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Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition)

Titel: Doch du wirst nie vergessen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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nach oben gedrängt wurden und die Mädchen mit ihnen plauderten und flirteten, als wären sie auf einer Party. Später erkannte sie, dass die Drinks, die verkauft wurden, einiges einbrachten und Martha die Mädchen deshalb ermutigte, die Herren im Salon festzuhalten.
    Ein Mädchen zum Tanz zu bitten, schien die diskrete Art zu sein, sich für eine von ihnen zu entscheiden, und wenn die beiden Hand in Hand den Salon verließen, hätten sie genauso gut die Absicht haben können, einen unschuldigen Spaziergang im Garten zu machen.
    Belle fragte sich, wie das Geld seinen Besitzer wechselte, denn abgesehen davon, wie für die Getränke kassiert wurde, und von dem Trinkgeld, das Errol bekam, sah sie kein Geld. Aber Suzanne erklärte ihr, dass jedes Mädchen, das mit einem Herrn aufs Zimmer ging, sofort um die zwanzig Dollar bat. Diese Summe wurde Cissie, dem Stubenmädchen übergeben, die das Geld wiederum Martha gab, und Martha notierte, was jedes der Mädchen an einem Abend einnahm.
    Cissie war eine Schwarze, eine große, dünne Frau mit leichtem Silberblick. Sie wirkte sehr streng und lächelte kaum, aber die Mädchen sagten, sie sei die Güte in Person, vor allem, wenn eine von ihnen krank war.
    Es hatte Belle überrascht, wie kurz die Zeit war, die die Männer oben mit den Mädchen verbrachten, vor allem, wenn man bedachte, dass sie gewöhnlich erst einmal eine gute Stunde im Salon blieben, um zu reden und zu trinken. Sie schätzte, dass sie im Durchschnitt nicht länger als zwanzig Minuten oben waren; wenn es dreißig Minuten wurden, wirkte Martha schon gereizt. Und sowie die Männer nach unten kamen, verließen sie das Haus. Belle hatte immer angenommen, dass der Geschlechtsakt mindestens eine Stunde dauerte, weil es ihr in Paris und auch bei Kent und Millie so vorgekommen war. Jetzt begriff sie, dass es in Wirklichkeit viel schneller ging, als sie in ihrem Schock geglaubt hatte.
    Da jedes Mädchen im Laufe eines Abends ungefähr zehn Gentlemen zu jeweils zwanzig Dollar bediente, verdienten sie ein kleines Vermögen, auch wenn Martha die Hälfte davon einstrich. Belle hatte es fantastisch gefunden, als Martha erklärte, sie würde ihr einen Dollar pro Tag dafür zahlen, dass sie Getränke servierte, und schon an diesem ersten Abend hatte sie zwei Dollar und fünfzig Cent Trinkgeld bekommen. Das war natürlich wenig verglichen mit dem, was die Mädchen verdienten oder was der Professor an Trinkgeld bekam   – fast jeder der Herren gab ihm einen Dollar. Aber Belle hatte den Eindruck, dass an diesem Ort jeder, der die richtige Einstellung hatte, sehr schnell sehr reich werden konnte.
    Die Mädchen hatten gesagt, dass es ein ruhiger Abend gewesen wäre und samstags immer Hochbetrieb herrschte. Und wenn Belle sah, wie fröhlich die Mädchen waren, und ihr perlendes Lachen hörte, dachte sie, dass der Job doch nicht so widerwärtig sein konnte, wie sie befürchtet hatte.
    Aber daran wollte sie jetzt noch nicht denken. Es war besser, sich auf der weichen Matratze unter die dünne Decke zu kuscheln   – dünn, weil es hier so warm war   – und sich daran zu erinnern, wie kalt es daheim in England war.
    Sie hoffte, dass die Postkarte, die sie in New York an Annie undMog geschrieben hatte, inzwischen bei ihnen eingetroffen war. Etienne hatte ihr nicht erlaubt, ihnen mitzuteilen, wo sie hinfuhr oder was sie dort erwartete, und sie hatte auch nicht erwähnt, was ihr in Paris geschehen war. Aber angesichts der Tatsache, dass ihre Mutter ein Bordell betrieb, würden sie die Wahrheit wohl erraten. Belle konnte nur hoffen, dass die beiden spürten, dass es ihr gut ging, als sie die Karte schrieb, und sich nicht mehr so sehr um sie ängstigten.
    Sie hatte vorgehabt, einen richtigen Brief nach Hause zu schreiben, wenn sie erst einmal hier in New Orleans untergebracht war, aber jetzt war sie unschlüssig geworden. Vielleicht verschlimmerte es die Dinge nur; schließlich konnte ihre Mutter es sich nicht leisten, hierherzukommen und sie abzuholen, und selbst wenn es ihr gelänge, würde Martha mit Sicherheit darauf bestehen, dass Annie ihr die Ausgaben für Belle ersetzte.
    Auch an Jimmy dachte sie. Sie hätte ihm so gern geschrieben und alles erzählt, aber dann würde er sich womöglich an Kent rächen wollen und sich selbst in Gefahr bringen.
    Also war es vielleicht besser für alle, wenn sie überhaupt nicht schrieb, dachte Belle. Die Wahrheit würde alle nur belasten, und wenn sie schwindelte und behauptete, sie arbeite in

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