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Dokument1

Dokument1

Titel: Dokument1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nassen Wangen zu mir hoch. »Was jetzt, Dennis? Was tun wir jetzt?«
    »Nun machen wir ein Ende.«
    »Wie? Wie meinst du das?«
    Mehr zu mir selbst als zu ihr sagte ich: »Er braucht ein Alibi.
    Wir müssen auf den Moment vorbereitet sein, wenn er die Stadt verläßt. Die Werkstatt. Darnells Schuppen. Dort werde ich die Falle vorbereiten. Dort werde ich versuchen, es zu töten.«
    »Dennis, wovon redest du?«
    »Er wird die Stadt verlassen«, sagte ich. »Begreifst du das nicht? Alle Leute, die Christine getötet hat, bilden einen Ring um Arnie. Er wird das wissen. Er wird Arnie wieder aus der Stadt schicken.«
    »Sprichst du von LeBay?«
    Ich nickte, und Leigh erschauerte.
    »Wir müssen es töten. Das weißt du.«
    »Aber wie? Bitte, Dennis… sag mir, wie wir das anstellen sollen.« Und endlich hatte ich eine Idee.

48 Vorbereitungen
    There’s a killer on the road,
    His brain is squirming like a toad…
    - The Doors
    Ich setzte Leigh vor dem Haus ihrer Eltern ab und bleute ihr ein, mich anzurufen, wenn sie Christine umherfahren sah.
    »Was wirst du tun? Mit einem Flammenwerfer zu mir kommen?«
    »Mit einer Bazooka«, erwiderte ich, und wir beide fingen an, hysterisch zu lachen.
    »Weg mit dem 58er! Weg mit dem 58er!« rief Leigh, und wir schütteten uns aus vor Lachen - waren jedoch die ganze Zeit halbtot dabei vor Angst - vielleicht mehr als halbtot.
    Und während wir vor Vergnügen krähten, war mir ganz schlecht bei dem Gedanken an Arnie und an das, was er gesehen und ich getan hatte. Ich glaube, Leigh empfand genauso. Es ist nur so, daß man manchmal lachen muß. Und wenn einen der Lachreiz überkommt, muß man ihm nach-geben.
    »Und was erzähle ich meinen Eltern?« fragte sie, als wir uns wieder etwas beruhigt hatten. »Ich muß ihnen irgendwas sagen, Dennis! Ich kann doch nicht das Risiko eingehen, daß sie auf der Straße überfahren werden.«
    »Nichts«, sagte ich, »sag ihnen nichts.«
    »Aber…«
    »Erstens werden sie dir nicht glauben. Zweitens wird nichts geschehen, solange Arnie in Libertyville ist. Darauf verwette ich mein Leben.«
    »Gerade du, Dummkopf«, flüsterte sie.
    »Ich weiß. Also mein Leben, dazu das meiner Eltern und meiner Schwester.«
    ».Wie erfahren wir, wann er die Stadt verläßt?«
    »Darum werde ich mich schon kümmern. Du bist morgen krank. Du gehst nicht zur Schule.«
    »Ich bin jetzt schon krank«, erwiderte sie leise. »Dennis, was wird passieren? Was hast du vor?«

    »Ich rufe dich später noch einmal an«, sagte ich und küßte sie. Ihre Lippen waren kalt.
    Als ich nach Hause kam, schlüpfte Elaine gerade in ihren Parka und stieß düstere Verwünschungen gegen Leute aus, die andere Leute losschickten, um Milch und Brot einzukaufen, wo jeden Augenblick die Disco-Show im Fernsehen beginnen sollte. Sie war darauf vorbereitet, mich ebenfalls zu verfluchen, lebte aber sichtlich auf, als ich ihr anbot, sie mit dem Wagen zu fahren. Sie warf mir allerdings einen mißtrauischen Blick zu, als wäre diese unerwartete Freundlichkeit das erste Symptom einer schlimmen Krankheit. Herpes, vermutlich. Sie fragte mich, ob ich mich gesund fühlte. Ich lächelte nur schwach und sagte ihr, sie sollte einsteigen, ehe ich es mir anders überlegte, obwohl inzwischen mein rechtes Bein schmerzte und mein linkes heftig klopfte. Ich konnte Leigh endlose Vorträge dar-
    über halten, daß Christine unmöglich herumfahren würde, solange Arnie in Libertyville blieb, und mein Verstand war von dieser Theorie hundertprozentig überzeugt… aber das änderte nichts am Krampf in meinen Eingeweiden bei dem Gedanken, Ellie zwei Häuserblocks weit zu Toms Supermarkt gehen und sie in ihrem hellgelben Parka die schlecht beleuchteten Nebenstraßen der Vorstadt überqueren zu lassen. Ich sah ChrisHne in einer dieser Nebenstraßen parken, im Dunkel geduckt wie eine gerissene alte Jagdhündin.
    Als wir zu Toms Supermarkt kamen, gab ich ihr einen Dollar.
    »Kauf für uns beide noch zwei Schokoriegel und eine Flasche Coke«, sagte ich.
    »Dennis, fühlst du dich wirklich wohl?«
    »Ja. Und wenn du mein Wechselgeld in diesen Video-Spielautomaten steckst, breche ich dir den Arm.«
    Das schien sie zu beruhigen. Sie ging in den Supermarkt, und ich saß zusammengesunken hinter dem Lenkrad des Duster und dachte darüber nach, in was für einer furchtbaren Klemme wir steckten. Wir konnten mit niemandem reden - das war der eigentliche Alptraum. Das war der Punkt, wo Christine uns turmhoch überlegen war. Oder sollte ich

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