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Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition)

Titel: Dolce Vita, süßer Tod: Kriminalroman (Inspektor Stucky) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fulvio Ervas
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Ehrerbietung mit kleinen Aufmerksamkeiten, symbolischen Korruptionsversuchen, wie etwa der Überlassung von kleinen Schildkröten aus falscher Jade oder Papierschirmchen.
    Immer noch besser als der Rosengrappa. Den brachte er nun wirklich nicht hinunter.
    »Glappa di lose?«
    »Nein, danke.«
    »Ist abel gut.«
    »Nein, danke. Wirklich nicht.«
    »Taltaluga poltafoltuna …?«
    »Wenn die Schildkröte wirklich Glück bringt, wer könnte da Nein sagen?«

    Das Krankenhaus war ein ruhiger Ort, wie eigentlich die ganze Stadt. Ein Muster an Effizienz. Stucky legte den Weg zurück, den er schon kannte, und ging zu Fuß die Treppen hinauf. Signorina Ricci hatte sich sichtlich erholt. Ihre Mutter schickte sich gerade an, ihr etwas aus der Zeitung vorzulesen.
    »Eine Berühmtheit …«, sagte Stucky.
    »Möchten Sie …«
    »Ich sehe, dass es Ihnen schon besser geht.«
    »Kommen Sie voran?«
    »Nur in sehr kleinen Schritten.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Wieso?«
    »Eine irre Sache.«
    »Glauben Sie? Darf ich Sie fragen, ob Ihnen in den Tagen vor der Attacke irgendein sonderbarer Kunde aufgefallen ist?«
    »Sonderbar in welcher Hinsicht?«
    »Ich weiß nicht … sagen Sie es mir.«
    »Mir fällt kein Bestimmter ein … es gibt eine Menge sonderbarer Kunden.«
    Behutsam soufflierte ihr Stucky: »Zum Beispiel jemand mit zwei Ringen an der rechten Hand …«
    »Ein junger Herr mit einem Ring mit schwarzem Stein … und einem anderen, hellen … so von der Art wie altes Silber …«
    »Sie erinnern sich?«
    »Er ist zwei- oder dreimal da gewesen. Er suchte einen bestimmten Artikel, den wir nicht führen …«
    »Warum ist er mehrmals gekommen?«
    »Um zu erfahren, ob wir ihn für ihn bestellen könnten … von irgendeinem Händler oder aus einem Lager.«
    »Das könnte ein normaler Vorgang sein.«
    »Könnte.«

    Den Rest des Tages verbrachte der Inspektor damit, sich auf das Bild dieses jungen doppelt beringten Herrn zu konzentrieren, der jetzt wie eine Schatzinsel langsam aus den Untiefen auftauchte. Auf Stuckys Aufforderung hin erinnerten sich alle in den Fall verwickelten Verkäuferinnen, die nichts weiter als die Schuhsohle des Angreifers und selbst diese nur in unterschiedlichen Varianten gesehen hatten, plötzlich an besagten Mann, diesen anspruchsvollen Kunden, der ein T-Shirt suchte, einen in Handarbeit gestanzten Ledergürtel, einen Krawattenhalter in Gestalt eines Pferdes, ein Armband für eine dreißig Jahre alte Tissot.
    Landrulli traf Stucky in seinem Büro an. Er war überzeugt, interessante Querverbindungen zwischen einigen der betroffenen Verkäuferinnen aufgespürt zu haben.
    »Warst du bei deiner Einführungsveranstaltung für Neu-Trevisaner?«, fragte ihn Stucky, bevor der Neue seine Notizen hervorkramte.
    »Man hat mir die ganze Geschichte des Flusses Sile seit Erschaffung der Welt erzählt, und ich habe gelernt, woran man einen stillen Prosecco erkennt. Er hat keine Bläschen, Signor Inspektor.«
    »Bravo! Du würdest also sagen, dass die Verkäuferinnen etwas gemeinsam haben …«
    »Ich würde sagen, Ja. Jedenfalls die fünf Angegriffenen und Signorina Bergamin, die letzte, die telefonisch belästigt wurde. Doch Signora Verzieri habe ich nicht ins Visier genommen …«
    »Signora Verzieri lassen wir mal aus dem Spiel.«
    Landrulli las etwas über die Lehrerbildungsanstalt vor, die zwei der Mädchen besucht hatten.
    »Weißt du, dass es diesen Schultyp schon seit einigen Jahren nicht mehr gibt?«
    »Auch die Lehrerbildungsanstalten wurden abgeschafft? Es gibt hier also weder den Banco di Napoli noch Lehrerbildungsanstalten?«
    »Mach weiter, los …«
    »Zwei andere waren ein paar Jahre zuvor sogar Kolleginnen gewesen. Die beiden Junglehrerinnen kamen aus Pfingstlerfamilien, eine andere war Gewerkschaftsmitglied und Blutspenderin.«
    »Wer ist die bei der Gewerkschaft?«
    »Signorina Bergamin.«
    Landrulli zeigte ihm eine Übersicht über die jeweiligen Eltern, Brüder und Schwestern, die Verlobten und die engsten Freunde der Verkäuferinnen. Einer von Letzteren, ein Bibliothekar, konnte tatsächlich als Verbindungsglied eingestuft werden. Eines der Mädchen war eine eifrige Besucherin der Bibliothek, in der er arbeitete; der Bibliothekar wiederum war ein Freund des Bruders eines weiteren Opfers und der Cousin ersten Grades eines dritten Opfers. Die vierte attackierte Verkäuferin hatte die Lehrerbildungsanstalt zusammen mit dem Mädchen besucht, deren Cousin wieder derselbe Bibliothekar war. Er

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