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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Rest. Die Schnelligkeit, mit der er gesprochen hatte, legte zusammen mit den Tränen in seinen Augen nahe,dass es vielleicht genau das war, was sie hören wollte. Aber dass ihm als Erstes Feuer einfiel, konnte auch bedeuten, dass er an seine Frau gedacht hatte.
    Belle würde nie den Schock und die Freude vergessen, die sie empfunden hatte, als Etienne in Pascals Haus durch die Tür brach. Nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hatte sie je daran gedacht, dass ausgerechnet er ihr Retter sein könnte oder dass sie ihn überhaupt jemals wiedersehen würde. Auch später, als Philippe in die Kammer kam und Etienne half, Pascal zu fesseln, hatte sie geglaubt zu träumen. Dann lag sie auf einmal in einem Krankenhausbett, bekam von einem Arzt ein Schlafmittel und dachte, sie wäre verrückt geworden und hätte sich alles nur eingebildet.
    In den darauffolgenden Tagen war es Etienne gewesen, der sie aus ihrem Zustand des Schocks, der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit herausgeholt hatte. Erst als Noah ihr von seiner Frau und seinen Kindern erzählt hatte, begriff sie, warum er der Einzige war, der die Macht hatte, ihr zu helfen.
    Sie konnte nicht umhin zu hoffen, dass auch er etwas für sie empfand. Aber vielleicht war ihre Verliebtheit nur so etwas wie ein Hilfsmittel, um das Trauma, das sie erlitten hatte, zu kompensieren. Etienne hatte jedenfalls nichts gesagt, was ihr hätte Hoffnung machen können.
    In den letzten paar Tagen, als er mit ihr kreuz und quer durch Paris fuhr, hatte er nicht einmal angedeutet, dass seine Zuneigung zu ihr mehr als die eines Freundes oder Bruders war. Und er hatte sie auch nicht wieder so geküsst wie damals auf der Fahrt nach New Orleans.
    Belle war realistisch genug, sich einzugestehen, dass möglicherweise ihre eigenen Gefühle völlig durcheinandergeraten waren. Vielleicht stellte sie Etienne auf ein Podest, weil er sie gerettet hatte. Außerdem war er der einzige Mann, der ihr wahrscheinlich nie ihre Vergangenheit vorwerfen würde, und das war sehr tröstlich.
    Aber vielleicht hatte das Erlebnis mit Pascal sie auch so verstört, dass sie nie wieder einem Mann vertrauen konnte.
    Es hatte keinen Sinn, sich einzubilden, Etiennes Tränen könnten bedeuten, dass er sich in sie verliebt hatte. Er trauerte noch um seine Frau und seine Söhne, und sie litt immer noch unter ihrem Martyrium mit Pascal. Sie hatten einander in Zeiten der Not beigestanden, und vielleicht war das auch schon alles.
    Am frühen Abend des nächsten Tages traten Belle und Noah aus dem Bahnhof Charing Cross direkt in das bunte Treiben auf der Strand. Die Nacht hatten sie in Dover verbracht, weil Noah befürchtete, es könnte für Belle zu anstrengend sein, die Reise an einem Tag zu machen.
    Von der Fähre aus sah sie zum ersten Mal die weißen Klippen von Dover und fragte sich, wie viele Engländer im Lauf der Jahre bei diesem Anblick feuchte Augen bekommen hatten, weil sie wussten, dass sie nun bald daheim waren.
    Als der Zug durch Kent brauste, staunte Belle, wie fruchtbar und grün die Landschaft war, und stellte fest, dass sie dem offenen Land noch nie näher gekommen war als in öffentlichen Parkanlagen. Es schien ungewöhnlich, dass sie zwar in Frankreich und Amerika gewesen war, aber grasende Kühe und Schafe jetzt auf der Heimfahrt zum ersten Mal in ihrem Leben sah.
    Als sie sich London näherten, schlug Belles Herz schneller, und als der Zug über die Hungerford Bridge ratterte und sie die Themse wie pures Silber in der Sonne glitzern sah und die Kuppel von St. Paul und Big Ben entdeckte, konnte sie kaum noch still sitzen.
    Die Strand war so überfüllt und geschäftig wie eh und je, aber Belle fiel auf, dass es viel mehr Automobile gab als früher. Noah hatte ihr im Zug gestanden, dass er sich auch eins wünschte und überzeugt war, dass es nur noch ein, zwei Jahre dauern würde, bis Pferde und Kutschen ganz von ihnen abgelöst würden.
    Als sie die Strand überquerten, um Richtung Covent Garden zu gehen, wurden Belles Schritte immer schneller. »Langsamer, bitte!«, stöhnte Noah, der in jeder Hand einen Koffer trug. »Mit dem Gepäck kann ich nicht rennen!«
    Belle hörte ihn kaum. Sie befand sich auf Heimatboden und im Wunderland. »Alles sieht viel kleiner aus, als ich es in Erinnerung habe«, sagte sie atemlos. »Ich dachte, die Pubs wären so groß und die Straßen so breit, aber sie sind klein und schmal. Sogar die Leute scheinen geschrumpft zu sein.«
    Noah musste lachen. Für ihn sah London so aus

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