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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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verstecken, Hector und Miguel konnten bleiben, um ihn zu bewachen, und er würde allein die Reise nach Frankreich wagen, um sein gefährliches Spiel zu spielen. Wie auch immer, zuerst einmal mussten sie einen Hafen erreichen, denselben, in dem sie angekommen waren, als sie Zypern verließen: Korykos. Das war noch in einer weiteren Hinsicht sinnvoll: Wenn sie das Taurusgebirge überwunden hatten, gelangten sie in das armenische Königreich Kilikien und damit auf christliches Gebiet.
    Das Problem war, dass sie so langsam vorankamen. Das alte Fuhrwerk holperte behäbig daher, und die beiden Pferde hatten an der Last unter der Plane schwer zu ziehen. Schlimmer wurde die Angelegenheit dadurch, dass die Ritter die breiten Fahrwege meiden mussten, um nicht einer Horde Ghazi-Krieger in die Arme zu laufen. So mühten sie sich quälend langsam durch felsiges, unwegsames Gelände und dichte Wälder.
    Am Abend des nächsten Tages lag eine weite Ebene vor ihnen, die sich bis zu der fernen Bergkette erstreckte, die sie überqueren mussten. Voller Unbehagen dachte Conrad daran, dass das offene Gelände kaum Deckung bot. Doch die einzige Alternative war ebenso wenig verlockend: die langen, engen Schluchten, die sich durch die Ebene wanden, wie von gewaltigen Klauen in das Flachland gegraben. Mit ihrer schweren Last und ohne Kettenpanzer und Kriegswaffen hätte eine Begegnung mit einer Horde Banditen in einer solchen Schlucht die sichere Niederlage bedeutet. Andererseits war es vielleicht weniger wahrscheinlich, in den Schluchten auf Ghazis zu treffen, als im Flachland entdeckt zu werden. Deshalb entschieden sie sich nach kurzer Diskussion für den Weg durch die Schluchten. Sie schlugen ihr Nachtlager im Schutz einiger seltsam geformter Felsnadeln am Ende derjenigen Schlucht auf, die ihnen am günstigsten erschien.
    Ihre Überlegungen waren durchaus vernünftig – nur dass die Gefahr von anderer Seite drohte.
    Der Überfall geschah am nächsten Morgen, wenige Stunden nachdem sie aufgebrochen waren. Hector ritt an der Spitze durch die Windungen und Knicke der Schlucht, als ein Pfeil in seine Brust eindrang, so weit unterhalb der rechten Schulter, dass er die Lunge verletzte. Zwei weitere trafen sein Pferd, einer davon am Vorderbein. Hector hielt sich im Sattel, während seine Stute unter schrillem Wiehern im Staub zusammenbrach, der sich gleich darauf rot färbte.
    Ein Stück voraus entdeckte Conrad zwei Bogenschützen und riss sein Pferd herum – er ahnte, wer sie da angriff, und hoffte zugleich, dass er sich irrte.
    Doch sein Verdacht bestätigte sich.
    Vier Reiter galoppierten auf sie zu, Reiter, die er kannte. Der türkische Händler, sein Sohn und zwei ihrer Reisebegleiter.
    Conrad stieg die Galle in die Kehle. Er wusste, wie habgierig der Händler war, aber sie hatten sich größte Mühe gegeben, ihre Spuren zu verwischen, und Miguel als Nachhut hatte ständig nach Verfolgern Ausschau gehalten.
    Offenbar hatten die Vorsichtsmaßnahmen nicht genügt.
    Vor zwanzig Jahren, in der Hitze der Schlachten gegen die Heiden, hätte Conrad den Kampf aufgenommen, ohne mit der Wimper zu zucken. Mit Helm und Kettenhemd, Lanze, Breitschwert und Morgenstern und auf einem gut gepanzerten Pferd hätte kein Tempelritter gezögert, es mit vier Gegnern aufzunehmen.
    Aber jetzt lagen die Dinge anders.
    Jetzt war nicht vor zwanzig Jahren. Jetzt war nach Akkon.
    Nach der Niederlage, die ihn eine Hand gekostet hatte.
    Ein Mameluck hatte sie ihm in der Schlacht mit seinem Krummsäbel abgeschlagen, sauber am Handgelenk durchtrennt – ein Hieb, der ihn fast das Leben gekostet hätte. Nie zuvor hatte er solchen Schmerz gefühlt, wie als der Siechenmeister mit einer rotglühenden Klinge versuchte, die Wunde zu verschließen. Er hatte einen Eimer voll Blut verloren, und als er und die übrigen überlebenden Ordensbrüder mit dem Schiff aus der gefallenen Stadt flüchteten, hatte er tagelang an der Schwelle des Todes gestanden. Erst spät war sein Lebensfunke wieder aufgeflackert. Während seiner langen Genesungszeit auf Zypern hatte er sich immer wieder gesagt, dass es wenigstens seine linke Hand war und nicht die, mit der er das Schwert führte, aber das konnte ihn nicht wirklich trösten. Er wusste, er würde nie wieder der angsteinflößende Krieger sein, der er einmal gewesen war. Dann stieß er auf einen brillanten zypriotischen Schmied, der ihm eine Prothese aus Kupfer anzufertigen versprach, eine künstliche Hand, die genau auf den Armstumpf

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