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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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so gut, viel besser, als wir je erwartet hatten. Warum hängen die Menschen so gern Erinnerungen an vergangene schlechte Zeiten nach?«
    »Sind es die schlechten Zeiten, oder nicht vielmehr die schönen Augenblicke, die uns damals aufgerichtet haben, an die wir denken?« Etienne zog fragend eine Augenbraue hoch.
    Belle wurde rot, was Etienne verriet, dass auch sie sich noch sehr gut an die gemeinsamen Augenblicke erinnerte, und wechselte rasch das Thema, indem sie sich nach seiner Farm erkundigte. Etienne erzählte ihr etliche lustige Anekdoten, um die Stimmung zu heben.
    Dann stand Belle auf und fing an, im Laden aufzuräumen. »Wenn du wirklich nicht mitkommen und Jimmy kennenlernen willst, muss ich jetzt den Laden schließen und heimgehen«, sagte sie. »Wir essen gern zusammen zu Abend, bevor das Lokal aufmacht.«
    Etienne erhob sich und trug seine Teetasse in die winzige Küche. »Ja, natürlich, es ist sicher nicht leicht, neben der Arbeit im Gasthaus ein Familienleben zu haben. Und ich muss meinen Zug erwischen.« Er langte nach seinem nassen Mantel und schlüpfte hinein.
    »Vielleicht solltest du lieber vor mir gehen«, sagte Belle entschuldigend. »Ich will nicht, dass es heißt, ich wäre in Begleitung eines Fremden auf der Straße gesehen worden.«
    Ihm war klar, was sie meinte, und er hatte auch den Verdacht, dass sie Jimmy nichts von seinem Besuch erzählen würde.
    »Ich habe gefunden, was ich gesucht habe«, sagte er leise und nahm ihre Hände in seine. »Du bist gut aufgehoben und glücklich. Wenn Frankreich in den Krieg zieht, wovon ich überzeugt bin, kann ich vielleicht nie wieder nach England kommen. Bleib glücklich, und liebe deinen Jimmy von ganzem Herzen. Ich hoffe, eines Tages von Noah zu hören, dass ihr einen ganzen Stall voller Kinder habt.«
    Er zog ihre Hände an seine Lippen und küsste sie. Dann drehte er sich rasch um und ging.
    »Au revoir« , murmelte Belle, als die Tür hinter Etienne ins Schloss fiel. Tränen brannten unter ihren Lidern, denn es gab noch so vieles, was sie ihm gern gesagt hätte, so vieles, was sie über sein Leben wissen wollte.
    Sie hatte sich größte Mühe gegeben, Etienne und alles, was siemit ihm verband, aus ihren Erinnerungen zu verbannen: den Abschiedsschmerz in Paris auf dem Bahnhof, die Sehnsucht nach ihm, die sie noch lange Zeit danach empfunden hatte. Warum hatte er jetzt diesen ganz speziellen Splitter wieder tief in ihr Fleisch stoßen müssen?
    Sie hatte ihm die Wahrheit gesagt. Jimmy und sie waren sehr glücklich. Jimmy war für sie bester Freund, Geliebter, Bruder und Ehemann in einem. Sie verfolgten dieselben Ziele und lachten über dieselben Dinge; er war alles, was sich ein Mädchen wünschen konnte. Er hatte die Wunden der Vergangenheit geheilt, und in seinen Armen hatte sie unvergleichliche Zärtlichkeit und tiefe Befriedigung erlebt, denn er war ein liebevoller und einfühlsamer Liebhaber.
    Trotzdem quälte sie die Frage, warum sie das Gefühl hatte, dass irgendetwas in ihrem Leben fehlte. Warum beneidete sie die Suffragetten, wenn sie in der Zeitung las, wie beherzt sie sich in einer feindseligen Gesellschaft für die Rechte der Frauen einsetzten? Warum fühlte sie sich ein bisschen erstickt von all der Ehrbarkeit ringsum? Und vor allem, warum hatten Etiennes Stimme, sein Aussehen und seine Lippen immer noch die Macht, sie erschauern zu lassen?
    Sie wünschte, sie hätte Etienne sagen können, wie wundervoll es war, ihn wiederzusehen, wie oft sie in den letzten zwei Jahren an ihn gedacht hatte, und wie viel sie ihm schuldete. Aber als verheiratete Frau konnte sie so etwas nicht laut aussprechen, und genauso wenig durfte sie ihn ermutigen, noch länger in ihrem Geschäft zu bleiben. Blackheath war ein Dorf, die Menschen hier waren neugierig und engstirnig, und wenn sie sahen, wie sich Belle in ihrem Laden mit einem attraktiven Mann unterhielt, würden Klatsch und Tratsch kein Ende finden.
    Sie schüttelte diese Gedanken ab, stellte einige Hüte auf ihre Ständer zurück, wischte auf dem Ladentisch Staub und klaubte Seidenpapier vom Boden. Nachdem sie die Schublade, in der sie die Tageseinnahmen verwahrte, aufgezogen hatte, leerte sie dasGeld in einen Stoffbeutel und stopfte ihn in ihr Täschchen. Dann steckte sie ihren Hut mit einer langen Hutnadel an ihrem Haar fest, warf sich ein Tuch um die Schultern und griff nach ihrem Regenschirm.
    Als sie in der Tür stand, hielt sie kurz inne, bevor sie das Licht ausschaltete, und dachte an den Tag

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