterguss haben würde.
»Ich wollte dir nicht wehtun«, sagte er, packte sie an den Schultern und schüttelte sie. »Du machst mich einfach rasend, weil ich weiß, dass du mir nie gehören wirst, nicht auf die Art, wie ich es mir wünsche.«
»Was willst du damit sagen?«, schrie sie ihn an, während Tränen des Zorns über ihre Wangen liefen. »Ich bin immer für dich da, ich mache alles, was du verlangst. Was willst du noch?«
»Ich will dein Herz!«, schrie er zurück. Sein Gesicht war puterrot und verzerrt.
Belle war viel zu aufgebracht und verletzt, um Faldo zu versichern, dass ihr Herz allein ihm gehörte. »Du hättest es vielleicht bekommen, wenn du mich wie deine Liebste behandelt hättest, nicht wie eine Hure«, fuhr sie ihn an. »Damals bei Martha hatten wir etwas Besonderes, etwas Schönes und Gutes. Aber sowie du mich hier untergebracht hast, war es damit aus und vorbei. Ich war so einsam, traurig und verängstigt, und wenn du nicht ein totaler Idiot bist, musst du das auch gewusst haben. Aber hast du je Anteilnahme gezeigt? Bist du je mit mir ausgegangen, um mir zu beweisen, dass ich mehr für dich bin als eine Hure? Nein!«
Sie lief an ihm vorbei ins Schlafzimmer und schälte sich aus ihren Kleidern.
»Was machst du denn da?«, fragte er, als ihre Unterröcke auf dem Fußboden landeten.
Belle trat splitternackt in die Küche. »Wonach sieht es denn aus?«, sagte sie schroff. »Ich bin eine Hure, du bezahlst für mich, bringen wir es also hinter uns, ja?«
In diesem Moment erkannte Faldo, dass er sie ganz falsch eingeschätzt hatte. Wenn Belle angezogen war, wirkte sie selbstsicher und gewandt, und angesichts ihrer Intelligenz und der Unbefangenheit, mit der sie auf andere zuging, konnte man sie leicht für Mitte zwanzig halten. Sie war nicht nur hübsch, sondern unglaublich schön mit ihren schwarzen Locken, den zarten Augenbrauen, die sich wie winzige Engelsflügel über ihren tiefblauen Augen wölbten, der samtigen Haut und dem üppigen, sinnlichen Mund. Kurz nachdem Belle hier eingezogen war, hatte er Marthas Haus einen Besuch abgestattet, und Martha hatte eine Menge über das Mädchen erzählt. Hauptsächlich, dass sie ein intrigantes, treuloses Miststück war, das einem Mann das letzte Hemd abknöpfen würde.
Faldo wollte ihr zunächst nicht glauben. Er hatte versucht, sich zu sagen, dass Martha einfach rachsüchtig war, weil sie ihr bestes Mädchen und damit einen Haufen Geld eingebüßt hatte. Aber das Gift, das sie in seine Ohren träufelte, zusammen mit dem Wissen, dass er keine sehr attraktive Erscheinung war, überzeugten ihn nach und nach davon, dass er sich zum Narren gemacht hatte und Belle nur ihr Spielchen mit ihm trieb, bis ihr jemand, der reicher und einflussreicher war als er, über den
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