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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Flugplatz-Angestellten, der mit zertrümmerten Knochen aufgefunden worden war. Von dem man annahm, dass er aus einem Hubschrauber gestoßen wurde.
    Lebend.
    Reilly kämpfte mit aller Willenskraft seine Angst nieder und begegnete mit funkelnden Augen dem höhnischen Blick des Iraners. «Ich weiß nicht mal Ihren verdammten Namen.»
    Der Mann überlegte einen Moment lang, ob er etwas erwidern sollte, dann entschied er offenbar, dass es nichts schaden konnte. «Ich heiße Zahed. Mansoor Zahed.»
    «Gut zu wissen. Ich würde doch nicht wollen, dass Sie anonym bestattet werden. Das wäre einfach nicht richtig, nicht wahr?»
    Zahed lächelte eisig. «Noch ein Gedanke, an den Sie sich klammern können. Wie ich schon sagte. Sie werden reichlich Zeit dazu haben.»
     
    Der Iraner musterte Reilly nachdenklich.
    Eigentlich glaubte er entschieden zu haben, was er mit dem Agenten tun wollte, aber er war noch immer hin und her gerissen. Beide Möglichkeiten waren äußerst reizvoll.
    Er konnte Reilly in den Iran mitnehmen. Ihn in irgendein Höllenloch in einem der Gefängnisse des Landes in Einzelhaft sperren. Und noch jahrelang seinen Spaß mit ihm haben. Der Agent wäre eine großartige Informationsquelle. Sie würden ihn brechen, daran bestand kein Zweifel. Er würde ihnen alles erzählen, was er über die Verfahrensweisen und Protokolle des FBI und der Homeland Security wusste. Zusätzlich zu seinem Triumph, mit dem Schatz von Nicäa heimzukehren, käme noch der, den Leiter der Antiterroreinheit des New Yorker FBI in seine Gewalt gebracht zu haben – und das, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Das wäre wahrhaft triumphal.
    Aber so verlockend der Gedanke war, Zahed dachte pragmatisch, und ihm war klar, wie letztendlich das Ganze ausgehen könnte. Wahrscheinlich würde er früher oder später keinen Einfluss mehr auf Reillys Schicksal nehmen können. Selbst wenn er, Zahed, sich noch so sehr bemühte, die Anwesenheit des Agenten geheim zu halten – etwas so Spektakuläres würde irgendwann durchsickern. Es würde großes Aufsehen erregen. Andere würden sich einmischen, andere, die vielleicht andere Vorstellungen davon hatten, wie man den besten Nutzen aus einem solchen Fang ziehen konnte. Sie könnten sogar beschließen, Reilly im Tausch für etwas, das sie mit allen Mitteln erreichen wollten, herauszugeben. In dem Fall würde der Agent freikommen. Und Zahed war klar, dass der Mann ihm das Leben zur Hölle machen würde, selbst aus Tausenden Meilen Entfernung.
    Nein, das war definitiv keine Option.
    Er hatte die richtige Entscheidung getroffen, dachte er wieder. Er konnte Reilly nicht in den Iran bringen. Außerdem würde die Alternative, für die er sich entschieden hatte, ihm unglaubliches Vergnügen bereiten. Es wäre ein Moment, den er nie vergessen und an den er für den Rest seiner Tage mit Wonne zurückdenken würde. Nur schade, dass er nicht Reillys zerschmetterten Körper sehen konnte, nachdem er auf der Wasseroberfläche aufgeschlagen war, die sich bei einer solchen Fallgeschwindigkeit hart wie Beton anfühlen musste. Der Agent würde tot sein, ehe er auch nur das Salzwasser geschmeckt hatte.
    Zahed malte sich die Szene einen Moment lang aus, er genoss es, sie vor sich zu sehen. Dann nahm er das Bordfunkgerät von der Kabinenwand und drückte zwei Tasten.
    Sofort meldete sich Steyl aus dem Cockpit. «Ist er wach?»
    «Ja. Wo sind wir?»
    «Gerade in den zyprischen Luftraum eingeflogen. Noch etwa eine halbe Stunde bis zum Festland.»
    «Tun wir es», sagte Zahed.
    «Okay», erwiderte Steyl.
    Zahed hängte das Gerät wieder in die Halterung und grinste Reilly an. «Es wird mir ein wirklich, wirklich großes Vergnügen sein.»
    Dann schlug er ihn noch einmal.

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Kapitel Zweiundsechzig
    «Niner Mike Alpha, wir haben ein Problem. Können den Kabinendruck nicht halten. Bitte um Erlaubnis, auf eins zwo null runterzugehen.»
    Der Lotse im Tower meldete sich sofort. «Niner Mike Alpha, ist dies ein Notfall?»
    Steyl antwortete in neutralem Ton. «Negativ, im Augenblick noch nicht, Mike Alpha. Wir vermuten, dass eine Tür nicht richtig verriegelt ist. Wir müssen den Druck absenken, sie verriegeln und den Druck wieder aufbauen. Das ist schon einmal vorgekommen.»
    «Roger, Mike Alpha. Erlaubnis zum Sinkflug erteilt. Es befinden sich keine Luftfahrzeuge unter Ihnen. Untergrenze des überwachten Luftraums bei achttausend Fuß. Viel Glück.»
    Steyl bedankte sich, dann zog er das Steuerruder, das

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