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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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ihn?«
    »Wir können anfangen, indem wir im Gästebuch nachschauen«, sagte Mog. »Ich weiß, sie geben alle falsche Namen an, aber dieser Noah war nicht unbedingt einer, der so etwas gewohnheitsmäßig macht. Vielleicht stimmt seine Adresse ja!«

KAPITEL 6
    Das Klopfen an seiner Tür drang bis in Noahs Tiefschlaf und bewirkte, dass er vorsichtig die Augen aufschlug. Er konnte nichts sehen; die schweren Vorhänge waren zugezogen. »Was gibt’s?«, rief er mit schwacher Stimme, denn er hatte in der vergangenen Nacht reichlich getrunken.
    »Eine Dame will zu Ihnen«, rief Mrs. Dumas, seine Vermieterin, zurück. »Sie hat gesagt, dass es ihr leid tut, so früh zu stören, aber sie wollte Sie antreffen, bevor Sie zur Arbeit gehen.«
    »Heute habe ich keine Arbeit«, murmelte Noah. »Worum geht es denn?«, fragte er lauter.
    »Um Millie, hat sie gesagt.«
    Noah war schlagartig hellwach. Er kannte nur eine Millie, und obwohl er sich nicht vorstellen konnte, warum jemand ihretwegen mit ihm sprechen wollte, war seine Neugier geweckt. »Ich bin gleich unten«, rief er und schlug die Bettdecke zurück.
    Noah Bayliss war einunddreißig, unverheiratet und führte ein in finanzieller Hinsicht eher unsicheres Leben. Zwar war er nicht nur freiberuflicher Journalist, sondern auch Ermittler für ein Versicherungsunternehmen, jedoch brachte keiner der beiden Jobs besonders viel ein oder auch nur regelmäßige Arbeit mit sich. Der Journalismus war Noahs wahre Liebe. Er träumte ständig davon, den ganz großen Knüller zu landen, sodass ihm die Times eine feste Anstellung in ihrer Redaktion anbot. Oft schmückte er diesen Tagtraum noch zusätzlich aus, indem er Chefredakteur wurde. Aber zu seiner Enttäuschung bekam er nie den Auftrag, über aufregende oder wichtige Neuigkeiten wie einen sensationellen Prozess odereine gerichtliche Untersuchung zu berichten. Vorwiegend musste er Artikel über langweilige Stadtratssitzungen oder Ähnliches schreiben, die nur ein paar Spalten im hinteren Teil der Zeitung einnahmen.
    Schon die Behauptung, er wäre Ermittler für eine Versicherung, war reichlich übertrieben. Meistens wurde er nur losgeschickt, um Anspruchsberechtigte in ihrer Wohnung aufzusuchen und alles, was eventuell verdächtig wirkte, zu melden. Im Allgemeinen ging es darum, nach einem Todesfall die trauernde Witwe oder den Witwer zu besuchen. Bisher war ihm noch niemand begegnet, dem auch nur der leiseste Hauch von Gift oder Gewalt oder sonst etwas anhaftete, irgendetwas, das darauf hinwies, es könnte sich um etwas anderes als einen natürlichen Todesfall handeln. Aber er gab die Hoffnung nicht auf.
    Noah wusch sein Gesicht mit kaltem Wasser aus der Schüssel auf dem Waschtisch, schlüpfte in ein sauberes Hemd und sammelte sein Hose vom Fußboden auf, wo er sie am Vorabend hatte fallen lassen. Er hatte insofern Glück mit seinem Zimmer, als Mrs. Dumas eine Witwe war, die sich Gesellschaft und eine Beschäftigung wünschte, nicht nur Geld. Ihr schmales Reihenhaus in der Percy Street, gleich bei der Tottenham Court Road, war sehr sauber und gemütlich, und sie behandelte ihre drei Untermieter wie Familienmitglieder. Noah wusste das zu schätzen und revanchierte sich, indem er kleinere Reparaturarbeiten im Haus erledigte und jeden Tag für sie die Kohlenkübel füllte. Als er jetzt leichtfüßig die Treppe hinunterlief, hoffte er, dass Mrs. Dumas bei der Besucherin auf Distanz blieb; sie musste nicht unbedingt erfahren, dass er in einem Bordell gewesen war.
    »Miss Davis ist im Salon«, sagte Mrs. Dumas, als er in der Diele war. Sie war eine winzige Frau über sechzig und erinnerte Noah mit ihrer spitzen Nase und den hellen Knopfaugen an einen kleinen Vogel. Sie trug die weiße Spitzenschürze, die sie vormittags immer über ihrem Kleid anlegte, und stand neben der Tür, die in die Küche führte. »Kommen Sie in die Küche, wenn Sie fertig sind,dann mache ich Ihnen Frühstück«, sagte sie, wobei ihre Augen vor Neugier leuchteten.
    Der Name Davis sagte Noah nichts, aber als er den Salon betrat, erkannte er in der schmächtigen Frau im schwarzen Mantel und dem eher schlichten Glockenhut das Dienstmädchen von Annies Haus wieder, das Millie Mog genannt hatte.
    »Tut mir leid, dass ich so früh gekommen bin, Mr. Bayliss«, sagte sie, während sie aufstand und ihre Hand ausstreckte. »Ich glaube, Sie wissen, woher ich komme.«
    Noah nickte und schüttelte ihr die Hand. »Meine Zimmerwirtin hat den Namen Millie erwähnt.«
    »Sie haben

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