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Dokument1

Dokument1

Titel: Dokument1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nichts dagegen, mein Sohn«, erwiderte LeBay und blinzelte mir zu. Bis zum heutigen Tag ist mir nicht klar geworden, was dieses Blinzeln bedeuten sollte. Sie gingen ins Haus, und die Tür fiel krachend hinter ihnen zu. Der Fisch war im Kescher und sollte jetzt geschuppt werden.
    Mit einem deprimierten Gefühl ging ich durch die Pergola zur Garage und rüttelte an der Tür. Sie ließ sich leicht öffnen, und die gleiche Duftwolke schlug mir entgegen wie gestern, als ich den Wagenschlag des Plymouth öffnete - öl, verrottete Polsterwatte, die angestaute muffige Luft eines langen Sommers.
    Rechen und einige alte Gartengeräte waren an der einen Wand aufgereiht. An der anderen Wand hingen ein poröser Gartenschlauch, eine Luftpumpe und ein zerschlissener Golf-sack mit verrosteten Golf Schlägern. Und in der Mitte, den Kühler zur Straße, stand Arnies Wagen, Christine, ein scheinbar meilenlanges Ungetüm, wenn man bedenkt, daß heutzutage sogar ein Cadillac so kompakt aussieht wie ein Schuhkar-ton. Die spinnwebartigen Sprünge in der linken Hälfte der Windschutzscheibe brachen das Licht der niedrig stehenden Sonne und verwandelten es in schmutziges Quecksilber. Ein Junge hatte einen Stein geworfen, hatte LeBay gesagt - es konnte aber auch ein kleiner Unfall gewesen sein, als er eines Nachts vom Veteranentreffen heimkam, wo sie bei einer Batterie Bierflaschen die Schlacht um Frankreich oder von Pork Chop Hill wieder aufleben ließen. Die guten alten Tage, wo ein Mann noch Europa, den Pazifik und den geheimnisvollen Osten durch das Visier einer Panzerfaust betrachten durfte.
    Wer weiß, eines Tages… aber lieber nicht. Jedenfalls würde es nicht so einfach sein, für diese Panoramascheibe einen passen-den Ersatz zu finden.
    Zu einem vernünftigen Preis, meine ich.
    Oh, Arnie, dachte ich. Mann, das wird ein Faß ohne Boden.
    Der platte Reifen, den LeBay ausgetauscht hatte, lehnte unter dem Gartenschlauch an der Wand. Ich ließ mich auf Hände und Knie nieder und schaute unter den Wagen. Ein frischer Ölfleck breitete sich unter der Vorderachse aus, eine schwarze, glitzernde Lache auf den bräunlich-schattenhaften Umrissen anderer Flecke, die sich in vielen Jahren in den Betonboden gegraben hatten. Das trug nicht dazu bei, meine Stimmung zu heben. Der Motorblock hatte ganz bestimmt einen Riß.
    Ich ging zur Fahrerseite, und als ich den Türgriff schon in der Hand hatte, sah ich eine Abfalltonne in der hinteren Ecke der Garage. Eine große Plastikflasche ragte so weit über den oberen Rand der Tonne, daß ich die Buchstaben SAPPH erkennen konnte.
    Ich stöhnte. Oh, keine Frage, daß er das Öl gewechselt hatte.
    Wie großzügig von ihm. Er hatte das alte Öl - oder was davon noch in der Wanne übriggeblieben war - herauslaufen lassen und ein paar Liter Sapphire-Motoröl hineingekippt. Das ist ein wiederaufbereitetes Altöl, das man in Supermärkten in Zwanzig-Liter-Kanistern für drei Dollar fünfzig kaufen kann. Roland D. LeBay war ein richtiggehender Wohltäter.
    Ich öffnete den Wagenschlag und setzte mich hinter das Lenkrad. Nun schienen die schweren, dumpfen Gerüche der Garage nicht mehr gar so schlimm zu sein, nicht so befrachtet mit dem Odium der Verwahrlosung und Niederlage. Das Lenkrad war rot und riesig - ein Lenker, der Vertrauen erweckte.
    Abermals musterte ich staunend die gewaltige Skala des Tacho-meters, der sich nicht mit zweistelligen Ziffern, 70 oder 80
    Meilen, begnügte, sondern erst bei 120 aufhörte. Keine in Kilometer umgerechneten roten Zahlen darunter. Als dieses Baby vom Fließband gerollt war, hatte noch keiner in Washington an das metrische Maßsystem gedacht. Kein roter Warn-strich auf dem Tacho bei 55 Meilen. Damals wurde das Benzin nur gallonenweise für 29,9 Cent verkauft und vielleicht noch billiger, wenn man in einer Stadt lebte, wo ein Preiskrieg zwischen den verschiedenen Markengesellschaften tobte. Das Embargo der arabischen OPEC-Staaten und die Geschwindig-keitsbegrenzungen lagen noch fünfzehn Jahre weit weg.
    Die gute alte Zeit, dachte ich, und dabei mußte ich ein wenig lächeln. Ich fummelte links unter dem Sitz herum, bis ich die Konsole mit den kleinen Knöpfen fand, die den Sitz automatisch vor und zurück oder auf und niederbewegten (wenn das System noch funktionierte, heißt das). Du kannst mehr für dein Geld verlangen. Da war der Öldruckmesser, die Anzeige für den Bremskraftverstärker, ein mit Chromknöpfen ausgestattetes Radio - selbstverständlich nur mit Lang-,

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