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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Kopf immer wieder nach vorn fiel, war sie wach genug, um zu hören, dass die beidenMänner sich leise unterhielten. Hauptsächlich sprachen sie über Dinge, die ihr nichts sagten, aber als sie hörte, wie Sly Dover und ein Schiff erwähnte, spitzte sie die Ohren.
    »Mir wäre es lieber, die Überfahrt nachts zu machen und einfach zu behaupten, sie wäre müde oder krank«, sagte Sly.
    »So ist es besser, überhaupt kein Risiko. Wir bringen sie direkt in die Kabine und lassen sie dort«, antwortete Kent.
    Diesem kurzen Wortwechsel entnahm Belle nicht nur, dass die Männer sie auf einem Schiff außer Landes bringen wollten, sondern auch, dass sie in Sorge waren, jemand könnte sie sehen und auf die Idee kommen, dass sie entführt wurde. Obwohl sie der Gedanke, außer Landes geschafft zu werden, in dieselbe Angst versetzte, die sie am Vorabend empfunden hatte, gefiel es ihr, dass die beiden beunruhigt waren. Das mochte durchaus bedeuten, dass sich eine Möglichkeit ergab, Hilfe zu bekommen oder sogar zu fliehen. In der Hoffnung, noch mehr zu erfahren, tat sie weiter so, als würde sie schlafen, aber die beiden sagten nichts mehr, und Belle bereitete sich innerlich darauf vor, bei der ersten Gelegenheit Lärm zu schlagen.
    Plötzlich rollte die Kutsche über Kies und blieb gleich darauf stehen. Belle gab vor zu schlafen, aber als Kent sie aus dem Wagen zerrte, zappelte sie und schrie.
    »Halt die Klappe!«, zischte Kent und hielt ihr den Mund zu.
    Belle stellte fest, dass sie nicht, wie sie erwartet hatte, am Hafen von Dover waren, sondern in der kurzen Auffahrt zu einem kleinen, aber sehr hübschen Haus mit weißen Schindeln und blauer Eingangstür standen. Diese Art malerischer Häuser kannte sie von Bildern auf Pralinenschachteln, wo die Gärten meist voller Blumen waren wie im Hochsommer. Aber selbst im Januar wirkte dieser Garten mit den kunstvoll gestutzten Hecken und mehreren Sträuchern mit roten Beeren sehr freundlich.
    Auf den ersten Blick hatte sie geglaubt, das Haus wäre abgelegen, aber als sie sich jetzt umsah, stellte sie fest, dass es zwischen zwei anderen stand und nur durch einen Zaun von ihnen getrennt war. Kent befürchtete unverkennbar, dass jemand sie hören könnte undnachschauen kam, was hier los war. Aber als er sie zur Haustür zerrte, hielt er ihr den Mund so fest zu, dass sie keinen Laut herausbrachte.
    Kaum waren sie im Haus, knebelte Kent sie mit einem weißen Schal. »Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass du den Mund hältst«, sagte er.
    Belle wurde geknebelt und, immer noch an Händen und Füßen gefesselt, in der Diele zurückgelassen, während die beiden Männer nach oben gingen. Anscheinend gehörte das Haus Kent, denn er hatte einen Schlüsselbund aus der Tasche geholt und auf Anhieb den richtigen Schlüssel ins Schloss gesteckt. Wenn das das Haus war, in das er Millie hatte bringen wollen, hätte es ihr bestimmt gefallen, denn es war wirklich hübsch.
    Belle konnte von der Diele aus natürlich nicht viel erkennen, aber was sie sah, wirkte freundlich und in einem recht weiblichen Stil, eingerichtet. Auf dem polierten Holz des Dielenbodens lag ein weicher blauer Teppich, und in einer Ecke stand eine Glasvitrine, in der kleine ausgestopfte Vögel auf einem Baum saßen. Die Treppe war mit einem dicken, blaugoldenen Teppich belegt, und von der Decke hing ein kleiner Kristalllüster. Belle hoppelte ein paar Schritte nach vorn, um einen Blick in den Salon, der in Blau- und Grüntönen gehalten war, und auf den deckenhohen Bücherschrank zu werfen.
    Irgendwie passte diese Umgebung überhaupt nicht zu einem brutalen Schläger wie Kent, dachte Belle verwirrt. Sie wollte gerade versuchen, noch ein paar Schritte zu machen, um mehr zu sehen, als die Männer mit einem großen roten Schrankkoffer am Ende der Treppe auftauchten. Belle sank der Mut, denn es war klar, welchen Zweck der Koffer erfüllen sollte. Sie rutschte rückwärts zur Tür und warf Sly einen flehenden Blick zu.
    »Es dauert nicht lang«, sagte er entschuldigend.
    Sie trugen den Koffer nach unten und klappten ihn auf.
    »Da sind keine Luftlöcher drin«, sagte Sly und sah seinen Gefährten an.
    »Dann mach welche rein«, gab Kent gereizt zurück und verschwand im hinteren Teil des Hauses.
    Allein der Gedanke, so eingepfercht zu werden, versetzte Belle so sehr in Panik, dass sie kaum noch Luft bekam. Sie konnte sehen, dass sie die Knie würde anziehen müssen, um in den Koffer zu passen. Wenn die Männer bereit waren, so weit

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