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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Noah auf. »Neuigkeiten über Belle, melden Sie sich bei mir«, schrieb sie und fügte die Adresse des Mirabeau hinzu.
    »Die hübsche Dunkelhaarige?«, fragte Marcel, nachdem Gabrielle ihm erzählt hatte, dass einer ihrer weiblichen Gäste verschwunden war und sie sich große Sorgen machte.
    Als Gabrielle erwähnte, dass sie ein Verbrechen befürchte, bat Marcel sie in sein winziges Büro. In dem Raum war es feuchtwarm und stickig, aber sie war froh, dass sie ungestört mit ihm reden konnte.
    Marcel war klein und untersetzt und so beleibt, dass sein Bauch beinahe sein Hemd sprengte. Sein rundes Gesicht glänzte vor Schweiß, und sein schütteres dunkles Haar und sein schlaff herabhängender Schnurrbart waren feucht und klebrig.
    »Sie hat mir erzählt, dass sie einen guten Freund hat, der aus Marseille stammt, und weil ich weiß, dass Sie auch von dort sind, hatte ich gehofft, dass Sie ihn vielleicht kennen. Sein Name ist Etienne Carrera.«
    Marcels Augen weiteten sich. »Ich habe von ihm gehört«, sagte er in einem Tonfall, der nahelegte, dass Etienne mit Vorsicht zu genießen war. »Aber woher kennt ein junges Mädchen wie Ihr Gast einen solchen Mann? Er hat einen sehr schlechten Ruf.«
    Gabrielle erklärte ihm so kurz wie möglich, wie Belle vor zwei Jahren entführt und später von Etienne nach Amerika begleitetworden war. »Sie hat mir gesagt, dass sie ihm vertraut, also hat er sie wohl gut behandelt. Mir ist egal, was für ein Mensch er ist, ich hoffe bloß, dass er mir bei der Suche nach ihr hilft.«
    »Ich habe von meiner Familie in Marseille gehört, dass er Frau und Kinder bei einem Feuer verloren hat«, bemerkte Marcel nachdenklich. »Das war vor ungefähr anderthalb Jahren das Stadtgespräch, weil die meisten Leute überzeugt waren, dass es kein Unfall war, sondern Etienne bestraft werden sollte.«
    »Das habe ich auch gehört. Aber wissen Sie vielleicht, wo er jetzt ist?«
    »Ich könnte meinen jüngeren Bruder anrufen und mich nach ihm erkundigen. Sie waren in ihrer Jugend befreundet, und ich weiß, dass Pierre auf der Beerdigung seiner Frau und Söhne war.«
    Gabrielle legte eine Hand auf Marcels Arm. »Das wäre wirklich sehr freundlich von Ihnen«, sagte sie. »Wenn er etwas weiß, könnten Sie ihn vielleicht bitten, er möge Etienne ausrichten, dass ich glaube, dass Belle in großer Gefahr ist und sie mir seinen Namen genannt hat?«
    Marcel klopfte verständnisvoll auf Gabrielles Schulter. »Ich komme gleich zu Ihnen, nachdem ich mit Pierre gesprochen habe. Ich sehe doch, welche Sorgen Sie sich um die junge Engländerin machen. Sie haben sie gern?«
    »Sehr sogar«, gestand Gabrielle, der plötzlich bewusst war, dass Belle abgesehen von Henri seit Samuels Tod der erste Mensch war, an dem ihr etwas lag. »Sie hat schlimme Zeiten hinter sich. Ich wünsche mir, dass sie wieder mit ihrer Familie vereint wird, und ich glaube, dieser Etienne würde das auch wollen.«
    Marcel nickte. »Überlassen Sie das ruhig mir.«
    Mrs. Dumas öffnete die Haustür und wurde blass, als sie den Telegrafenjungen sah, der ihr ein Telegramm hinhielt. »Für Mr. Bayliss«, sagte der Junge.
    Mrs. Dumas war erleichtert, dass es nicht für sie war. »Er ist leider nicht zu Hause«, erklärte sie. »Aber er muss bald kommen.«
    Sie nahm das Telegramm, schloss die Tür und betrachtete nachdenklich den Umschlag. Was mochte darin stehen? Ob sein Vater oder seine Mutter krank war oder gar im Sterben lag? Hoffentlich nicht! Sie hatte Noah sehr lieb gewonnen, und er kam so gut voran, seit er bei der Times fest angestellt war.
    Als Mrs. Dumas eine halbe Stunde später hörte, wie die Haustür aufgesperrt wurde, stürzte sie hinaus, um nachzuschauen, ob es Noah war. Er war es. Er sah erhitzt und ein bisschen erschöpft aus, denn es war ein warmer Tag, und er schien von der Fleet Street zu Fuß nach Hause gegangen zu sein.
    »Für Sie ist ein Telegramm gekommen«, sagte sie. »Keine schlechten Nachrichten, hoffe ich. Aber ich habe schon mal den Kessel aufgesetzt.«
    Noah machte ein bestürztes Gesicht, lächelte aber, nachdem er den Inhalt gelesen hatte. »Nein, keine schlechten Nachrichten, glaube ich. Jemand in Paris weiß etwas Neues über Belle.«
    Damals, als er jeden Tag in der Hoffnung auf einen Brief von Lisette nach Hause geeilt war, hatte er seiner Zimmerwirtin eine zensierte Version von Belles Geschichte gegeben und vorsichtshalber verschwiegen, dass sie in einem Bordell aufgewachsen und zur Prostitution gezwungen worden

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