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Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (02): Königsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Hanover
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niedergebrannt hatte. Es war leicht zu vergessen, dass Palliako ein so großes Potenzial zum Blutvergießen in sich trug. Aber vielleicht war es für Jorey schwer.
    »Ich verstehe«, sagte Dawson. »Mach, was dir am besten scheint. Ich vertraue auf dein Urteil.«
    Aus irgendeinem Grund, den Dawson nicht nachvollziehen konnte, kehrte die Röte in Joreys Wangen zurück und wurde stärker. Sein Sohn hustete und wollte ihm nicht in die Augen schauen.
    »Barriath hat mir einen Brief geschickt«, sagte Jorey. »Ich meine, einen weiteren Brief. In diesem enthalten. Er ist von Lord Skestinin. Es ist eine förmliche Bekanntmachung mit Sabiha. Seiner Tochter.«
    Die Pause, die folgte, hatte einiges Gewicht. Joreys Furcht war ebenso deutlich, wie sie seltsam war.
    »Verstehe«, sagte Dawson. »Bekanntmachung mit seiner Tochter, sagst du? Hmm. Nun, wenn dir nichts daran liegt, diese Verbindung zu schaffen, könnten wir sagen, dass der Brief abhandengekommen …«
    »Ich habe darum gebeten, Lord Vater. Ich habe um den Brief gebeten.«
    »Ah«, erwiderte Dawson. »Gut. Dann ist es schön, dass du ihn bekommen hast, oder?«
    Jorey blickte auf. Seine Augen verrieten Überraschung. »Ja«, sagte er. »Das nehme ich an, Lord Vater.«
    Sie standen einen Augenblick in unangenehmer Stille beisammen, dann nickte Dawson, wandte sich ab und stieg die schmale Wendeltreppe wieder nach unten; sein Kopf berührte beinahe die Steinstufen über ihm, und er hatte das unbehagliche Gefühl, zu irgendetwas seinen Segen gegeben zu haben.
    Clara verstand es natürlich sofort.
    Er hatte Lord Skestinins Tochter kaum erwähnt, da waren Claras Augenbrauen schon auf bestem Wege, an ihren Haaransatz zu stoßen.
    »Oh, guter Gott«, sagte sie. »Sabiha Skestinin? Wer hätte das gedacht?«
    »Du weißt etwas über das Mädchen?«, fragte Dawson.
    Clara legte ihre Stickarbeit beiseite und nahm die Tonpfeife aus dem Mund, um mit dem Stiel sanft gegen ihr Knie zu klopfen. Das Fenster ihres Privatgemachs stand offen, und der Geruch von Flieder mischte sich mit dem des Tabaks.
    »Sie ist ein schlaues Mädchen. Sehr hübsch. Von sanftem Gemüt, soweit ich das sagen kann, aber du weißt, wie es mit solchen Mädchen ist. Sie kennen mehr Arten zu lügen als ein Bankier. Und, was wichtiger ist, sie ist nicht unfruchtbar.«
    Dawsons Verwirrung klärte sich, und er setzte sich auf die Bettkante. Clara seufzte.
    »Sie hat ihren Jungen vor zwei Jahren bekommen, von niemand Besonderem«, sagte Clara. »Er wird von einem der Gefolgsleute der Familie in Estinhaven aufgezogen. Alle sind bestens bemüht, so zu tun, als würde es … er nicht existieren, aber natürlich weiß man Bescheid. Ich kann mir vorstellen, dass Lord Skestinin hocherfreut ist, Vorstellungsschreiben an jemanden mit einem Tropfen adligen Blutes schicken zu können …«
    »Nein«, sagte Dawson. »Auf keinen Fall. Ich werde nicht zulassen, dass mein Junge gebrauchte Kleider trägt.«
    »Sie ist kein Mantel, Liebling.«
    »Du weißt, was ich meine«, erwiderte Dawson, der sich erhob. Er hätte es wissen sollen. Er hätte es an Joreys deutlich zur Schau gestellter Beschämung erraten sollen, dass das Mädchen eine Schlampe war. Und nun hatte Dawson gesagt, es wäre gut, dass Jorey den Brief erhalten hatte. »Ich werde ihn jetzt suchen und die Sache zu einem Ende bringen.«
    »Mach es nicht.«
    Im Eingang wandte Dawson sich um. Clara war nicht aufgestanden. Ihr Gesicht war weich und rund, ihre Augen auf ihn gerichtet. Ihre vollkommenen Lippen formten sich zu einem Lächeln wie eine Rosenknospe, und so, wie das Licht um sie herumfloss, wirkte sie … nein, nicht wieder jung. Besser als wieder jung. Sie wirkte wie sie selbst.
    »Aber, Liebes, wenn Jorey …«
    »Es vergehen noch Wochen zwischen dem jetzigen Zeitpunkt und der ersten Möglichkeit, zu der er sie treffen könnte. Es eilt nicht.«
    Er trat einen Schritt zurück in den Raum hinein, ehe ihm klar war, dass er es getan hatte. Clara steckte sich die Pfeife wieder in den Mund und zog sanft daran. Rauch floss ihr aus der Nase, als wäre sie einer der alten Drachen, verborgen im Leib einer Frau. Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme gelassen, aber ihre Augen waren entschlossen auf seine gerichtet.
    »Wie ich mich entsinne, war ich nicht das erste Mädchen, das du ins Bett geführt hast«, bemerkte sie. »Ich glaube, du wusstest ganz genau, was du tust, als meine Brautnacht kam.«
    »Sie ist eine Frau«, sagte er. »Das ist nicht dasselbe.«
    »Anscheinend

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